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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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mir folgen willst, Schwester, dann bringe ich dich zu einem Ort, von dem du beobachten kannst, wie Lady IMmanual von dem Großinquisitor verhört wird. Und wenn du sie gesehen hast, wirst du dir ein Bild davon machen können, was an den Behauptungen dran ist.«

14
    Die Bastille: Paris
    Demi-Monde:
13. Tag im Frühling des Jahres 1005
    Die UnFunDaMentalistischen Kritiker des ImPuritanismus wurden angeführt von Otto Weininger, der, wie ich meine, zu Recht behauptete, dass »die perverse und unnatürliche Philosophie, die man ImPuritanismus nennt, bezweckt, die von ABBA verfügten Beziehungen zwischen Männern und Frauen zu verändern und zu korrumpieren.« Weininger weist darauf hin, dass Frauen keinerlei sexuelle Gelüste empfinden (vgl. William Acton: Tot von der Hüfte abwärts. Eine objektive Betrachtung der weiblichen Sexualität ) und wenn man sie zu erotischen Aktivitäten nötigt (wie es der ImPuritanismus tut), ihre Fortpflanzungsfähigkeiten beeinträchtigt werden und sie dadurch nicht mehr in der Lage sind, Kinder zu gebären. Zudem setzt eine Erotik bei Frauen voraus, dass Frauen von einem unabhängigen Geist besessen sind. Das aber ist falsch: Wie uns der biologische Essentialismus lehrt, sind Frauen nur glücklich, wenn sie von Männern beherrscht werden. Meiner Meinung nach lässt sich das Glück des Mannes mit den Worten »Ich befehle« und das der Frauen mit »Ich gehorche« zusammenfassen.
    Pater Friedrich Nietzsche: Einführung in den UnFunDaMentalismus, ForthRight Verlag
    Vankas Philosophie war es immer gewesen, auf die Sonnenseite des Lebens zu schauen und selbst in den dunkelsten Augenblicken einen Funken Hoffnung zu entdecken, doch selbst er musste sich inzwischen eingestehen, dass eine enge und feuchtkalte Zelle unter dem Dach der Bastille nicht viel Grund zu Optimismus lieferte. Das einzig Gute daran war – abgesehen davon, dass er überhaupt noch lebte –, dass seine Wärter ausgesprochen empfänglich für Bestechung waren. Er mochte sich zu Tode frieren und große Sorgen um Ella machen, aber wenigstens konnte er sich mit Zigaretten und Lösung trösten.
    Was nur zu begrüßen war, denn Vanka fand keinen Schlaf.
    Halt, nein, das stimmte nicht ganz. Es war nicht so, dass er nicht schlafen konnte, sondern dass er dem Schlaf lieber aus dem Weg ging. Schlaf war mit Träumen verbunden, und da lag der Hase im Pfeffer. Tatsache war, dass er sich vor dem Schlaf fürchtete, sich vor dem Träumen fürchtete, davor, erneut in dem mystischen, quälenden Chaos dieses Traums zu versinken.
    Es handelte sich um einen verdammt hartnäckigen Albtraum, der Nacht für Nacht wiederkam, sodass er jedes Mal verwirrt, schweißgebadet und mit heftigen Kopfschmerzen daraus aufschreckte.
    Entsetzlich.
    Er nannte ihn den Traum von »Drinnen & Draußen«, denn zum einen befand er sich im Innern seines Ichs und sah nach draußen, gleichzeitig aber war er draußen und sah in sein Inneres. Er war der allmächtige Außenstehende, der aus der Vogelperspektive beobachtete, wie unter ihm die Welt vor sich hinwuselte, und zugleich eins der Objekte, die beobachtet wurden, sodass jede seiner Handlungen unter die Lupe genommen und bewertet wurde. In seinen Traum verloren war er zugleich Player und Zuschauer, beides in einer unmöglichen, das Bewusstsein sprengenden Dualität ineinander verschmolzen. Das Unmögliche wurde zur Realität.
    Es war eine seltsame und sehr, sehr verwirrende Erfahrung. Verwirrend, weil er sich allmählich fragte, ob er an dem Zustand litt, den der im JAD lebende Philosoph und Wissenschaftler Eugen Bleuler als Schizophrenie bezeichnete. Konnte es sein, fragte er sich, dass all die Sorgen und Belastungen, die ihn beutelten, seit er Ella kennengelernt hatte, ihn letztendlich – und verständlicherweise – in den Wahnsinn trieben? Konnte es sein, dass er, Vanka Maykow, mittlerweile der stolze Besitzer eines gespaltenen Bewusstseins war und an dementia praecox litt? Es war eine plausible Erklärung … auf alle Fälle zu plausibel, um Trost spenden zu können.
    Jede Nacht kämpften zwei Persönlichkeiten, das Makro und das Mikro, um die Vorherrschaft über sein Bewusstsein, und schafften es nur um ein Haar, diesen gemeinsamen Raum so zu besetzen, dass sie eine Dekohärenz verhindern konnten.
    Als er die Zigarette zum Mund führte, sah er, wie heftig seine Hand zitterte.
    Dekohärenz?
    Wo kam denn dieses komische Ding her? Was um Demi-Mondes willen bedeutete Dekohärenz ?
    Er nahm einen Schluck Lösung, um

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