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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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davon hielt. Sie liebte Burlesque leidenschaftlich, trotzdem wusste sie, dass er kein Fettnäpfchen im Leben ausließ. Das war der zweite Grund, warum sie darauf bestand, sie in die Rookeries zu begleiten. Sie musste dafür sorgen, dass er keine allzu großen Dummheiten machte. Norma zu beschützen war eine Sache, doch sie musste auch auf Burlesque aufpassen und ihn vor sich selbst schützen.
    Mit einem verzweifelten Achselzucken gab sie sich geschlagen. »Na schön, Norma, aber ich bitte dich, nimm dich vor diesem Dazarew in Acht.«
    Palast der Dogaressa, Venedig
    Als Vanka von Kondratjew erfuhr, dass die Dogaressa ihm Amnestie gewährt und ihm erlaubte, den Palast zu betreten, verlor er keine Minute mehr. Er war viel zu früh im Palast angekommen, weil er so nervös war, obwohl er nicht sagen konnte, ob seine Nervosität daher rührte, dass er Ella treffen und versuchen würde, sie davon zu überzeugen, sich Normas Kampagne anzuschließen, oder weil sie ohne ihn am MummenSchanz der Walpurgisnacht teilnehmen würde. Der Gedanke, es könnte andere Männer geben – oder Frauen –, die ihr schöne Augen machten, oder wer weiß, was sonst noch alles, ging ihm mächtig gegen den Strich.
    Vanka hasste es, verliebt zu sein. Die Liebe machte einen Mann besitzergreifend, und Eifersucht, das wusste er, war dumm und kindisch, trotzdem konnte er sich nicht davon befreien.
    Er liebte diese Frau nun einmal.
    »Monsieur Maykow«, hörte er hinter sich.
    Er drehte sich um und sah, dass es einer der persönlichen Diener der Dogaressa war, der, wie alle, sehr jung war und über einen beeindruckenden Hosenbeutel verfügte.
    »Ihre Exzellenz, die Ehrwürdige Dogaressa Catherine-Sophia möchte Sie sprechen.«
    »Jetzt? Ich wollte gerade Lady IMmanual aufsuchen.«
    »Ihre Exzellenz besteht darauf, Sir. Wenn Sie mir bitte folgen würden … die Dogaressa mag es ganz und gar nicht, wenn man sie unnötig warten lässt.«
    Lady IMmanuals Schlafgemach,
Palast der Dogaressa, Venedig
    »Was Sie da verbrennen, sind Elfenblumen, nicht wahr?«, fragte Lady IMmanual, als sie die Kammer betrat.
    »Jawohl, Mylady«, antwortete Schwester Bella. »Ein traditionelles Kraut der Walpurgisnacht. Es soll üble Säfte vertreiben und das Bewusstsein der Liebenden auf les affaires d’amour vorbereiten.«
    Schwester Bella war stolz, dass ihre Stimme nicht zitterte, als sie Lady IMmanual antwortete. Diese junge Frau flößte ihr eine Heidenangst ein, und das lag nicht nur an ihrer seltsamen Aura. Irgendetwas an ihr war ihr nicht geheuer.
    »Ich habe es selbst benutzt und war nicht gerade angetan von dem Geruch«, brummte Lady IMmanual, doch Schwester Bella nahm zufrieden zur Kenntnis, dass sie es brennen ließ. Wahrscheinlich wollte sie nicht gegen ImPuritanische Rituale verstoßen, und so schlimm war der Geruch nun auch nicht. Es roch etwas streng, gewiss, aber es hatte trotzdem eine angenehm stimulierende Wirkung auf die Sinne.
    »Es gibt auch ein traditionelles Getränk für die Walpurgisnacht, Mylady. Zelie – ein Kräutertee, der die Stimmung hebt und Hemmungen vertreibt.«
    »Klingt nach E«, bemerkte Lady IMmanual und nahm das Glas, das ihr die Schwester reichte. Schwester Bella hatte keine Ahnung, was E war, aber sie sah zufrieden, wie die Lady an dem zelie nippte.
    »Nicht schlecht«, gab sie zu.
    »Ich habe ihm ein bisschen Portwein beigemischt, Mylady. Die Süße des Weines lindert den bitteren Geschmack des zelie , sodass es süffiger ist.« Und sie verbarg auch das Dizzi, doch das behielt Schwester Bella für sich.
    »Sehr weise«, antwortete die Lady und trank das Glas aus. »Und jetzt wollen wir sehen, welches Gewand ich für den MummenSchanz Ihrer Walpurgisnacht anziehen soll, Schwester Bella.«
    »Ich habe Ihnen eine Auswahl mitgebracht, Mylady. Sie sind alle wunderschön, aber einige sind gewagter als die anderen.«
    »Welches schlagen Sie vor?«
    »Dieses hier, Mylady.« Schwester Bella zeigte mit dem Kopf auf ein schwarzes Kleid, das an der Tür des Kleiderschranks hing.
    Es war ein Meisterwerk, so geschnitten, dass es vom Hals bis zu den Knöcheln floss. Die handgearbeiteten Spitzen waren mit Kristallen geschmückt und glichen einem Spinngewebe. Die Lady streckte ehrfürchtig die Hand aus und strich sanft über den hauchdünnen Stoff, fühlte entzückt, wie leicht er durch ihre Hände glitt. Sie nickte lächelnd, ließ ihr Kleid zu Boden gleiten und stand völlig nackt in der Mitte des Zimmers.
    Lady IMmanuals Schlafgemach,
Palast der

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