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Der widerspenstige Planet

Der widerspenstige Planet

Titel: Der widerspenstige Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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schlecht«, meinte Marie Thorne. »Hallo, Miss Vaness? Was halten Sie von diesem Poster?«
    Es befand sich nun ein Dutzend Leute in seinem Zimmer und es strömten immer noch mehr herein. Sie standen alle um Marie Thorne herum und ignorierten Blaine völlig. Ein Mann, der sich angeregt mit einer grauhaarigen Frau unterhielt, setzte sich auf seine Bettkante. Da riss Blaine der Geduldsfaden.
    »Aufhören!«, schrie Blaine. »Ich habe dieses verdammte Theater satt! Was ist los mit euch, könnt ihr euch nicht wie menschliche Wesen benehmen? Jetzt haut aber ab!«
    »Oh weh!«, seufzte Marie Thorne und schloss die Augen. »Er musste ja temperamentvoll sein. Ed, sprechen Sie mit ihm.«
    Ein behäbiger, schwitzender Mann in mittleren Jahren trat an Blaines Bett. »Mr. Blaine«, sagte er beschwörend, »haben wir Ihnen nicht das Leben gerettet?«
    »Ich schätze schon«, meinte Blaine missmutig.
    »Wir hätten das nicht zu tun brauchen, wissen Sie. Es hat eine Menge Zeit, Geld und Mühe gekostet, Ihr Leben zu retten. Aber wir haben es getan. Alles, war wir als Gegenleistung wollen, ist der Werbeeffekt.«
    »Der Werbeeffekt?«
    »Natürlich, Sie sind schließlich von einem Rex-Antriebssystem gerettet worden.«
    Blaine nickte und verstand nun, warum seine Wiedergeburt in der Zukunft von seiner Umgebung so ungerührt hingenommen wurde. Sie hatten viel Zeit, Geld und Mühe darauf verwandt, sie zu bewerkstelligen, hatten sie zweifellos aus jeder möglichen Perspektive durchdiskutiert und waren nun gewissenhaft dabei, sie für ihre Zwecke gewinnbringend einzusetzen.

    »Ich verstehe«, sagte Blaine. »Sie haben mich nur aus Werbegründen gerettet, nicht wahr?«
    Ed sah unglücklich drein. »Warum formulieren Sie es so? Ihr Leben musste gerettet werden. Unsere Verkaufskampagne musste einen neuen Impuls bekommen. Wir haben uns beider Bedürfnisse angenommen, zu Ihrem Wohl und zum Vorteil der Rex Corporation. Vielleicht waren unsere Motive nicht völlig uneigennützig, aber würden Sie es vorziehen, lieber tot zu sein?«
    Blaine schüttelte den Kopf. »Natürlich nicht«, stimmte Ed ihm zu. »Ihr Leben ist Ihnen viel wert. Lieber heute lebendig als gestern tot, stimmt’s? Schön. Warum erweisen Sie uns dann nicht ein kleines bisschen Dankbarkeit? Warum unterstützen Sie uns nicht ein wenig?«
    »Ich würde es ja gerne tun«, versicherte Blaine. »Aber Sie sind mir zu schnell, da komme ich nicht mit.«
    »Ich weiß«, sagte Ed, »und ich habe volles Verständnis für Sie. Aber Sie wissen doch, wie das in der Werbebranche ist, Mr. Blaine. Zeit ist alles. Was heute unerhört und neu ist, interessiert morgen niemanden mehr. Wir müssen uns Ihre Rettung jetzt sofort zunutze machen, das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist. Sonst haben wir nichts mehr davon.«
    »Ich weiß es schon zu schätzen, dass Sie mir das Leben gerettet haben«, sagte Blaine, »auch wenn es nicht völlig uneigennützig war. Ich werde Ihnen gern behilflich sein.«
    »Danke, Mr. Blaine«, sagte Ed. »Und bitte: Stellen Sie erst einmal keine Fragen mehr! Sie werden schon im Laufe der Zeit alles verstehen. Ms. Thorne, Sie haben jetzt freie Fahrt.«
    »Danke, Ed«, sagte Marie Thorne. »Also, alles mal herhören! Wir haben vorläufig die Genehmigung von Mr. Reilly, fortzufahren, also werden wir weitermachen wie geplant.
Billy, Sie verfassen eine Presseerklärung für die Morgenzeitungen. So eine Art Story à la ›Der Mann aus der Vergangenheit‹ oder so.«
    »Gab es schon mal.«
    »Na und? Ist doch auch immer wieder neu, oder etwa nicht?«
    »Ich schätze, einmal mehr wird auch nicht schaden. Also gut. Ein Mann aus dem Jahr 1988 wurde gefunden …«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Blaine, »1958.«
    »Also aus dem Jahre 1958, wurde aus seinem Autowrack geholt, sobald er gestorben war, und in einen Wirtskörper verpflanzt. Kurzer Abschnitt über den Wirtskörper. Dann erwähnen wir, dass die Rex-Antriebssysteme diese Rettung über einen Zeitraum von einhundertzweiundfünfzig Jahren hinweg vollbracht haben. Wir erzählen ihnen, wie viele Erg an Energie wir dabei verbraucht haben oder was immer es auch sonst sein mag, was wir dabei verbrauchen. Ich werde mich wegen der Fachausdrücke an einen Ingenieur wenden. Okay?«
    »Weisen Sie darauf hin, dass kein anderes Antriebssystem das geschafft hätte«, sagte Joe. »Weisen Sie auf das neue Kalibrierungssystem hin, durch das es ermöglicht wurde.«
    »Das werden sie aber nicht alles drucken.«
    »Vielleicht doch«, sagte

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