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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Sie mich für die Verkörperung des Übels halten, wie Ihre Vorgesetzten es Ihnen einbläuen, weil ich mich weigere, mit der Waffe gegen Sie zu kämpfen, dann müssen Sie mich erschießen. Wenn Sie aber der Meinung sind, dass keine halbwegs vernünftige Religion oder Regierung ihre Beamten auffordern würde, einen Mord zu begehen, dann müssen Sie Ihre Waffe wieder einstecken. Die Entscheidung liegt allein bei Ihnen.«
    Der Feldwebel zögerte, und dieses kurze Zögern befreite ihn davor, eine Entscheidung treffen zu müssen. Die wenigen Sekunden, in denen er da stand und überlegte, genügten. Ein hektischer Soldat tauchte auf.
    »Die Dampflaster haben keine Kohle mehr, Herr Feldwebel. Die Fahrer meinen, sie können die Ladung heute nicht mehr löschen. Die Kessel sind kalt.«
    »Verdammt.«
    »Wir lösen uns jetzt auf, Feldwebel«, sagte Odette lächelnd, während sie und ihre Demonstranten abzogen.
    19:30: Büro des Stellvertretenden Führers Beria im Élysée-Palast
    Das war ein verdammt scheußlicher Tag, dachte Beria, während er in seinem verdunkelten Arbeitszimmer saß, Trost bei einem Glas Lösung suchte und über die aktuelle Krise grübelte, die das ForthRight durchmachte. Zuerst die Verzögerung bei der Verlegung der Truppen ins Medi, dann der Einsturz der Pons Fabricus, und schließlich die Nachricht, dass die Docks von einer Demo der Normalisten blockiert worden waren.
    Ja, Krise war der passende Ausdruck für das, was gerade passierte. Und alles nur wegen der verdammten Normalisten und dieser Zicke, die sich als Aaliz Heydrich ausgab. Wegen der Dämonin, Norma Williams.
    Verdammte Dämonen . Er läutete die kleine Messingglocke auf seinem Schreibtisch.
    Der Andrej Zolotow, der den Raum betrat, sah gänzlich anders aus als der kecke und unverfrorene Schuft von vor einigen Wochen. Doch dem Tod ins Auge zu blicken war wohl eine ernüchternde Erfahrung, dachte Beria.
    »Was macht Ihre Verletzung, Zolotow?«
    Instinktiv fasste sich Zolotow an die Schulter, wo er während der Keilerei im Maison d’Illusion getroffen worden war. »Die Ärzte meinen, sie heilt ganz gut, aber sie tut noch höllisch weh.«
    »Sind Sie fit genug, um Ihren Dienst wiederaufzunehmen?«
    »Ja, zum Glück ist mein Schwertarm unverletzt geblieben. Ich bin bereit und willens, der verdammten Lady IMmanual den Garaus zu machen für die Erniedrigung, die sie mir zugefügt hat.«
    »Bereit, willens, aber unfähig. Sie haben mich schwer enttäuscht, Zolotow«, sagte Beria leise. »Ich hatte Ihnen die Aufgabe gegeben, Burlesque Bandstand zu liquidieren, und Sie haben versagt. Ich übertrug Ihnen die Aufgabe, Lady IMmanual zu töten, und Sie haben versagt. Normalerweise hat das … eine Strafe zufolge. Das ForthRight kann und will Versagen nicht dulden. Trotzdem bin ich bereit, Ihnen eine letzte Chance zu geben, um sich zu beweisen. Das ForthRight hat eine weitere Aufgabe für Sie, damit Sie zum einen Ihren Rachedurst stillen und zum anderen unter Beweis stellen können, dass Sie ein loyaler Diener des ForthRight sind. Wie gesagt, es ist Ihre letzte Chance. Haben wir uns verstanden, Zolotow?«
    »Vollkommen, Kamerad Stellvertretender Führer.« Und zum ersten Mal im Leben machte Zolotow den Eindruck, als hätte er tatsächlich etwas begriffen.
    »Bestimmt haben Sie schon einmal von Lady Aaliz Heydrich gehört.«
    Es war der heikelste Augenblick der ganzen Besprechung, und zum ersten Mal war Beria froh, dass Zolotow ein gewissenloser Halunke war. Es wäre weder ihm noch sonst jemandem, der nicht zum engsten Zirkel um Heydrich gehörte, gut bekommen, allzu hartnäckig nachzufragen, warum die stets patriotische und pflichtbewusste Aaliz Heydrich so unvermittelt die Seiten gewechselt hatte.
    »Gewiss, sie ist die Tochter des Großen Führers.«
    »Kennen Sie sie?«
    »Ich wurde ihr in Dashwood Manor vorgestellt. Ziemlich attraktiv, wenn ich mich recht entsinne, hat aber eine scharfe Zunge. Frauen mit scharfen Zungen interessieren mich nicht sonderlich. Ich ziehe die Länge der Schärfe vor.«
    »Ja, sie ist scharf und äußerst gefährlich. Eine ernste Gefahr für das ForthRight, deshalb ist sie auch zu einer nonNix erklärt worden.«
    »Einer nonNix ?«
    »Jawohl, ich habe hier ein Todesurteil, das ihre Beseitigung genehmigt. Vom Großen Führer eigenhändig unterzeichnet.«
    »Erstaunlich«, sinnierte Zolotow. »Dürfte ich fragen, warum?«
    »Lady Aaliz ist verrückt geworden. Sie hat dem UnFunDaMentalismus abgeschworen und sich zur Anführerin

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