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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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bisschen mit ihr rumgemacht, das tun ja die meisten Jäger. Sie lieben die Gefahr. Aber es gibt rummachen und rummachen. Er und diese aufgetakelte Ziege von Rex waren ein Herz und eine Seele. Ich verstand einfach nicht, was Frank an ihr fand. Ich meine, sie war doch so dürr und so verkniffen. Auf eine verkrampfte Art und Weise war sie ja auch hübsch, aber sie sah so aus, als würde sie ihre Kleider im Bett anbehalten, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Blaine nickte, ein wenig schmerzlich berührt. »Fahren Sie fort.«
    »Na ja, Geschmäcker sind ja manchmal ein Rätsel, aber ich hatte gedacht, dass ich Franks Geschmack kennen würde. Und das war wohl auch so, denn es stellte sich heraus, dass er nichts mit ihr gehabt hatte. Es war alles rein geschäftlich. Eines Tages kam er und sagte: ›Baby, ich werde dich verlassen. Ich mache eine richtig tolle Reise ins Jenseits. Und für dich gibt’s einen hübschen Batzen Geld.‹«
    Alice seufzte und wischte sich die Augen. »Dieser große Trottel hatte seinen Körper verkauft. Rex hatte eine Jenseitsversicherung für ihn abgeschlossen und eine Jahresrente für mich springen lassen und er war so verdammt stolz auf sich. Na ja, ich habe mir den Mund fusselig geredet und versucht, ihn wieder davon abzubringen. Aber nein, er wollte sein Stück vom Himmel abhaben. Seiner
Meinung nach war er sowieso fällig und bei der nächsten Jagd, meinte er, würde es ihn sowieso erwischen. Also ist er fortgegangen. Er hat einmal von der Schwelle aus mit mir geredet.«
    »Ist er immer noch dort?«, fragte Blaine mit einem Prickeln im Nacken.
    »Ich habe schon über ein Jahr nichts mehr von ihm gehört«, sagte Alice. »Deshalb nehme ich an, dass er ins Jenseits übergewechselt ist. Dieser dumme große Kerl!«
    Sie weinte eine Zeit lang, dann wischte sie sich mit einem winzigen Taschentuch die Tränen ab und blickte Blaine traurig an. »Ich wollte Sie nicht belästigen. Schließlich war es Franks eigener Körper, er hatte das Recht, ihn zu verkaufen, und jetzt gehört er Ihnen. Ich habe keine Ansprüche auf seinen Körper oder Sie. Aber ich bin so traurig, so einsam.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, murmelte Blaine und dachte, dass sie ganz gewiss nicht sein Typ war. Objektiv gesehen war sie recht hübsch. Ihre Gesichtszüge waren wohlgeformt, lebhaft und von gesunder Farbe. Ihr Haar war, wenn auch nicht echt rot, schulterlang und seidig. Sie war die Art von Frau, die einem Polizisten auch schon mal kräftig die Meinung sagen konnte, die ein Fischernetz einholte, zu einer Flamenco-Gitarre tanzte oder Ziegen auf einem Bergpfad hütete, in einem langen Rock, der um ihre üppigen Hüften wirbelte, mit unordentlicher Bäuerinnenbluse.
    Aber sie war überhaupt nicht nach seinem Geschmack.
    Frank Kranch jedoch, rief er sich rasch zur Ordnung, hatte sehr wohl an ihr Geschmack gefunden. Und er trug Kranchs Körper.
    »Die meisten unserer Bekannten«, sagte Alice eben, »waren Jäger im China-Geschäft. O ja, sie sind manchmal bei mir vorbeigekommen, nachdem Frank nicht mehr da
war. Sie kennen ja die Jäger, die denken immer nur an eins.«
    »Tatsache?«, fragte Blaine.
    »Ja. Da bin ich von Peking fort und zurück nach New York gezogen, wo ich geboren bin. Und eines Tages habe ich Frank gesehen – ich meine Sie. Ich wäre fast auf der Stelle ohnmächtig geworden. Ich meine, ich hätte es mir ja denken können und so, aber man bekommt doch einen ganz schönen Schock, wenn man plötzlich den Körper des eigenen Mannes herumlaufen sieht.«
    »Kann ich mir denken«, sagte Blaine.
    »Also bin ich Ihnen gefolgt und so weiter. Ich wollte Sie eigentlich gar nicht ansprechen, aber es hat mir die ganze Zeit keine Ruhe gelassen. Und ich hab mir Gedanken gemacht, was das wohl für ein Mann ist, der … ich meine, Frank war so – na ja, wir beide kamen sehr gut miteinander aus, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Natürlich«, sagte Blaine.
    »Jetzt halten Sie mich doch bestimmt für eine schreckliche Person.«
    »Überhaupt nicht«, sagte Blaine. Sie blickte ihm ins Gesicht, traurig und kokett zugleich. Blaine spürte, wie Kranchs alte Narbe pulsierte.
    Aber denk dran, sagte er sich, Kranch ist fort. Alles ist jetzt Blaine – Blaines Wille, Blaines Art, Blaines Geschmack …
    Nicht wahr? Dieses Problem muss dringend gelöst werden, dachte er, als er die willige Alice packte und sie mit einer Un-Blaineschen Heftigkeit küsste …

    Am Morgen machte Alice das Frühstück. Blaine saß da, starrte aus

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