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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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Faraday-Thermosäulen – in diese umnachtete Stadt geschickt hatte, ehe Madame Guillotine sich an ihrem Kopf vergriff. Wenn der Doktor nicht in Erfahrung bringen konnte, wie sie die Grenzschicht geöffnet hatte, dann bezweifelte Beria, dass irgendwer anders das schaffte.
    Die Besetzung des Medi durch die Armee des ForthRight ging zügig vonstatten. So zügig, dass Beria dem Wunsch des Großen Führers nachgegeben und die unerhörte Entscheidung getroffen hatte, sich selbst nach Paris zu begeben, um die Unterwerfung persönlich zu beaufsichtigen. Und wenn er schon da war, konnte er auch gleich dafür sorgen, dass die einzige noch offene Frage in der ganzen traurigen Lady-IMmanual-Saga geklärt wurde: das Schicksal Burlesque Bandstands.
    Dieser Verräter musste zur Strecke gebracht werden. Verrat war wie ein Geschwür: Wenn man es nicht schnellstens bekämpfte, hatte es die unangenehme Gewohnheit, alles – und jeden – ringsum zu infizieren. Daher hatte die Beseitigung von Burlesque Bandstand eine gewisse Dringlichkeit, sodass es gerechtfertigt schien, seinen besten – besser gesagt, seinen schlimmsten – Mann damit zu beauftragen. Natürlich hätte er sich am liebsten selbst darum gekümmert, doch da die Angelegenheit derart eilig war, musste er auf das Vergnügen verzichten. Er hoffte, dass Zolotows Beschreibung, wie er den Fettwanst um die Ecke gebracht hatte, ihn zumindest teilweise für die entgangene Freude entschädigen würde.
    Beria beugte sich vor und zog an einem Klingelzug, der von der Decke hing. Augenblicklich hastete ein Diener in Livree ins Zimmer. »Ich möchte Kamerad Zolotow sehen, und zwar sofort.« Während der Diener davoneilte, nahm er sich Zeit für ein Glas Lösung. Er hatte den Drink bitter nötig. Treffen mit Zolotow waren äußerst ermüdend. Der Mann war ein tüchtiger Assassine und höchst charmant, aber fest entschlossen, sich despektierlich zu geben, da er seinen royalistischen Neigungen niemals gänzlich abgeschworen hatte. Einmal ein Graf, immer ein Graf, so hätte Zolotows Motto lauten können.
    Wenig später klopfte es an Berias Wohnzimmertür, und man meldete ihm einen geschmeidigen, eleganten Mann. Einen geschmeidigen, eleganten und extrem arroganten Mann. Anders als alle anderen Bittsteller hatte Andrej Zolotow sich weder verbeugt noch den Blick gesenkt, als er zum ersten Mal vor dem Stellvertretenden Führer stand. Er hatte nicht einmal auf die Zigarette verzichtet, die lässig in seinem Mundwinkel hing, aber immerhin hatte er so viel Anstand aufgebracht, den Zylinder abzunehmen.
    Zwielichtig und sorglos stand er auch jetzt da, die Hand elegant in der Tasche seines modischen Jacketts versenkt und mit einem belustigten Lächeln auf den Lippen. Für einen mittellosen Mann, der von Sankt Petersburg verjagt und seiner Freunde, seines Einflusses und seiner großen Klappe beraubt worden war, strahlte Zolotow ein irritierendes Selbstvertrauen aus. Ein Filou, aber ein charmanter Filou. Beria war sich bewusst, dass seine Agenten über ein Höchstmaß an Schläue und Freundlichkeit verfügen mussten, um Burlesque Bandstand im ImPuritanischen Quartier Chaud aufzuspüren und aus dem Verkehr zu ziehen. Zolotow war mit beidem reich gesegnet. Schließlich war er der Mann, der sich einen Platz zwischen Lady Irma Dolgorukowas Beinen erobert hatte, und wenn man um den frostigen Ruf dieser frigiden Zicke wusste, war das eine beachtliche Leistung. Kamerad Kommissar Dolgorukow war von Zolotows Coup wenig begeistert gewesen und hatte geschworen, sich zu revanchieren und ihn zu kastrieren. Daher war Zolotow in Sankt Petersburg nun zur persona non grata erklärt worden, sodass er einem kurzen Urlaub außerhalb des ForthRight vermutlich nicht abgeneigt wäre.
    »Guten Abend, Kamerad Zolotow. Haben Sie vielen Dank, dass Sie meiner Aufforderung so prompt gefolgt sind.«
    Achtlos hievte Zolotow eine Pobacke auf den Rand des polierten schwarzen Walnuss-Schreibtischs. »Ich bin Ihnen sehr verbunden, dass Sie mir Kost und Logis gewährt haben, Kamerad Stellvertretender Führer, und so viel Großzügigkeit hat es verdient, mit einer gewissen dankbaren Eilfertigkeit honoriert zu werden.«
    Beria musterte den jungen Mann einen Augenblick. Er war in der Tat ein frecher Kerl, aber er hatte auch etwas Liebenswürdiges. Er war noch keine einundzwanzig, wirkte jedoch mit seinem langen blonden Haar und dem dünnen Schnurrbart noch jünger. Er hatte etwas Unschuldiges, das beinahe einnehmend war, doch es war eine

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