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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Und dann erhielt Jack einen kurzen Besuch von Chad Bourne.«
    »Wissen Sie, worüber die beiden gesprochen haben?«, fragte Soltan.
    »Nein«, sagte Sullivan. »Sie haben sich sehr leise unterhalten, und anschließend wollte Jack nicht mit mir darüber sprechen. Dann kam Isabel, und wir sprachen über andere Dinge.«
    Soltan sah Meyer an. »Fragen an den Zeugen?«
    »Nein, Euer Ehren«, sagte Meyer. »Wir sind nach wie vor in der Lage, Zeugen beizubringen, die bestätigen können, wo sich Mr. DeLise am fraglichen Tag aufgehalten hat. In diesem Moment haben wir lediglich geklärt, dass Mr. Bourne offenbar nicht als Täter infrage kommt.«
    »Das sehe ich genauso«, sagte Soltan. »Mr. Sullivan, Sie dürfen den Zeugenstand verlassen. Mein Mitarbeiter wird Sie zum Terminal zurückbringen.«
    »Wenn Sie gestatten, würde ich gern bleiben«, sagte Sullivan. »Mein Transport geht erst in zwölf Stunden.«
    »Wie Sie möchten«, sagte Soltan. »Damit kommen wir nun wieder zu Ihnen, Mr. Holloway, und Ihrem zweiten Beweisstück. Bitte!«

23
    »Vielen Dank, Euer Ehren«, sagte Holloway. »Wie Mrs. Meyer vorhin so scharfsinnig bemerkt hat, ist bislang nur erwiesen, dass es sich um Brandstiftung handelt. Es gibt keinen Hinweis auf die Identität des Mannes, der auf meinem Grundstück landete, die Fuzzys schlug und tötete und dabei mein Haus in Brand setzte. Der Mann hat sich alle Mühe gegeben, seine Identität zu verbergen, ob er nun wusste, dass es eine Überwachungskamera gibt oder nicht. Er trug eine Skimaske. Er trug Handschuhe. Er trug handelsübliche Stiefel, wie sie im Kaufhaus zu Tausenden an ZaraCorp-Mitarbeiter und Subunternehmer verkauft werden. Er hat die Möglichkeit einer Identifikation vorsätzlich verhindert.«
    Holloway machte eine kurze Kunstpause. »Doch dann ist etwas geschehen, das dieser Mann offenbar nicht beabsichtigt hat.«
    Holloway spielte eine kürzere Szene des Videos ab. Es war der Moment, als Pinto dem Mann ins Gesicht sprang.
    »Der Mann hat offenbar nicht damit gerechnet, dass er Prügel von einem Fuzzy einstecken muss. Sehen Sie, wie überrascht er reagiert? Er ist überhaupt nicht darauf vorbereitet, sich mit einem kleinen Geschöpf auseinanderzusetzen, das ihm die Nase und die Augen ausreißen will.« Holloway blickte zu DeLise, der mit den Zähnen knirschte. »Die Überraschung muss sehr groß gewesen sein, von einem Wesen in der Statur einer Katze eine solche Lektion zu erhalten. Schauen wir es uns noch einmal an.«
    »Nur wenn Sie damit auf etwas Bestimmtes hinauswollen, Mr. Holloway«, sagte Soltan.
    »Völlig richtig, Euer Ehren, ich will tatsächlich auf etwas Bestimmtes hinaus.« Holloway spielte das Video erneut ab, diesmal in Zeitlupe. »Ich erspare mir den sportlichen Kommentar und weise nur darauf hin, dass der Fuzzy dem Gesicht des Mannes schwer zusetzt. Er fügt ihm ein paar ernsthafte Kratzer, Bisse und Schnitte zu. Das ist vor einer Woche geschehen.«
    Holloway hielt das Video an und ging zu seinem Tisch, um ein Foto aus seiner Mappe zu ziehen und es Soltan zu reichen. »Das ist eine Aufnahme von Mr. DeLise, die ich vor drei Tagen mit einer gesicherten Kamera gemacht habe. Sie sehen, wie zerkratzt sein Gesicht ist.« Er zeigte auf DeLise. »Sogar jetzt, eine Woche nach dem Kampf, kann man noch die Spuren in seinem Gesicht erkennen.«
    Soltan blickte zu Meyer. »Ich vermute, Sie haben eine alternative Erklärung für diese Kratzer.«
    »In der Tat, Euer Ehren«, sagte Meyer, sah DeLise an und nickte.
    »Ich war betrunken«, sagte DeLise. »Ich hatte bei Warren ein paar Bier zu viel, und auf dem Heimweg bin ich mit dem Gesicht voran in einen Dornenstrauch gefallen.«
    »Meinen Glückwunsch«, sagte Soltan.
    DeLise zuckte mit den Schultern. »Ich bin nicht stolz darauf. Aber das ist nun mal der Grund.«
    »Mr. Holloway?«, sagte Soltan.
    »Da ich weiß, wie gern Joe einen über den Durst trinkt, würde ich ihm normalerweise sofort glauben.« Holloway ging zu seinem Tisch zurück und holte ein Blatt mit Diagrammen und Text. »Aber da wäre noch das Ergebnis der DNS -Analyse.«
    Soltan nahm den Zettel mit gerunzelter Stirn entgegen. »Der Mann, der Ihr Haus in Brand gesetzt hat, hinterließ DNS am Tatort?«
    »Ohne Zweifel«, sagte Holloway und kehrte zum Tisch zurück. »Wie Sie sich vorstellen können, ging es recht blutig zu, als der Mann die Fuzzys angriff und sie sich wehrten. Ich habe die Spuren testen lassen. Das meiste war natürlich Fuzzyblut, in Anbetracht der Schüsse

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