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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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beschleunigen. Auch hier gilt: Wer sich weigert, wird sofort erschossen.«
    Heydrich hielt inne, offensichtlich waren ihm die Aktionen, auf die Beria mit Erschießungen reagieren sollte, ausgegangen. »Wie weit ist die Beseitigung der Dämonin Norma Williams gediehen?«, fragte er schließlich.
    »Ich habe einen Krypto in die Reihen der Normalisten eingeschleust. Er wird eine Audienz bei der Dämonin beantragen, die sich als Ihre Tochter ausgibt.«
    »Wann?«
    »Noch vor Ende des Frühlings.«
    »Großartig. Endlich eine gute Nachricht.«
    Beria nutzte die Stimmungsaufhellung des Führers aus, um auf Robespierre zu kommen. »CitiZen Robespierre wartet im Vorzimmer.«
    »Warum? Was will der Trottel?«
    Offensichtlich hielt der Große Führer nicht viel von Diplomatie. »Sie zum Dampfwagen begleiten, damit die Anschlussfeierlichkeiten beginnen können.«
    16:32: Das Quartier-Chaud’sche Hub
    Captain Jeremiah Greene beobachtete nervös, wie der Konvoi aus Dampfraupen langsam über das Hub auf die Porte Saint-Martin zutuckerte. Die dreißig Fahrzeuge des ersten Konvois waren bereits sicher in Paris angekommen, doch wegen des Einsturzes der Hub-Brücke hatte sich die Ankunft des zweiten Konvois, der von Greene kommandiert wurde, verzögert, und zwar dermaßen, dass die Raupen am 60. Tag des Frühlings, dem TauTag, immer noch durch das Hub schnauften und keuchten. Und am TauTag kam niemand, jedenfalls niemand, der noch alle Tassen im Schrank hatte, in die Nähe des Hub. An diesem Tag erwachten die nanoBites aus ihrem Winterschlaf, und nach einhundertfünfzig Tagen Fasten waren die verfluchten Biester so ausgehungert, dass sie alles verschlangen, was mehr als fünfzehn Zentimeter unter die Oberfläche drang. Nach allem, was Greene sehen konnte, gruben sich die Raupen so tief in die Erde ein, dass sie eine prima Vorspeise abgeben würden, wenn sich die nanoBites zu Tisch begaben.
    »Geben Sie Volldampf«, rief Greene dem Fahrer der ersten Dampfraupe zu.
    »Ich gebe bereits Volldampf, verflucht noch mal«, brüllte der zurück. Die Luft war inzwischen so dick, dass keiner mehr auf militärische Etikette achtete.
    Greene beschloss, die Unverschämtheit des Fahrers zu ignorieren, und wandte sich an seinen Feldwebel, der vor der Dampfraupe herging und die Oberfläche des Hub nervös nach Anzeichen von Leben absuchte.
    »Sehen Sie was?«, fragte er ihn.
    »Gar nichts, Captain. Vielleicht ist es immer noch zu kalt für die Viecher.«
    Der Optimismus des Feldwebels wurde jäh unterbrochen, als plötzlich ein seltsam raschelndes Geräusch erklang, das durch das ganze Hub hallte. Für Greene hörte es sich an wie das Rascheln von trockenem Laub im Wind, was merkwürdig war, denn weit und breit war kein Blatt zu sehen, und es gab auch keinen Wind. Kurz darauf gesellte sich zu dem Rascheln ein Kreischen wie von gefoltertem Metall, und die Dampfraupe links von ihnen fing an, höchst merkwürdig zu schlingern. Als Greene näher hinsah, versank die Maschine langsam immer tiefer im Boden. Er traute seinen Augen nicht. Nicht einmal etwas derart Schweres wie eine Dampfraupe würde im frostharten Boden des Hub einfach versinken können.
    »Knabberangriff!«, schrie der Feldwebel ihm ins Ohr.
    Der Schrei versetzte Greene in die Wirklichkeit zurück. Die Dampfraupe sank nicht, sondern wurde von unten her angefressen.
    Greene griff zum Megafon. »Mannschaft auf der 37, verlassen Sie umgehend Ihre Posten.« Er drehte sich zu seinem Feldwebel um. »Kappen Sie das Seil des Mörsers!«
    »Aber Sir …« Der Blick des Mannes sprach Bände. Die Krupp-Mörser aufzugeben, die sie unter größter Anstrengung aus London herbeigeschafft hatten, kam einem Hochverrat gleich.
    »Tun Sie verdammt noch mal, was ich Ihnen sage, sonst sind wir alle dran!«, schrie Greene, der zu dem Schluss gekommen war, dass eine standrechtliche Erschießung wegen Befehlsverweigerung der Möglichkeit, bei lebendigem Leib von nanoBites aufgefressen zu werden, allemal vorzuziehen war.
    Der Feldwebel trat mit seinem Stiefel die Kupplung des Drahtseils auf, und die Dampfraupe machte einen Satz vorwärts, bei dem Greene fast aus seinem Hochsitz katapultiert wurde. Ohne das bleierne Gewicht des Mörsers preschte die Dampfraupe nun mit fast zwanzig Sachen durch das Hub.
    Greene beugte sich von seinem Geschützturm herunter und schrie aus vollem Hals, da sein Megafon mittlerweile den nanoBites als Appetithäppchen diente: »Heizer, schaufeln Sie so viel Kohle wie möglich. Ihr Leben

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