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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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drei im Rennen befindlichen japanischen Maschinen nach Ausfall von Triebwerken von ihrem Kurs nach Norden vertrieben, mit schweren Pannen auf St. Helena zur Notlandung gezwungen. Die dritte japanische Maschine vorläufig verschollen. Ein SOS-Ruf das letzte, was man von ihr gehört hatte.
    In New York nahm man die Kunde mit gemischten Gefühlen auf. Das Unglück der Japaner ließ die Menge ziemlich kalt. Sie lagen ja im Rennen weit zurück und wurden kaum noch als eine ernsthafte Konkurrenz betrachtet. Aber der Sturm, dessen Opfer sie geworden waren, konnte auch der amerikanischen Maschine gefährlich werden, und das gab der Nachricht ein besonderes Gewicht. Waren die Volksmassen in der City von New York bisher nur sportlich erregt gewesen, so schlug die Stimmung jetzt in ernste Sorge um das Schicksal der Eagle 2 um. Vergeblich wartete man auf neue Nachrichten, während die Zeit verrann. Es wurde 12 Uhr 30 Minuten, ehe der Reading-Sender eine neue Nachricht bekanntgab:
    „Deutsches >St<-Schiff meldet unter 2 Grad Ost 20 Grad Süd: Eagle 2 kämpft mit Triebwerkstörungen. Halten uns zur Hilfeleistung in seiner Nähe.“
    Wie eine kalte Dusche wirkte die Depesche auf die in der New Yorker City versammelten Volksmassen. Gruppen bildeten sich, erregte Gespräche wurden geführt. Was war mit der Eagle 2 los? Wieder ein Sabotageakt wie bei der Eagle 1? Oder was sonst?... Wieder war das geheimnisvolle deutsche >St<-Schiff dabei... Hatte das einen tieferen Zusammenhang? Hunderttausend Köpfe und ebensoviele verschiedene Meinungen, die hier wild durcheinanderschwirrten.
    Während in New York die Sonne vom Himmel strahlte, herrschte am Standort von >St 2< bereits fast Nacht, da das dichte Regengewölk das letzte Tageslicht verschlang.
    Das >St<-Schiff hatte sein eigentliches Gebiet, die ewig stille, allen Stürmen entrückte Stratosphäre, verlassen. Sobald Beckmann mit seinem Empfänger die ersten bedenklichen
    Nachrichten von Eagle 2 hörte, war >St 2< zu dessen Standort hingestürmt. Und dann, als die Funkmeldungen der Eagle immer schlimmer, immer hoffnungsloser lauteten, schraubte das Stratosphärenschiff sich im Vertrauen auf seine starken, erprobten Maschinen aus der Höhe hinunter in das brodelnde, sturmgepeitschte Wolkenmeer, in dem die Eagle um sein Leben kämpfte.
    In höchster Erregung stand Frank Kelly hinter Beckmann, der an der Funkanlage saß. Vorbei war es mit dem ruhigen glatten Flug in der Stratosphäre. Auch der starke Rumpf von >St 2< wurde im Aufruhr der Elemente wild hin und her geschüttelt, daß Kelly sich oft an Beckmanns Sessel festklammem mußte.
    Sie funkten und peilten, bis sie fanden, was sie suchten, bis der grünliche Lichtpunkt der Eagle auf dem Bildschirm erschien und sie ihm näher und näher kamen.
    Durch Sprechfunk vereinbarte man, wie die Eagle im Schleppflug gerettet werden sollte. Während >St 2< sich dicht über der Eagle hielt, lief eine kräftige Stahltrosse aus seinem Heck. Wild schwankte sie im Sturm hin und her. Pendelte weit aus, drohte sich im Leitwerk der Eagle zu verfangen, bis es der Besatzung der amerikanischen Maschine schließlich gelang, das Seil zu fangen und am Bug der Eagle festzumachen.
    Absturz und Verderben konnte das Seil bringen, solange es noch frei über der Eagle in der Luft schwang. Rettung bedeutete es, sowie es festgemacht war. Die Rettung kam keinen Augenblick zu früh. Kaum war die Verbindung hergestellt, als auch die letzten beiden Triebwerke der Eagle , die bis dahin noch gearbeitet hatten, auszufallen drohten. Aber da lag die Eagle 2 schon im Schlepptau des Stratosphärenschiffes. Da wirbelte dessen Hubschraube, da heulten dessen Triebwerke schon mit voller Gewalt durch die Luft und rissen auch die amerikanische Maschine in schnellem Flug hinter sich her, immer weiter nach Osten und immer höher hinauf.
    Heller wurde der Himmel, lichter das Gewölk, schwächer der Sturm. Noch ein kurzer Flug, dann lag das Gewölk unter ihnen. Noch eine knappe halbe Stunde, da zerriß das Gewölk, und weit vor ihnen wurden die Lichter der Westküste Afrikas sichtbar.
    „Wir müssen nun an die Landung in Swakopmund denken“, sagte Heinecken zu Kelly. Der blickte zu Boden und schwieg. Zu viele Gedanken stürmten ihm durch den Kopf, die er nicht in Worte zu fassen vermochte. Heinecken ahnte, was er denken mochte, und sprach weiter: „Es macht einen besseren Eindruck, Mr. Kelly, wenn die Eagle Swakopmund mit eigener Kraft erreicht.“
    Kelly rang nach Worten.
    „Die Eagle

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