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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Team ungewollt direkten Kontakt mit den Bewohnern aufgenommen und so womöglich diesen Entwicklungssprung herbeigeführt hat.«
    »Denkbar wäre es, aber eher unwahrscheinlich, Schiffskommandant«, meldete sich Bodentruppenkommandant Thairys zu Wort. »Ich wünschte, ich müsste das nicht sagen, weil ich genau wie Sie diese unverhältnismäßig schnelle Entwicklung mit Sorge beobachte, aber die ursprüngliche Erkundung wurde von den Barthoni vorgenommen.«
    Einige von Thikairs Offizieren machten daraufhin eine Miene, als hätten sie soeben etwas Unangenehmes gerochen. Dabei war es genau genommen doch so, dass für jeden Carnivoren mit einem Funken Selbstachtung die Barthoni einfach nur zum Anbeißen rochen. Aber die schüchternen Pflanzenesser zählten zu den schärfsten Kritikern der Shongairi, und der Grund für die zentrale Rolle dieser elenden kleinen Kreaturen bei den Erkundungsstreitkräften der Hegemonie war der, dass sie mit regelrecht fanatischem Eifer die Vorschriften des Rates unterstützten und auch anwandten, die das Ausmaß eines Kontakts mit einer minderwertigen Rasse bestimmten.
    »Ich fürchte, ich muss mich der Meinung des Bodentruppenkommandanten anschließen«, sagte Shairez.
    »Und selbst wenn das der Grund für diesen Entwicklungssprung wäre, würde es nichts ändern«, betonte Thikair. »Die Verfassung schert sich nicht darum, woher die Technologie einer Spezies stammt. Für sie zählt nur, welches Niveau erreicht worden ist , nicht aber, wie das Niveau erreicht wurde.«
    »Nicht zu vergessen, wie der Rat darauf reagieren wird, wenn er davon erfährt«, ergänzte Jainfar missmutig, woraufhin sich die Ohren aller Anwesenden zustimmend bewegten.
    »Damit dürfte Geschwaderkommandant Jainfar wohl recht haben, Flottenkommandant«, meinte Thairys mit einem lauten Seufzer. »Es war schon schwierig genug, die Zustimmung für unsere übrigen Ziele zu bekommen, und die sind alle deutlich weniger entwickelt als diese Kreaturen da unten. Zumindest hoffe ich bei Dainthars Hunden, dass sie es noch immer sind.«
    Wieder wackelten die Ohren etlicher Anwesender bekräftigend, darunter auch die von Thikair. So außergewöhnlich die Entwicklung dieser Spezies auch sein mochte, lag sie weit außerhalb der Parameter für die Genehmigung durch den Rat. Dennoch …
    »Ich bin mir sehr wohl bewusst, wie sehr unsere Entdeckung die Umstände verändert, die die Grundlage für unseren Einsatzbefehl bilden«, sagte er. »Allerdings wären da noch ein paar Dinge, von denen ich glaube, sie sollten in Erwägung gezogen werden.«
    Die meisten sahen ihn verwundert an, während Thairys’ Schwanz sich zusammenrollte und über die Rückenlehne seines Stuhls hinausragte. Gleichzeitig legte er die Ohren spekulierend an.
    »Zunächst einmal ist mir bei der Durchsicht des ersten Entwurfs von Basislagerkommandantin Shairez’ Bericht aufgefallen, dass dieses Volk nicht nur über bemerkenswert wenige nukleare Kraftwerke verfügt, sondern dass es für eine Spezies auf dieser Stufe auch nur eine sehr geringe Anzahl an nuklearen Waffen gibt. Lediglich die großen politischen Mächte scheinen über größere Mengen zu verfügen, aber selbst die fallen verschwindend gering aus, wenn man sie mit den Beständen an nichtnuklearen Waffen vergleicht. Zugegeben, es handelt sich bei ihnen um Omnivoren. Trotzdem sind das ungewöhnlich geringe Waffenvorräte, sogar geringer als bei einigen Unkrautfressern der Hegemonie, als die sich auf einem vergleichbaren Entwicklungsstand befanden. Diese Tatsache wird besonders dann offensichtlich, wenn man bedenkt, dass in vielen Regionen des Planeten militärische Operationen durchgeführt werden. Oder präziser ausgedrückt: Mehrere höherentwickelte Nationalstaaten tragen Konflikte mit Kontrahenten aus, die nicht mal ein annähernd entwickeltes militärisches Potenzial vorweisen können. Aber obwohl diese – natürlich immer nur relativ gesprochen – höherentwickelten Nationalstaaten über nukleare Arsenale verfügen, während ihre Gegner solche Waffen nicht besitzen und eigentlich nicht in der Lage sind, einen Vergeltungsschlag zu verüben, haben sie offenbar entschieden, diese Waffen nicht zum Einsatz kommen zu lassen. Hinzu kommt, dass es ihnen eigentlich möglich sein muss, biologische Waffen zu produzieren, doch für deren Anwendung in einem der Konflikte finden sich auch keine Hinweise. In diesem Zusammenhang muss ich auch darauf hinweisen, dass wir nicht einmal Giftgas oder Neurotoxine

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