Der Widerstand
würde.«
Ein paar Offiziere machten auf ihn einen mehr oder weniger skeptischen Eindruck, andere wirkten dagegen sichtlich beunruhigt.
»Es mag sein, dass ich Schatten in den Schatten sehe, Verschwörungen und Bedrohungen, die gar nicht existieren«, räumte er ein. »Daher kann es durchaus ein Fehler sein, wenn ich mich auf Koomaatkia und die Kreptu versteife, vor allem, wenn eine andere hoch entwickelte Rasse gegen uns arbeitet. Es ist sogar denkbar, dass diese hypothetische Rasse – zum Beispiel die Liatu, die die Kreptu nicht viel besser leiden können als uns –, dass diese Rasse gegen uns beide arbeitet. Wenn man die Kreptu so hinstellen kann, dass sie mit uns gemeinsame Sache gemacht haben, und wenn man uns nachweisen kann, dass wir als Folge des Verhaltens der Kreptu massiv gegen die Verfassung verstoßen haben, dann würde das dem Status der Kreptu innerhalb der Hegemonie ebenfalls schweren Schaden zufügen.«
Ein oder zwei Ohrenpaare bewegten sich in einem Anflug von Zustimmung vorsichtig hin und her, doch Jainfars Ohren zeigten deutliche Skepsis.
»Ich stimme zu, dass es sich dabei um interessante Möglichkeiten handelt, Flottenkommandant«, äußerte er sich ohne Umschweife. »Doch für mich hört sich das ganz danach an, dass nicht die Menschen, sondern die Kreptu unser Basislager Sieben überfallen haben. Das würde von ihnen aber eine viel direktere Vorgehensweise erfordern, und an ihren Klauen würde mehr Blut kleben als je zuvor in ihrer Geschichte.«
»Es sei denn, die kooperieren mit den Menschen auf dem Planeten, Geschwaderkommandant«, wandte Lagerkommandant Barak nachdenklich ein. »Sie versorgen die Menschen mit der notwendigen technologischen Ausrüstung, um ihnen bei der Überwindung unserer Abwehrsysteme zu helfen, dann ziehen sie sich zurück und überlassen den Menschen das eigentliche Blutvergießen.«
Thikair sah den Kommandanten lange an, der daraufhin mit den Schultern zuckte. »Verstehen Sie, Flottenkommandant, ich will damit nicht sagen, dass es so ist. Sollte es in der Hegemonie tatsächlich einen ernstzunehmenden Widersacher geben, der die langfristigen Pläne des Imperiums durchschaut hat, ob nun die Kreptu oder irgendwelche Unkrautfresser wie die Liatu, dann könnten sie versuchen, auf ein und derselben Jagd mehr als eine Beute zu erlegen. Sie könnten uns bloßstellen und in Misskredit bringen wollen, und sie könnten bemüht sein, ein nennenswertes militärisches Gegengewicht innerhalb der Hegemonie zu schaffen. Was aber, wenn sie das zugleich als eine Gelegenheit ansehen, um unsere militärischen Fähigkeiten besser einschätzen zu können, damit sie zu einem Urteil darüber gelangen können, wie bedrohlich wir tatsächlich sind? Wäre es nicht denkbar, dass sie in einem solchen Augenblick den Menschen im Kampf gegen uns beistehen würden? Vor allem, wenn sie der Meinung sind, ein deutliches Bild von unseren Fähigkeiten zu erhalten, indem sie beobachten, wie wir auf eine stärkere Bedrohung reagieren. Wäre es von daher nicht denkbar, dass sie unseren zwangsläufigen ersten Verdacht, der Angriff auf Basislager Sieben könne nur von den Menschen ausgeführt worden sein, als Tarnung für ein Eindringen ihres eigenen Personals genutzt haben? Um unsere Systeme und ihre Leistungsfähigkeit aus erster Hand zu testen und zu bewerten?«
»Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Liatu sich in die unmittelbare Nähe eines solchen Blutbads begeben würden«, meinte Jainfar. »Sie sind fast genauso zimperlich wie die Barthoni. Was die Kreptu angeht … ja, die könnte ich mir in dieser Rolle schon eher vorstellen. Vielleicht auch noch die Garm oder die Howsanth.«
»Mir ist bewusst, dass ich derjenige bin, der unsere Diskussion überhaupt erst in diese Richtung gelenkt hat«, sagte Thikair. »Ich glaube, wir haben unsere Spekulationen so weit ausgelotet, wie es zu diesem Zeitpunkt sinnvoll erscheint. Zweifelsfrei wissen wir nur, dass unser Basislager Sieben angegriffen wurde und dass der Angriff eindeutig über alle Fähigkeiten hinausgeht, die wir bislang bei den Menschen feststellen konnten. Darüber hinaus können wir uns nur im Reich der Mutmaßungen bewegen. Das wird uns aber nicht so bald zu irgendwelchen gesicherten Schlussfolgerungen führen. Also benötigen wir weitere Informationen, weitere Beweise.«
Seine Untergebenen sahen ihn an, und er bleckte seine Fangzähne zu einem frostigen, herausfordernden Lächeln.
»Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin
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