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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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und winkte Meyer und Holloway zu sich.
    »Wir müssen über die Eigentumsverhältnisse bezüglich der Sonnensteinader reden«, sagte Meyer.
    »Nein, das müssen wir nicht«, sagte Soltan. »Abgesehen von der Tatsache, dass es sich um ein Alibi für Mr. Bourne handelt, ist die Angelegenheit für diesen Fall irrelevant.«
    »Aber sie ist für alles andere auf diesem Planeten sehr relevant«, sagte Meyer. »Mr. Bourne hat ausgesagt, dass ZaraCorp keinen Besitzanspruch auf die Ader hat. Das bringt uns in eine schwierige Situation. Wir brauchen eine einstweilige Verfügung.«
    »Nach dieser Anhörung«, sagte Soltan.
    »Je länger ZaraCorp wartet, desto wackliger wird ihr Rechtsanspruch«, sagte Holloway. »Als betroffene Partei würde ich einer Vorverhandlung zustimmen. Je früher, desto besser.«
    Wieder kniff Soltan die Augen zusammen. »Gut«, sagte sie. »Kommen Sie beide in mein Büro. In zehn Minuten. Tragen Sie vor, was Sie möchten, aber machen Sie es schnell, denn in dem Augenblick, wo Mr. Sullivan diesen Gerichtssaal betritt, wird die aktuelle Anhörung fortgesetzt.«
    In Soltans Büro war es bereits recht eng, wenn nur sie sich darin aufhielt, doch mit sechs Anwesenden wurde es klaustrophobisch. Soltan, Meyer und Holloway waren da, des Weiteren Chad Bourne, Brad Landon und Wheaton Aubrey VII ., den Meyer hastig herbeigerufen hatte.
    »Schön gemütlich hier«, sagte Holloway, der sich an die Wand quetschen musste.
    Soltan, die hinter ihrem Schreibtisch saß, bedachte ihn mit einem strengen Blick, bevor sie sich an Meyer wandte. »Fangen Sie an. Aber machen Sie schnell.«
    »Mr. Bourne ist überhaupt nicht befugt, die Eigentumsrechte an der Ader an Mr. Holloway abzutreten«, sagte Meyer. »Er ist nur ein Angestellter der Firma und kein Vorstandsmitglied.«
    »Dieser Punkt ist völlig irrelevant«, sagte Holloway. »Bourne hat nie behauptet, derartige Befugnisse zu haben. Er hat lediglich darauf hingewiesen, dass er meinen Vertag mit ZaraCorp annulliert hat. In dem Augenblick, wo er das getan hat, wurde der Präzedenzfall Butters wirksam. Es ist meine Ader.«
    »Wenn Ihr Vertrag annulliert wurde, haben Sie sich seitdem illegal auf diesem Planeten aufgehalten«, sagte Meyer zu Holloway.
    »Mir ist bewusst, dass Sie für Ihre Firma eintreten, Mrs. Meyer«, sagte Holloway. »Aber faktisch sind die Vorschriften von ZaraCorp etwas anderes als die Kolonialgesetze. Ja, es verstößt gegen die Vorschriften, wenn sich nicht vertraglich gebundene Prospektoren auf Zara XXIII aufhalten. Aber das ist kein Gesetzesverstoß. Auf jeden Fall liegt es an ZaraCorp, auf die Einhaltung der Firmenvorschriften zu pochen. Man kann es mir nicht zum Vorwurf machen, wenn die Firma es unterlassen hat, mich dieses Planeten zu verweisen.«
    »Das werden wir in Ordnung bringen«, warf Aubrey ein.
    Bei seinen Worten zuckte Landon kaum merklich zusammen.
    Der Grund dafür wurde offensichtlich, als Soltan sich kerzengerade aufrichtete. »Tun Sie das noch einmal in meiner Anwesenheit, Mr. Aubrey, und Sie werden für einige Zeit in einer Arrestzelle Ihrer eigenen Firma sitzen!«
    »Schon gut, Euer Ehren«, sagte Holloway. »Obwohl ich anmerken sollte, dass ich einen Abbau meiner Sonnensteinader nicht erlauben werde, wenn ich nicht in der Nähe bin, um die Arbeiten überwachen zu können. Es ist schwer, gute Helfer zu finden.«
    »Seien Sie still, Mr. Holloway«, sagte Soltan und wandte sich an Bourne. »Mr. Bourne, sind Sie sich ganz sicher, dass Sie Mr. Holloways Vertrag vor der Entdeckung der Ader annulliert haben?«
    »Ja, Euer Ehren«, sagte Bourne und reichte ihr sein Infopanel. »Hier ist die Anweisung für die Aufhebung des Vertrages. Sie werden bemerken, dass Mr. Holloway und ich wenig später eine Zusatzklausel zum ursprünglichen Vertrag vereinbart haben, nachdem wir uns im Anschluss an seinen Fund auf neue Vertragsbedingungen geeinigt hatten. Doch da der Vertrag, für den diese neue Zusatzklausel gelten sollte, nie reaktiviert wurde, ist auch die Zusatzklausel null und nichtig.«
    Soltan starrte ein paar Minuten lang auf das Infopanel, bis sie wieder zu Meyer aufschaute. »Niemand hat daran gedacht, diese Sache zu überprüfen?«
    »Sämtliche Verträge sind standardisiert und werden von den entsprechenden Mitarbeitern abgeschlossen«, sagte Meyer gepresst. »Die Rechtsabteilung überprüft sie nur dann, wenn die Mitarbeiter Klärungsbedarf anmelden und sie kennzeichnen.«
    Soltan sah Bourne an. »Und Sie haben keinen Klärungsbedarf

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