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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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gehörte einem italienischen Bankier und war bestens ausgestattet, sie hatte sogar einen vorzüglichen Weinkeller direkt neben der Küche, aus dem sich Burlesque soeben einen Blut-Merlot geholt hatte, um seine strapazierten Nerven zu beruhigen. Seit er Maurice Merriment gesehen hatte, war er einigermaßen von der Rolle. Er hatte gewusst, dass Beria ihn eines Tages suchen würde, doch dass es so schnell gehen würde, hätte er nicht gedacht.
    Eins war ihm jedoch klar. Maurice Merriment würde nie erfahren, dass Rivets und er hier waren. Nachdem sie die Spelunke verlassen hatten, waren sie so viele Umwege gegangen, dass sogar Rivets, der wusste, wohin sie unterwegs waren, sich verirrt hatte. Trotzdem wurde Burlesque das Gefühl nicht los, dass Berias Schergen irgendwo da draußen auf ihn lauerten. Mittlerweile musste er sich drei oder vier Mal davon überzeugt haben, dass sein Webley-Revolver geladen war.
    Schließlich hatte er, in dem Versuch, Beria und seine Büttel zu vergessen, Rivets zu einer Partie Billard herausgefordert, für fünf Guineen das Spiel. Doch Rivets war ein derart unverbesserlicher Betrüger – jedes Mal, wenn Burlesque den Blick abwandte, verschob er die Kugeln –, dass Burlesque gegen Mitternacht entnervt aufgegeben hatte.
    »Ich geh ins Bett, Rivets. Ich dreh noch ’ne Runde, um zu sehn, ob alle Fenster und Türen verschlossen sind, und das war’s.« Rivets, der sich ärgerte, dass Burlesque ihn beim Schummeln erwischt und sich geweigert hatte zu zahlen, beschloss ebenfalls ins Bett zu gehen. Immer noch schmollend verschwand er mit einer Flasche bestem Kognak in dem Raum am Ende des Ganges, den er als Schlafzimmer beschlagnahmt hatte. Als er weg war, vergewisserte sich Burlesque, dass Türen und Fenster verschlossen waren. Es schien alles in Ordnung zu sein, nur das Schloss am Küchenfenster, durch das Rivets eingestiegen war, war kaputt, und auch der Fensterrahmen war hinüber.
    Mit einem tiefen Seufzer griff er sich ein Buch aus dem Regal – er war viel zu nervös, um zu schlafen – und ging anschließend ins Wohnzimmer, um die Petroleumlampen auszumachen.
    »Hello, Burlesque, alter Schwede. Wie geht’s uns denn so?«
    Um ein Haar hätte Burlesque die Lampe, die er in der Hand hielt, fallen lassen. In einem Sessel lümmelte sich Maurice, der noch fetter zu sein schien als bei seinem letzten Auftritt im Prancing Pig.
    Scheiße.
    »Maurice Merriment, wie er leibt und lebt«, sagte Burlesque in einem Ton, der hoffentlich wie ein Willkommensgruß klang. »Was zum Teufel haste hier zu suchen?«
    Maurice Merriment wischte abwesend einen Klumpen Schmalz, den er sich gerade aus dem Ohr gepult hatte, auf dem cremefarbenen Veloursbezug des Sessels ab. Danach sah er Burlesque mit einem verschlagenen Grinsen an und bleckte die faulen Zähne. »Na, das is aber keine nette Begrüßung für ’n alten Kumpel, der dir durch ganz Paris hinterherlaufen musste.«
    »Wie zum Teufel biste hier reingekommen?«
    Maurice schwenkte ein Schlüsselbund. »Die besten Dietriche in den Rookeries. Musste mich als Einbrecher verdingen, nachdem meine Karriere am Arsch war. Und das bloß wegen dir.«
    Burlesque verfluchte sich, weil er nicht daran gedacht hatte, die Wohnungstür zu verrammeln. »Das hatte nix mit mir zu tun, Maurice. Warst schon immer ’n mieser Komiker. Nich mal, wenn dein Leben davon abhängen täte, könnteste ’n anständigen Witz reißen.«
    »Ich war ’n verdammt guter Komiker«, protestierte Maurice.
    »Quatsch!«
    Maurice zog die mächtigen Schultern unter dem giftgrünen Regenmantel hoch. Er war fett und hässlich, aber er war auch ein kräftiger Bursche. Burlesque musterte ihn verstohlen. Wenn es zum Kampf käme, würde es knapp werden. Er schlängelte die Hand auf den Rücken, wo sein Revolver steckte, doch dann fiel ihm ein, dass er ihn im Billardraum hatte liegen lassen. Er war ihm beim Zielen immer zwischen die Hinterbacken gerutscht.
    »Na ja, das war damals, und jetz is jetz.« Maurice sah sich bewundernd im Raum um. »Prima Bude haste. Machst dich, Burlesque, muss man sagen. Rivets und du, ihr zwei habt es euch hier ganz schön gemütlich gemacht.«
    »Was willste eigentlich?«
    »Mein Auftraggeber würde gerne wissen, wo Lady IMmanual ist.« Die leise Stimme kam von jemand, der hinter Burlesque stand. Dem lief es eiskalt über den Rücken. Irgendwie wusste er, dass sie einem Mörder gehörte. Er drehte sich um und lächelte, um ein Selbstvertrauen auszustrahlen, das er keineswegs

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