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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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mit seiner Entdeckung der Sonnensteinader eine kleine Panne unterlaufen ist. Wie sich herausgestellt hat, gehört ZaraCorp die Ader gar nicht. Sie gehört ihm.«
    »Was?«, sagte Meyer.
    »Was?«, sagte Soltan.
    »Ja«, sagte Bourne. »Kurz bevor er sie entdeckte, hatte ich seinen Vertrag annulliert. Aus guten Gründen, wie ich hinzufügen möchte. Doch als er mir dann von seinem Fund erzählte, habe ich in der ganzen Aufregung wohl vergessen, den Vertrag zu reaktivieren, womit die Rechte wieder an ZaraCorp zurückgefallen wären. Während ich zu Hause war, habe ich die laufenden Verträge überprüft und bemerkt, dass seiner fehlte. Also habe ich ein wenig nachgeforscht. Nach der Rechtsprechung in den Fällen Butters gegen Wayland und Buchheit gegen Zarathustra Corporation ist er der Eigentümer der Ader. Ich dachte mir, ZaraCorp könnte vielleicht versuchen, ihm diesen Anspruch streitig zu machen, aber dann hätten wir dieselbe Situation wie bei Greene gegen Winston. Aber das wollte ich nicht riskieren, in Anbetracht dessen, was beim letzten Mal passiert ist, als ZaraCorp dagegen prozessiert hat. Also fühlte ich mich verpflichtet, ihn darüber zu informieren. Ich wusste, dass er sich an jenem Tag in Aubreytown aufhielt, also ging ich zu ihm und erzählte ihm davon. Ich dachte mir, es würde ihn interessieren, dass sich sein Privatvermögen auf eins Komma zwei Billionen Credits beläuft. Mich würde es interessieren. Jeden anderen wohl auch.«
    Im Gerichtssaal herrschte Totenstille.
    »Was soll das?«, sagte Meyer schließlich. »Sie können doch nicht ernsthaft der Überzeugung sein, dass Mr. Holloway der Besitzer dieser Ader ist.«
    »Ist aber so«, sagte Bourne. »Hab nicht aufgepasst. Meine Schuld. Tut mir leid.«
    »Es tut Ihnen leid ?«, sagte Meyer. »Der einzige Zeuge, der Ihnen ein Alibi geben kann, ist der Kläger, dem Sie durch ein Versehen eine Billion Credits zugeschoben haben? In einer solchen Situation würde auch ich sagen, dass es mir leidtut .«
    Holloway hob eine Hand. »Darf ich an dieser Stelle einen Einwand vorbringen?«
    »Was gibt es, Mr. Holloway?«, fragte Soltan.
    »Habe ich gerade etwas falsch verstanden, oder möchte die Verteidigung andeuten, dieser Zeuge hätte mein Haus in Brand gesetzt und gleichzeitig einen Pakt mit mir geschlossen, ZaraCorp um eine Billion Credits zu erleichtern?«
    Soltan blickte zu Meyer. »Das ist ein berechtigter Einwand, Mrs. Meyer.«
    »Euer Ehren, ungeachtet des Inhalts dieser Aussage ist sie höchst suspekt«, sagte Meyer. »Mr. Holloway beschuldigt meinen Mandanten der Brandstiftung, und gleichzeitig ist er die einzige Person, die Mr. Bourne ein Alibi geben kann.«
    »Das stimmt nicht ganz«, sagte Holloway. »Auch Mark Sullivan war dabei.«
    »Wie bitte?«, sagte Meyer.
    »Ich war bei Sullivan, als Bourne mich wegen dieser Sache kontaktierte«, sagte Holloway. »Er dürfte ein glaubwürdiger Zeuge sein. Schließlich war er der unmittelbare Untergebene von Mrs. Meyer.«
    »Gut«, sagte Soltan. »Dann lasse ich ihn holen.«
    »Das ist nicht möglich«, sagte Meyer.
    »Warum nicht?«, wollte Soltan wissen.
    »Er wurde an Mrs. Meyer vorbei nach oben befördert«, erklärte Holloway. »Er ist jetzt der neue leitende Firmenanwalt von ZaraCorp auf Zara XI . Er reist heute ab.«
    »Wird er oder ist er schon?«, fragte Soltan, während ihr Blick zwischen Meyer und Holloway wechselte.
    »Er ist«, sagte Meyer.
    »Er wird«, sagte Holloway. »Sein Transport geht in drei Stunden. Wahrscheinlich ist er in diesem Moment dabei, im Wartebereich der Bohnenstange Däumchen zu drehen.«
    Soltan blickte Meyer aus zusammengekniffenen Augen an. »Merken Sie sich bitte den feinen Unterschied, Mrs. Meyer. Wenn jemand sich faktisch noch auf dem Planeten befindet, ist er noch nicht abgereist.«
    »Ja, Euer Ehren«, sagte Meyer.
    »Ich werde einen meiner Mitarbeiter anweisen, Mr. Sullivans Ticket auf den nächsten Transport umbuchen zu lassen«, sagte Soltan. »Meinen zweiten Mitarbeiter werde ich beauftragen, ihn zu holen und hierher zu bringen. Das dürfte schätzungsweise eine halbe Stunde dauern. Solange ist diese Anhörung vertagt.« Sie stand auf und sah Bourne an. »Sie sind entlassen, aber bleiben Sie in der Nähe.«
    Bourne erhob sich.
    »Darf ich an den Richtertisch treten?«, fragte Meyer.
    Soltan blinzelte. »Welchen Teil von ›diese Anhörung ist vertagt‹ haben Sie nicht verstanden, Mrs. Meyer?«
    »Bitte, Euer Ehren«, sagte Meyer.
    Soltan setzte sich mürrisch

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