Der Widerstand
entwickelte technologische Fähigkeiten schließen lassen, und wenn die Menschen von vornherein zu solchen Angriffen in der Lage gewesen wären, dann hätten sie die schon viel früher durchgeführt … Und sie hätten den Angriff nicht nur auf ein einziges Basislager beschränkt.«
»Denken Sie, ein anderes Mitglied der Hegemonie könnte dafür verantwortlich sein?«, erkundigte sich Thikair.
»Das halte ich für möglich, Flottenkommandant«, erklärte Barak und zuckte dabei mit den Schultern. »Ich kann mir zwar nicht vorstellen, welches Mitglied der Hegemonie dafür infrage kommen könnte, aber mit Blick auf die Kenntnisse, die erforderlich sind, um die Verteidigungseinrichtungen von Basislagerkommandantin Shairez zu überwinden, kann es sich nur um eine andere hoch entwickelte Spezies handeln.«
»Ich wüsste nicht, wie ein anderes Mitglied der Hegemonie darin verstrickt sein könnte«, meldete sich Geschwaderkommandant Jainfar zu Wort und rieb nachdenklich über seinen Nasenrücken. »Unsere Technologie kann es mit der aller anderen aufnehmen, und bei rein militärischen Anwendungen dürfte sie sogar überlegen sein. Aber nicht einmal mit unseren Mitteln wäre es möglich, Shairez’ Sicherheitssysteme so unbemerkt zu überwinden.«
»Großartig«, murrte Thairys. »Das Einzige, was wir alle zu dieser Unterhaltung beitragen können, ist die Erkenntnis, dass keiner von uns eine Erklärung dafür hat, wer es getan hat, wie es ihm gelungen ist und warum es überhaupt passiert ist! Vorausgesetzt natürlich, es waren nicht doch die Menschen, bei denen wir ja der einhelligen Meinung sind, dass sie nicht die notwendigen Fähigkeiten dafür besitzen.«
»Augenblick.«
Thikair lehnte sich in seinem Sessel nach hinten und strich nachdenklich über seine Schwanzspitze, während die anderen respektvoll schweigend dasaßen. Einige Minuten vergingen, dann setzte er sich wieder aufrecht hin und ließ seine Ohren in Baraks Richtung zucken.
»Wie Bodentruppenkommandant Thairys bereits sagte, haben Sie, Lagerkommandant, mehrere maßgebliche Punkte angesprochen. Das gilt insbesondere für Ihre Beobachtung, dass es den Menschen zwar gelungen sein könnte, irgendeine uns unbekannte Tierart abzurichten, damit sie in unsere Einrichtungen eindringt und unser Personal abschlachtet. Allerdings könnte es keinem Tier gelingen, die zahlreichen, voneinander unabhängigen Sensoren-Ebenen zu überwinden, ohne dass sie in irgendeiner Weise registriert werden. Und genauso undenkbar ist es, dass diese Tiere in der Lage sein sollten, sämtliche visuellen Belege für ihre Anwesenheit zu löschen und alle entsprechenden Speichermedien zu entfernen.«
Er ließ eine kurze Pause folgen und sah ernst in die Runde, dann stellte er seine Ohren flach, um seiner Verärgerung und Entschlossenheit Ausdruck zu verleihen.
»Wie Lagerkommandant Barak bereits so kenntnisreich ausgeführt hat, erfordert allein die Überwindung der Umgebungssensoren ein Maß an technologischen Kenntnissen, das alles übersteigt, was wir bislang auf diesem Planeten beobachten konnten. Es ist sogar so, dass eine höher entwickelte Technologie als unsere erforderlich ist, um zu bewerkstelligen, was wir beobachtet haben. Nun ist es zwar so, dass uns die Menschen mit ihren Fähigkeiten ein ums andere Mal überrascht haben, aber das lag in erster Linie daran, wie sie diese Fähigkeiten gegen uns eingesetzt haben. Es war nicht so, dass sie uns technologisch überlegen wären. Sie haben Dinge unternommen, die wir nie in Erwägung gezogen hätten, weil wir nicht mit den Problemen konfrontiert waren, mit denen sie sich auseinandersetzen mussten. Aber wir haben uns mit diesen Problemen befasst, und wir haben Sensoren und Sicherheitssysteme geschaffen, um unsere Basislager nicht nur vor offensichtlichen Angriffen zu schützen, sondern auch vor unsichtbaren Attacken durch die Spione anderer hoch entwickelter Spezies. Andererseits können wir unseren Schutz nur auf der Grundlage von Bedrohungen entwickeln, mit denen wir rechnen müssen. Das wiederum bedeutet, dass wir nicht beiden Arten von Bedrohungen immer in gleichem Maß begegnen, richtig?«
Er hielt kurz inne und betrachtete die Mienen seiner Offiziere.
»Allmählich drängt sich mir die Frage auf, ob wir alle – also auch die Minister Seiner Majestät – das wahre Ausmaß der Absichten von Vize-Sprecherin Koomaatkia in diesem Fall unterschätzt haben«, fuhr er leise fort. »Es besteht kein Zweifel an der Andeutung der
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