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Der Wettflug der Nationen

Der Wettflug der Nationen

Titel: Der Wettflug der Nationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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auf und vertiefte sich wieder in seine Arbeit.
    Schon seit 14 Uhr saßen die Herren Tredjakoff, Bunnin und
    Perrow mit Mr. Hyblin in dem kleinen Salon in der Nähe des Reading-Hauses und blickten abwechselnd und ungeduldig auf die Uhr an der Wand und das Gedränge auf der Straße.
    „Keine Möglichkeit, Gentlemen“, knurrte Hyblin vor sich hin, „heute ist es noch schlimmer als gestern. Beinahe noch mehr Volk auf der Straße als gestern und viermal soviel Polizei.“
    „Sie haben sicher von den Vorkommnissen am heutigen Morgen gehört. Die Blauen haben ihre Mannschaftswagen und Wasserwerfer immer noch in den Querstraßen bereitstehen. Unsere drei Überfallwagen mußten machen, daß sie weiterkamen. Wären sonst am Ende den Greifern noch in die Hände gefallen, die Polypen zeigten schon ein unangenehmes Interesse für unsere Wagen und Leute.“
    Tredjakoff fuhr sich mit beiden Händen verzweifelt in die Haare.
    „Es ist zum Verrücktwerden, Mr. Hyblin. Das dreimal verfluchte Wettbüro von Harrow & Bradley macht uns einen Strich durch unsere besten Pläne. Das Rennen ist bald vorbei. In spätestens 8 Stunden wird eines der Flugzeuge sein Ziel erreichen, mag's nun die Eagle der Reading-Werke oder die Seeschwalbe der Deutschen oder sonst wer sein, für uns ist es dann zu spät. Morgen geht John Sharp an den Tresor, holt die wertvollen Pläne heraus und übergibt sie dem Sieger. Nur heute bleibt uns, danach ist alles vorbei.“
    Hyblin schüttelte den Kopf.
    „Heute geht's unmöglich, Mr. Tredjakoff. Wir können uns nicht auf eine Sache einlassen, bei der die Chancen 99 zu 1 stehen.“
    „Dann, Mr. Hyblin, ist das Spiel verloren.“
    Bunnin sah auf die Uhr.
    „15 Minuten nach vier Uhr. Noch dreiviertel Stunde, dann geben die Zeitschlösser den Tresor frei. Was meinen Sie, Tredjakoff ? Ob ich's dann versuche, allein an den Schrank zu kommen?“
    Tredjakoff wiegte nachdenklich den Kopf, Hyblin mischte sich lebhaft ein.
    „Um keinen Preis, Gentlemen! Sie dürfen die Nerven nicht verlieren. Sie würden durch einen voreiligen Schritt alles verderben. Uns bleibt zur Not noch der morgige Tag. Der Sieger muß doch erst wieder von seiner Zielstation zurück sein, bevor ihm die Pläne übergeben werden können.“
    Die drei Russen steckten die Köpfe zusammen und redeten eifrig hin und her.
    „20 Minuten vor 5, Gentlemen“, mischte sich Hyblin in das Gespräch der Russen, „für heute ist's auf alle Fälle zu spät. Wir müssen das Unternehmen auf morgen verschieben. Ist es morgen wieder ebenso wie heute, dann mag Mr. Bunnin es auf seine Gefahr versuchen, selber an den Tresor heranzukommen. Ich kann meine Jungens nicht in eine Sache schicken, die sie todsicher nach Sing-Sing bringt.“
    „Der Teufel soll Harrow & Bradley holen“, knurrte Tredjakoff wütend, „ohne den verfluchten Wettladen hier wäre die Geschichte schon vor 24 Stunden erledigt gewesen.“
    „Harrow & Bradley“, sagte Bunnin nachdenklich vor sich hin. „Die Kerle haben in den letzten Tagen Millionen eingenommen. Müßte sich eigentlich für Sie lohnen, Hyblin, denen mal einen Besuch zu machen.“
    Hyblin zuckte die Schultern.
    „Wäre zwecklos, Gentlemen, wir sind informiert. Die Herren Harrow & Bradley schaffen ihre Einnahmen viermal am Tage auf die Bank. Man würde in dem Bau da drüben verdammt wenig finden. Ah, sehen Sie doch mal ...“
    Hyblin beugte sich näher zum Fenster hinaus und deutete auf den Haupteingang des Wettbüros. Ein Polizeioffizier in Begleitung von sechs Polizisten verschwand dort eben in der Tür.
    Mr. Hyblin alias Texas-Bill pfiff durch die Zähne.
    „Hm, hm! Merkwürdig, sehr merkwürdig! Möchte wissen, was die Blauen da drüben wollen. Glaube nicht, daß die Herren Harrow & Bradley über den Besuch besonders entzückt sein werden.“
    „Wollte Gott, sie machten den verdammten Laden zu“, entfuhr es Tredjakoff.
    „Glaube ich nicht, Gentlemen“, meinte Hyblin. „Vermute eher, daß es sich da um die Sicherstellung von Steuergeldern handeln könnte.“
    „Steuergelder? Sicherstellung?“ kam es fast gleichzeitig von den Lippen der Russen. Um Hyblins Mund spielte ein pfiffiges Lächeln.
    „Hab' mich ein bißchen um die Firma gekümmert, Gentlemen. Sie verstehen, berufliches Interesse. Habe dabei allerlei Interessantes erfahren. Sind in den letzten Tagen große Summen vom Konto der Firma auf kanadische Banken transferiert worden. An das, was in Kanada ist, kann Uncle Sam nicht mehr heran.“
    „Alle Wetter,

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