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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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nicht dazu zwingen, noch einmal dort hinzugehen, wenn er nicht wollte.
    Vielleicht würde er zurückgehen wollen. Vielleicht aber auch nicht.
    Die Mädchen auf dem Mars waren so fanatisch. Zäh, kompetent und immer ein bisschen herrisch. Wenn er zurückging – sofern er das überhaupt tat -, dann würde er eine Frau mitnehmen und sich nicht dort eine suchen. Natürlich, da war Marcia gewesen, gar nicht so übel. Aber ihr ganzer Kibbuz war zur südlichen Polarkappe umgezogen und sie hatte auf seine drei letzten Briefe nicht mehr geantwortet. Na ja, vielleicht war sie ja doch nicht so berauschend gewesen.
    »He, Sandy!«
    Thompson-Blaine hob den Kopf und erblickte Eddie Duelitle, der auf seiner Thistle segelte und ihm zuwinkte. Träge winkte Thompson-Blaine zurück. Eddie war erst siebzehn und noch nie von der Erde fort gewesen; dabei wollte er Raumschiffkapitän werden. Haha! Da hatte er aber auch eine Chance!

    Die Sonne ging am Horizont unter und Thompson-Blaine war froh, sie sinken zu sehen. An diesem Abend hatte er ein Date mit Jennifer Hunt. Sie wollten im Starsling in Baltimore tanzen gehen und Dad würde ihm seinen Heli leihen. Mann, was war Jennifer in den letzten beiden Jahren gewachsen! Und sie konnte einen vielleicht anschauen, gleichzeitig schüchtern und frech! War gar nicht abzusehen, was nach dem Tanzen noch alles passieren würde, auf dem Rücksitz des Helis. Vielleicht auch nichts. Aber vielleicht, vielleicht …
    Thompson-Blaine setzte sich auf und legte das Ruder um. Das Skiff nahm Wind auf und schwenkte herum. Es war Zeit, zum Jachthafen zurückzukehren, dann ging’s nach Hause zum Abendessen und dann …

    Die schwarze Schlangenlederpeitsche zischte über seinen Rücken.
    »Los, an die Arbeit!«
    Piggot-Blaine strengte sich doppelt so sehr an, hob den schweren Pickel, schwang ihn hoch nach oben und trieb ihn mit voller Wucht in die staubige Straße. Der Wächter stand daneben, das Schrotgewehr in der linken Armbeuge, die Peitsche in der rechten Hand; ihr Ende schlängelte sich im Staub. Piggot-Blaine kannte jede Linie und Pore in dem schmalen, dummen Gesicht des Wächters, kannte den Abwärtszug des verkniffenen kleinen Mundes, kannte das Blinzeln der blassen Augen so gut wie sein eigenes Gesicht.
    Warte nur, du Geierfraß, sagte er still zu dem Wächter. Auch deine Zeit wird kommen. Warte nur, nur noch ein kleines Weilchen.
    Der Wächter entfernte sich und schritt die Reihe der Gefangenen auf und ab, die unter der gleißenden Mississippi-Sonne schufteten. Piggot-Blaine versuchte zu spucken,
konnte jedoch nicht genug Speichel im Mund ansammeln. Er dachte: Das nennt ihr also eure schöne moderne Welt? Ihr sprecht immerzu von euren großen alten Raumschiffen, von euren automatisierten Farmen, von eurem feinen, fetten alten Jenseits. Und du glaubst, das ist alles? Dann fragt doch mal, wie die Straßen im Quilleg County in Nordmississippi gebaut werden. Sie werden es euch nicht erzählen, also kommt ihr vielleicht selber mal vorbei und schaut es euch an. Denn so ist die Welt wirklich!
    Arny, der vor ihm in der Reihe arbeitete, flüsterte: »Bist du bereit, Otis? Vorbereitet?«
    »Bin fertig«, flüsterte Piggot-Blaine, und seine breiten Finger klammerten sich fester um den Plastikgriff des Pickels und ließen wieder los. »Bin schon mehr als fertig, Arny.«
    »In einer Sekunde. Achte auf Jeff!«
    Piggot-Blaines dichtbehaarte Brust wölbte sich erwartungsvoll. Er strich eine dünne braune Haarsträhne aus dem Gesicht und beobachtete Jeff, der fünf Männer weiter an der Kette stand. Piggot-Blaine wartete und seine Schultern schmerzten vor Sonnenbrand. An seinen Fußknöcheln eiterten die entzündeten Narben von den Fußeisen und auf seinem Rücken waren Striemen von früheren Peitschenhieben. Er verspürte brennenden Durst. Doch kein noch so großer Eimer Wasser würde diesen Durst jemals löschen können, diesen verrückten Durst, der ihn hierhergebracht hatte, nachdem er Gainsvilles einzigen Saloon auseinandergenommen und diesen stinkenden alten Indianer getötet hatte.
    Jeff gab das verabredete Zeichen. Die Reihe der angeketteten Gefangenen sprang vor. Piggot-Blaine stürzte sich auf den Wächter mit dem hageren Gesicht, seinen Pickel hoch erhoben, da ließ der Wächter die Peitsche fallen und hob das Schrotgewehr.

    »Geierfraß!«, schrie Piggot-Blaine und schlug den Pickel mitten in die Stirn dem Wächters.
    »Hol die Schlüssel!«
    Piggot-Blaine ergriff die Schlüssel, die am Gürtel des toten

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