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Der Widerstand

Der Widerstand

Titel: Der Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Forschungsprojekten arbeiten lassen. Nehmen wir an, wir könnten ihre Begabung für diese Art von Tätigkeit nutzen, um unser eigenes technologisches Niveau weit genug anzuheben, damit wir einen deutlichen Vorsprung vor dem Rest der Hegemonie erlangen. Die Unkrautfresser sind zufrieden mit der Technologie, die sie besitzen, und das gilt auch für die meisten Omnivoren. Diese Rassen stagnieren alle, das wissen wir nur zu gut. Durch unsere Programme haben wir bereits einen kleinen technologischen Fortschritt herausgeholt, aber sind wir doch mal ehrlich: Bislang waren das alles nur winzige Schritte, und das Ganze nimmt viel mehr Zeit in Anspruch, als uns recht sein kann. Durch diese Kreaturen könnten wir in die Lage versetzt werden, den Prozess deutlich zu beschleunigen. Und womöglich können sie uns noch Wege zum Ziel vorschlagen, die wir bislang gar nicht in Erwägung gezogen haben. Was glauben Sie, wie sich das auf die Planungen des Imperators auswirken würde?«
    Wieder herrschte völlige Stille, diesmal jedoch war die Atmosphäre eine ganz andere, und er musste flüchtig lächeln.
    »Dreihundert Standardjahre oder über sechshundert Jahre nach der Zeitrechnung dieser Leute sind seit dem Erstkontakt mit der Hegemonie vergangen. Wenn die Hegemonie ihrer üblichen Vorgehensweise treu bleibt, dann wird es noch einmal mindestens zweihundert Standardjahre, also über vierhundert lokale Jahre dauern, ehe sich ein nicht aus Shongairi bestehendes Beobachtungsteam wieder in dieses System begibt. Dann wären das … wie viel? Zwanzig Generationen dieser Kreaturen? Vielleicht sogar noch mehr? Und das ist erst ab dem Zeitpunkt gerechnet, wenn wir zurückgekehrt sind und unseren Erfolg verkündet haben. Wenn wir diese Rückkehr um ein paar Jahrzehnte oder sogar um ein Standardjahrhundert hinauszögern, wird niemand darüber besonders erstaunt sein. Immerhin erwarten sie von uns, dass wir drei komplette Sternensysteme für sie erobern.« Er schnaubte schroff. »Genau genommen würden sich die Unkrautfresser noch darüber amüsieren, wenn sie wüssten, dass wir auf stärkeren Widerstand als erwartet gestoßen sind. Aber wenn wir stattdessen diesen Zeitraum damit verbringen, diese ›Menschen‹ zu unterwerfen und ihren Jungen die Standards der Hegemonie vermitteln – wer weiß, welche Arten von Forschungen und Entdeckungen sie für uns leisten werden, bevor irgendjemand etwas von all dem hier mitbekommt?«
    »Diese Aussichten sind verlockend, Flottenkommandant«, erwiderte Thairys verhalten. »Allerdings fürchte ich, dass sie auf reinen Spekulationen basieren, deren Genauigkeit sich nur testen lässt, wenn wir den Plan in die Tat umsetzen. Wenn sich dann herausstellt, dass sie nicht so genau wie erhofft waren, hätten wir gegen den Geist, jedenfalls gegen den offiziellen Geist der vom Rat erteilten Genehmigung verstoßen und nicht viel erreicht. Ich persönlich glaube, Sie könnten mit Ihren Überlegungen richtig liegen, und diese Möglichkeit sollte auf jeden Fall erkundet werden. Aber wenn das Resultat nicht so erfolgreich ist, wie wir es uns wünschen, riskieren wir dann nicht, dass das Imperium möglichen Vergeltungsmaßnahmen vonseiten der anderen Mitglieder der Hegemonie schutzlos ausgeliefert ist?«
    »Ein gutes Argument«, räumte Thikair ein. »Wie ich allerdings bereits sagte, ist die Einstellung des Rats gegenüber den Menschen etwas … nun, zwiespältiger als üblich. Und selbst wenn die Barthoni und die Unkrautfresser Unterstützung finden, damit der Rat eine Strafe ausspricht, könnte der Imperator immer noch ohne zu lügen argumentieren, das sei allein meine Entscheidung gewesen. Ich halte es für das Wahrscheinlichste, dass das Hegemoniegericht sich damit begnügen würde, mich zu bestrafen, anstatt gegen das Imperium insgesamt vorzugehen. Natürlich ist es möglich, Sie als meine Senioroffiziere ebenfalls zur Rechenschaft zu ziehen. Allerdings glaube ich, das Risiko ist es wert, und es würde letztlich das Ansehen und die Ehre unserer Clans stärken.«
    Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Natürlich gibt es noch eine andere Möglichkeit. Der Rat geht nicht von einer Zivilisation der Stufe Zwei oder Drei aus, so wie wir auch nicht damit gerechnet haben. Wenn sich nach einem lokalen Jahrhundert herausstellt, dass es mit diesen Menschen nicht so funktioniert, wie wir es erwartet haben, dann dürfte die einfachste Lösung die sein, die Menschheit auszulöschen und genügend Städte und Anlagen zu

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