Der werfe den ersten Stein
kannte. Aber sie hatten keine Wahl. Andere Einsatzkräfte waren nicht aufzutreiben.
Sie hielten den Abstand so groß wie möglich, ohne Mehmedović aus dem Blickfeld zu verlieren. Ihre Hoffnung war, Dragan würde auftauchen.
Eine Möglichkeit für Enquist, selbst eine Tasse Kaffee zu trinken, ergab sich nicht. Im Auto hatte er eine Thermoskanne und zwei belegte Baguettebrötchen. In solchen Tagen hatte die Nahrungsaufnahme keine Priorität.
Mehrere Autos fuhren am Café vorbei. Keins war ein alter Fiat. Keiner der Fahrer sah aus, als wäre er aus dem Kosovo.
Enquist zuckte zusammen, als sein Handy klingelte. Es war Jönsson.
»Brich die Überwachung ab, Enquist«, sagte er. »Bist du im Augenblick in Surahammar?«
»Ja, vorm Café. Was ist los?«
»Peter Adolfsson steht vorm Supermarkt und wartet auf dich. Lies ihn auf und bring ihn ins Revier von Surahammar. Niklasson und ich kommen auch raus.«
»Ja, aber …«
»Du erfährst alles später. Fahr jetzt.«
Enquist ging einen Häuserblock weiter und holte sein Auto. Er fuhr zum Revier, parkte es dort und ging zu Fuß zum Supermarkt in der Fußgängerzone. Peter Adolfsson stand vorm Eingang.
»Ich hab den mit dem Kanister gesehen.«
»Komm mit zum Revier, dann können wir uns unterhalten«, sagte Enquist.
»Ich weiß, wo er wohnt. Ich bin ihm gefolgt.«
»Gut, Peter, aber wir warten auf meine Kollegen. Sonst musst du zweimal dasselbe erzählen.«
Es dauerte weniger als eine Viertelstunde, da betraten Jönsson und Niklasson das Revier.
»Und jetzt los, Peter, fang von Anfang an«, sagte Jönsson, schon bevor er sich gesetzt hatte.
»Ich war in der Bibliothek. Die neue liegt am anderen Ende der Fußgängerzone, an der rechten Seite ein bisschen nach hinten versetzt. Ich wollte dort in Autozeitschriften lesen. Wenn man am Kiosk blättert, gefällt das den Verkäufern nicht, also …«
»Lassen wir das«, sagte Jönsson. »Erzähl lieber, was du gesehen hast.«
»Also, als ich auf die Straße kam und mein Fahrrad aufschloss und nach links in den Hjulmakarvägen einbog, um nach Hause zu fahren, da sah ich ihn in seinem Auto.«
»Was war es für ein Auto?«
»Ein VW Passat Kombi aus den späten achtziger Jahren.«
»Kein Fiat?«
»Nein, die sehen ganz anders aus. Ich kenne alle Automarken. Das hab ich doch schon gesagt.«
»Klar, wie konnten wir das vergessen?«
Jönsson wandte sich an Niklasson.
»Er muss das Auto gewechselt haben«, sagte er.
»Offenbar.«
»Peter«, sagte Jönsson, »erzähl weiter. Was hast du dann gemacht?«
»Ich hab dran gedacht, was Sie gesagt haben: dass ich beim ersten Mal in der Nacht genauer hätte hinschauen sollen, ob er in den Mercedes gestiegen ist und so. Da hab ich beschlossen, umzukehren und hinter ihm herzufahren. Er ist ziemlich langsam gefahren, das ging also ganz gut.«
»Und wohin ist er gefahren?«
»Er ist nach rechts in die Svarvargatan eingebogen. Die ist nur ein paar Straßen entfernt. Und dann hab ich gesehen, wie er parkte und in ein Haus ging. Es liegt zwar an der Svarvargatan, aber die Adresse ist Borevägen I5D.«
»Borevägen 15D?«, platzte Enquist heraus.
»Ja.«
»Bist du ihm durch die Haustür gefolgt und hast gesehen, in welche Wohnung er gegangen ist?«
»Nein, das kam mir ein bisschen zu unvorsichtig vor.«
Enquist richtete sich auf.
»Peter, warte bitte einen Augenblick. Kommt mal mit, ihr zwei.«
Enquist schloss die Tür und ließ Peter Adolfsson allein im Zimmer.
»Ich bin schon mal im Borevägen gewesen«, sagte Enquist. »Dort wohnt Fredrik Tillman. Der Discjockey. Das muss sofort überprüft werden.«
Er wählte eine Telefonnummer.
»Hallo, hier ist Enquist. Kannst du mir bitte helfen? Ja, mir geht’s gut. Doch, ich komm nach Hallsta zurück, sobald wir den Fall hier geklärt haben. Du, ich hab’s ein bisschen eilig. Überprüf doch bitte mal, was für ein Auto Fredrik Tillman, Borevägen 15D in Surahammar, fährt. Ich bleib dran, ja.«
Keiner sagte ein Wort, während sie warteten.
»Ein blauer Passat, Baujahr 89, danke. Tschüs!«
»Ihr habt’s gehört«, sagte Enquist. »Wie zum Teufel hängt das zusammen?«
»Tillman ist der Einzige, der Mehmedović’ Aussage über Dragan bestätigt hat«, stellte Niklasson fest.
»Ja. Kein anderer«, sagte Enquist.
»Wenn Tillman der Kanistermann ist, dann hat er ja allen Grund gehabt zu lügen, nicht wahr?«
»Wahrhaftig«, sagte Enquist. »Und Tillman entspricht Adolfssons Beschreibung vom Kanistermann. Ich hab ihn doch
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