Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der werfe den ersten Stein

Der werfe den ersten Stein

Titel: Der werfe den ersten Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kanger
Vom Netzwerk:
Beispiel.«
    Jönsson sah auf die anderen Zellentüren.
    »Wo sitzt Tillman?«
    Der Aufseher zeigte ihnen die Zelle. Tillman saß auf der Pritsche, als sie hereinkamen.
    »Das ist ja ein Wahnsinn«, sagte er.
    »Kommen Sie zur Sache«, sagte Jönsson. »Was wollten Sie uns mitteilen?«
    Tillman schüttelte den Kopf.
    »Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen. Begreifen Sie, was Sie getan haben? Nein, das begreifen Sie natürlich nicht.«
    Jönsson und Enquist warteten. Tillman seufzte.
    »Mir ist etwas eingefallen, woran ich vorher nicht gedacht habe«, sagte er schließlich ergeben.
    Er sah Enquist an.
    »Sie erinnern sich, dass ich gesagt habe, ich hätte nach der Arbeit in der ›Scheune‹ Computerspiele gespielt? Das hab ich Ihnen beim ersten Mal erzählt, als Sie bei mir zu Hause waren. Bevor ich in Verdacht geriet.«
    »Ich erinnere mich.« Enquist nickte.
    »Ich habe ein Spiel gespielt, das heißt Snood. Jedes Mal wenn man ein gutes Ergebnis hat, loggt man sich in den PC. Ich weiß nicht, wie mein Computer funktioniert, aber es gibt ja eine Uhr. Ich meine, vielleicht kann man sehen, wann ich mich in der Nacht eingeloggt habe. Und das beweist, dass ich wirklich zu Hause war.«
    »Das werden wir untersuchen, Tillman. Wir kommen wieder.«
    Der Aufseher öffnete die Tür.
    »Sie können auch rauskommen, Tillman«, sagte der Mann. »Sie können im Tagesraum sitzen, wenn Sie wollen.«
     
    Erkki Määttä war schon beim Fiat, als sie dorthin kamen.
    »Auf den ersten Blick hab ich nichts gefunden«, sagte er. »Mal sehen, was eine genauere Untersuchung ergibt. Ja, ich weiß. Es ist eilig.«
    »Määttä«, sagte Enquist, »wo ist Tillmans Computer?«
    »In seiner Wohnung geblieben.«
    »Habt ihr reingeschaut? Ich meine, ob ihr ihn angestellt habt und den Inhalt durchgegangen seid.«
    »Wir haben ihn angestellt. Es gab nur drei Sachen: seine Buchungen, eine Liste mit CD-Scheiben und einige Computerspiele. Steht im technischen Protokoll.«
    »Kann man sehen, wann er gespielt hat?«
    »Ich bin kein Computerexperte. Aber Per Eriksson kann so was. Fragt ihn.«
    Määttä drückte die Nummer auf seinem Handy und reichte es Enquist.
    »Bitte sehr.«
     
    Vierzig Minuten später saßen Jönsson, Enquist und Per Eriksson in Tillmans Wohnung. Eriksson stellte den Computer an und öffnete das Programm. Er machte dreimal einen Doppelklick mit der Maus.
    »Am 3. Mai hat er sich das erste Mal um 02.49 Uhr eingeloggt«, sagte er, »dann um 02.53 und noch einmal um 03.12. Das letzte Spiel ist um 03.34 gemacht.«
    »Zwei Minuten bevor der Feueralarm einging«, sagte Enquist. »Der Junge hat ein Alibi.«
    »Warte mal eben«, sagte Eriksson. »Ich muss noch überprüfen, ob die Uhr richtig geht – ja, tut sie. Bis auf dreißig Sekunden genau. Das ist wahrhaftig das erste Mal, dass jemand ein Alibi durch seinen Computer bekommt. Es ist also was dran an dem Gerede, dass die Computer übernehmen.«
    »Es könnte ja jemand anders gespielt haben«, sagte Jönsson.
    »Snood?«, fragte Enquist. »Auf Tillmans Computer um drei Uhr nachts? Während Tillman selber draußen unterwegs ist und das Bürgerhaus anzündet?«
    Jönsson antwortete nicht.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Enquist.
    »Sprechen mit dem Staatsanwalt«, sagte Jönsson.
    »Und warten auf Tillmans Entschädigungsanspruch.«
    »Okay, Tillman darf gehen«, sagte Enquist. »Aber so schlimm ist das gar nicht. Dafür haben wir ja Dragan. Ich finde, wir sollten die Gelegenheit wahrnehmen und Tillman bitten, Dragan als die Person zu identifizieren, die er in der Brandnacht in der ›Scheune‹ gesehen hat. Sicherheitshalber, falls Dragan und Ismail ihre Aussagen ändern. Wir müssen ihn allerdings wohl sehr freundlich darum bitten«, fügte er hinzu.

25
    Dienstagnachmittag konnte Elina es nicht mehr aushalten. Sie holte einen Zettel aus der Schreibtischschublade hervor und tippte die notierte Handynummer ein.
    »Carlén«, meldete sich eine Stimme.
    »Hier ist Elina Wiik. Wie steht’s?«
    »Nichts bis jetzt«, antwortete Magnus Carlén. »Boss arbeitet wie eine Dampflok, aber es gibt nichts zu finden.«
    »Ich möchte gern rauskommen und eine Weile suchen helfen. Geht das?«
    »Kommen Sie, wenn Sie wollen. Lassen Sie mich nur auf die Karte schauen, wo ich mich gerade befinde. Ich leg mal eben das Telefon weg.«
    Elina saß eine halbe Minute mit dem Telefonhörer in der Hand da.
    »Ich kann auf Sie warten, wenn Sie auf der 252, den Kanal überqueren«, sagte Carlén dann. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher