Der widerspenstige Planet

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Autoren: Robert Sheckley

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Brieftasche mit seiner Heli-Lizenz, seiner Bibliothekskarte, seiner Wählerregistrierungsnummer und einer staatlichen Unbedenklichkeitsbescheinigung. Auf ein besonders präpariertes Stück Papier setzte Farrell seine Fingerabdrücke und reichte das Papier Blaine, damit er sie mit denen auf der Bescheinigung vergleichen konnte.
    »Ist das denn alles nötig?«, fragte Blaine.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Farrell. »Wir hatten ein paar unglückliche Vorfälle in der Vergangenheit. Skrupellose Subjekte versuchen oft, sich als Vertreter der Jenseits-Corporation auszugeben, vor allem bei den Armen und Leichtgläubigen. Sie bieten Erlösung zu Sonderpreisen an, nehmen, was sie kriegen können, und verschwinden aus
der Stadt. Es sind zu viele Leute betrogen worden um alles, was sie hatten, ohne eine Gegenleistung zu erhalten, denn diese illegalen Hochstapler, selbst wenn sie für irgendeine windige Hintertreppenfirma arbeiten, sind nicht im Besitz der kostspieligen Ausrüstung und des ausgebildeten Personals, die für so etwas nun einmal erforderlich sind.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte Blaine. »Wollen Sie nicht Platz nehmen?«
    Farrell setzte sich in einen Sessel. »Die Organisation für Sauberen Wettbewerb versucht, etwas dagegen zu unternehmen. Aber die Hintertreppenbetriebe sind zu gerissen, um erwischt zu werden. Nur die Jenseits-Corporation und zwei weitere Gesellschaften mit staatlich anerkannten Technologien sind in der Lage, das zu garantieren, was sie versprechen – ein Leben nach dem Tod.«
    »Was ist mit den verschiedenen geistigen Techniken?«, fragte Blaine.
    »Die habe ich bewusst nicht erwähnt«, sagte Farrell. »Die gehören in eine völlig andere Kategorie. Wenn Sie die Geduld und das Durchhaltevermögen haben, um zwanzig Jahre oder länger intensiv zu studieren, umso besser für Sie. Wenn nicht, dann brauchen Sie wissenschaftliche Hilfe und Unterstützung. Und da kommen wir dann infrage.«
    »Ich würde gern etwas darüber hören«, sagte Blaine.
    Farrell setzte sich bequemer in seinem Sessel zurecht. »Wenn Sie so sein sollten wie andere Leute, dann möchten Sie vermutlich gerne wissen, was das ist, das Leben. Was ist der Tod? Was ist Geist? Wo berühren sich Geist und Körper nur, wo handeln sie gemeinsam? Ist der Geist auch Seele, ist die Seele auch Geist? Sind die beiden voneinander unabhängig? Oder voneinander abhängig, oder miteinander vermischt? Oder gibt es überhaupt
so etwas wie eine Seele?« Farrell lächelte. »Sind das ein paar der Fragen, die Sie gerne von mir beantwortet hätten?«
    Blaine nickte.
    Farrell sagte: »Nun … das kann ich nicht. Wir wissen es einfach nicht, wir haben nicht die geringste Ahnung. Was uns betrifft, so sehen wir dies als religionsphilosophische Fragen an, die die Jenseits-Corporation nicht einmal zu beantworten versuchen will. Wir interessieren uns für Ergebnisse, nicht für Spekulationen. Wir sind medizinisch ausgerichtet. Wir gehen pragmatisch vor. Es ist uns gleichgültig, wie oder warum wir unsere Ergebnisse erzielen oder wie seltsam sie erscheinen mögen. Funktioniert es? Das ist die einzige Frage, die wir stellen, und das ist unsere Grundeinstellung.«
    »Ich glaube, Sie haben das verdeutlicht«, meinte Blaine.
    »Es ist wichtig, dass ich das gleich zu Anfang mache. Und ich will noch etwas klarstellen: Begehen Sie nicht den Fehler zu glauben, dass wir den Himmel anbieten.«
    »Nicht?«
    »Überhaupt nicht! Das Himmelreich ist ein religiöses Konzept und wir haben nichts mit Religion zu tun. Unser Jenseits ist ein Überleben des Geistes nach dem Tod des Körpers. Das ist alles. Wir behaupten genauso wenig, dass das Jenseits das Himmelreich sei, wie die frühen Wissenschaftler behauptet haben, dass die Knochen der ersten Steinzeitmenschen die Überbleibsel von Adam und Eva seien.«
    »Vorhin war eine alte Frau hier«, sagte Blaine. »Sie hat mir gesagt, dass das Jenseits die Hölle sei.«
    »Das ist eine Fanatikerin«, sagte Farrell lächelnd. »Sie läuft mir nach. Und soweit ich das beurteilen kann, hat sie vielleicht vollkommen Recht.«
    »Was wissen Sie denn nun über das Jenseits?«

    »Nicht allzu viel«, sagte Farrell. »Alles was wir wirklich wissen, ist Folgendes: Nach dem Tod des Körpers begibt sich der Geist in eine Region, die wir die Schwelle nennen und die sich zwischen der Erde und dem Jenseits befindet. Wir glauben, dass das eine Art Vorbereitungsstadium für das Jenseits ist. Wenn der Geist erst einmal dort ist, kann er ins