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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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vermutlich die bösartigste und gefährlichste Gegnerin des UnFunDaMentalismus. Ich möchte, dass Sie das Wunder der galvanischenEnergie dazu benutzen, in die verborgensten Winkel ihres Bewusstseins einzudringen und ihre dunkelsten Geheimnisse zu lüften. Wir müssen erfahren, wie sie das gemacht hat, was sie gemacht hat. Wie sie ihre Wunder vollbracht hat. Daher frage ich noch einmal: Kann ich mich auf Sie verlassen, CitiZen Chefinquisitor?«
    Lady IMmanual! Also hatte sein Auftraggeber – sein anderer Auftraggeber – ihm die Wahrheit gesagt.
    Donatien brauchte eine Sekunde, um die Fassung wiederzuerlangen. Man erwies ihm die Ehre, Lady IMmanual zu verhören. Von so einer Möglichkeit hatte er sein Leben lang geträumt. Eine Dämonin wäre ihm schutzlos ausgeliefert. Jetzt könnte er endlich empirische Beweise dafür sammeln, dass das ganze Konzept » ABBA und Höhere Wesen« genau der horrende Unsinn war, für den er es schon immer gehalten hatte. Jetzt wäre er endlich in der Lage, ABBA in Gestalt der Lady IMmanual zu foltern, indem er das Wunder der GalvanischenEnergie anwendete. Um damit von der Dogaressa begnadigt zu werden.
    Hätte man ihm mehr angeboten – viel mehr –, hätte er sich natürlich bereit erklärt, gemeinsame Sache zu machen, um Lady IMmanual zu ermorden, doch dann hätte er riskiert, als Krypto entlarvt und hingerichtet zu werden. Eine kleinere Belohnung war weitaus besser, als Kopf und Kragen zu riskieren. Der Tod war kein Zustand, auf den Donatien besonders scharf war.
    »Jawohl, CitiZen Robespierre. Sie können sich auf mich verlassen.«
    Nur zögernd kam Ella zu sich. Das Bewusstsein sickerte langsam wieder in ihren geschundenen Körper zurück. Ihr Kopf tat höllisch weh, trotzdem verzichtete sie widerstrebend darauf, sich erneut in tröstliche Vergesslichkeit zu flüchten. Selbst der kleinste Versuch, sich zu bewegen, löste quälende Schmerzen im Kopf und ihrem ganzen Körper aus. Wieder bei Bewusstsein zu sein schien nichts anderes zu bedeuten als Pein und ein grauenhaftes Gefühl des Unwohlseins.
    Wie lange sie ohnmächtig gewesen war, konnte Ella beim besten Willen nicht sagen, doch angesichts des ranzigen Geschmacks im Mund und der Steifheit in ihren Gliedern musste es lange gewesen sein. Offensichtlich lange genug, um vom Hub weggeschafft und nach …
    Sie befragte PINC , der sie informierte, dass sie nun in Paris war, in einer Zelle der berüchtigten Bastille. Diese durchaus beunruhigende Nachricht bewog sie, die Augen zu öffnen, doch der Schmerz, der ihr durch die Schläfen zischte, riet ihr davon ab. Stattdessen schloss sie die Lider noch fester, als könnte sie den Schmerz, der sie davon abhielt, einen klaren Gedanken zu fassen, auf diese Weise einfach wegdrücken.
    Während sie auf der harten schmalen Pritsche lag, wachten auch ihre anderen Sinne langsam wieder auf, vor allem der Geruch. In der Zelle stank es nach Urin und Feuchtigkeit, aber sie konnte noch andere Aromen unterscheiden, hauptsächlich Tabakrauch und einen schweren, süßlichen Duft nach Eau de Cologne. Daraus schloss sie, dass sie nicht allein war.
    Langsam öffnete Ella die Augen einen Spalt.
    »Ich freue mich, dass Sie wieder zu uns gefunden haben, Lady IMmanual.« Die Stimme schien sie aus einer Entfernung von tausend Meilen zu erreichen. Sie gehörte einem Mann und klang kultiviert und träge.
    Ella drehte vorsichtig den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam, trotzte dem Schmerz und schlug die Augen ganz auf. In der Zelle brannte nur eine einzige Öllampe, aber das Licht reichte aus, um den Mann zu erkennen, der sie angesprochen hatte. Er saß am anderen Ende der Zelle, zog genüsslich an einer Zigarette und trank Lösung aus einem riesigen Glas. Das ungemütlich wirkende dunkelgraue Gewand aus rauer Wolle wirkte irgendwie fehl am Platz. Der Mann sah eher aus wie ein frommer Lüstling.
    Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte Ella, dass er klein und jung war – sie schätzte ihn auf Mitte zwanzig – und auf unscheinbare Art attraktiv, obwohl sein auffallendstes Merkmal, das blonde lockige Haar, zu einer unseligen Tonsur geschnitten und teilweise von einem Verband um den Kopf verborgen war. Er war zwar attraktiv, doch er hatte auch etwas Unangenehmes an sich. Die scharfen blauen Augen und vollen Lippen erinnerten Ella an ein schmollendes Kind. Außerdem hatte er genau die Patschhändchen, die auf ewig dazu bestimmt waren, erwischt zu werden, wie sie in eine

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