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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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der Regierungsbettler. »Sie sollten mich am Sonntag sehen!«
    »Sie haben auch andere Kleidung?«
    »Aber ja, und ein hübsches kleines Appartement, eine Loge in der Oper, zwei Heimroboter und wahrscheinlich mehr Geld auf der Bank, als Sie in Ihrem ganzen Leben gesehen haben … Die Unterhaltung hat mir sehr viel Spaß gemacht, junger Mann«, sagte der Alte, »und vielen Dank für Ihre Spende. Ich muss jetzt wieder an die Arbeit und möchte Ihnen empfehlen, dasselbe zu tun.«
    Goodman ging davon, warf aber über die Schulter noch einen Blick auf den Regierungsbettler. Er bemerkte, dass der Alte ein glänzendes Geschäft zu machen schien.
    Aber betteln! Wirklich, solche Dinge mussten aufhören. Wenn er jemals die Präsidentschaft übernehmen sollte – und offensichtlich war dies das Gebot der Stunde -, dann würde er sich mit dieser Angelegenheit einmal gründlich befassen.
    Er hatte das Gefühl, dass es eine würdigere Lösung geben musste.

    Im Idrig Building sprach Goodman mit Melith über seine Heiratspläne. Der Einwanderungsminister war begeistert.
    »Wunderbar, wirklich wunderbar«, sagte er. »Ich kenne die Vleys seit vielen Jahren. Das sind großartige Leute. Und Janna ist ein Mädchen, auf das viele Männer stolz sein würden.«
    »Muss ich nicht gewisse Formalitäten erfüllen?«, erkundigte sich Goodman. »Ich meine, als Ausländer und …«
    »Keinesfalls. Ich habe beschlossen, dass Sie auf die Einhaltung der Formalitäten verzichten dürfen. Sie können Bürger Tranais werden, wenn Sie das wollen, indem Sie
einfach Ihre Absicht mündlich kundtun. Sie können selbstverständlich auch die terranische Staatsangehörigkeit behalten, ohne dass Ihnen das jemand übelnimmt. Oder Sie wählen beides und werden Bürger Terras und Tranais. Wenn Terra einverstanden ist – wir haben bestimmt nichts dagegen.«
    »Ich möchte doch lieber Bürger Tranais werden«, sagte Goodman.
    »Das ist allein Ihre Sache. Und wenn Sie Bedenken wegen der Präsidentschaft haben sollten: Sie können durchaus Ihren Status beibehalten und trotzdem dieses Amt bekleiden. Wir sind in dieser Hinsicht wirklich nicht kleinlich. Einer unserer tüchtigsten Präsidenten war ein eidechsenähnlicher Besucher von Aquarella II.«
    »Das nenne ich eine vorurteilslose Einstellung!«
    »Gewiss. ›Jedem eine Chance‹, das ist unser Motto. Was Ihre Eheschließung angeht – jeder Regierungsangestellte kann die Zeremonie vornehmen. Der Höchste Präsident Borg würde sich glücklich schätzen, heute Nachmittag, wenn es Ihnen recht ist.« Melith blinzelte Goodman zu. »Der alte Knabe hat großen Spaß daran, die Braut zu küssen. Aber Sie sind ihm wirklich ans Herz gewachsen, das darf man sagen.«
    »Heute Nachmittag?«, wiederholte Goodman. »Ja, ich möchte sehr gerne heute Nachmittag heiraten, wenn Janna nichts dagegen hat.«
    »Sie wird sicher damit einverstanden sein«, meinte Melith. »Also weiter. Wo wollen Sie nach den Flitterwochen wohnen? Ein Hotelzimmer ist da doch wohl nicht recht passend.« Er dachte eine Weile nach. »Hören Sie – ich habe am Stadtrand ein kleines Haus. Warum ziehen Sie dort nicht ein, bis Sie etwas Besseres gefunden haben? Sie können es selbstverständlich auch für dauernd bewohnen, wenn Sie mögen.«

    »Wirklich? Das kann ich nicht annehmen …« »Reden wir nicht weiter darüber. Haben Sie sich schon einmal überlegt, ob Sie nicht der nächste Einwanderungsminister werden wollen? Vielleicht sagt Ihnen diese Arbeit zu. Keine Bürokratie, kurze Arbeitszeit, gute Bezahlung … Nein? Sie denken wohl an die Höchste Präsidentschaft, wie? Kann ich verstehen.« Melith kramte in seiner Hosentasche und holte zwei Schlüssel hervor. »Dieser hier gehört zu der vorderen Eingangstür, der andere zur rückwärtigen. Die Adresse steht hier auf dem Anhänger. Das Haus ist komplett eingerichtet, auch ein nagelneuer Derrsin-Feldgenerator fehlt nicht.«
    »Ein Derrsin?«
    »Natürlich. Kein Haus auf Tranai ist ohne einen Derrsin-Stasis-Feldgenerator komplett.«
    Goodman räusperte sich und sagte vorsichtig: »Ich wollte Sie schon lange fragen – wozu braucht man das Stasisfeld eigentlich?«
    »Nun, um seine Frau darin zu halten«, erwiderte Melith. »Ich dachte, das wüssten Sie.«
    »Ich weiß es auch, aber ich frage mich: warum?«
    »Warum?« Melith runzelte die Stirn; diese Frage hatte er sich offensichtlich noch nie gestellt. »Warum tut man dies oder das? Es ist einfach Gewohnheit, das ist alles. Übrigens absolut sinnvoll.

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