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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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zugreifen, da Aubrey bis zum Gesprächstermin alle Zahlungen hatte einstellen lassen. Er fluchte und sagte zu Isabel, dass es gut war, dass sie die Bindi mitgebracht hatte, weil ihm sonst der Hungertod drohte. Isabel war so sehr mit den Fuzzys beschäftigt, dass sie seine Bemerkung kaum zur Kenntnis zu nehmen schien.
    Zwei Tage später setzte Holloway mit seinem Gleiter Kurs auf Carl’s Cliff und seinen Sonnensteinfund. Aubrey hatte sich dort bereits eingefunden, um den Beginn der Förderung zu überwachen. Holloway sah schon aus der Ferne die Anzeichen für die Aktivitäten. Eine Staubwolke zog sich als verschmierte Linie über den Himmel – ein unmissverständlicher Hinweis auf schwere Bergbaumaschinen. Ein paar Minuten später kreiste er über der Fundstätte und suchte nach einem Landeplatz.
    Du meine Güte, die haben sich verdammt schnell an die Arbeit gemacht! , dachte Holloway. Am Fuß der Klippe war ein kleiner Tagebau angelegt worden, der zügig ausgebaut und von einem hohen Raubtierzaun in Modulbauweise geschützt wurde. Innerhalb des eingezäunten Bereichs rodeten Maschinen die Vegetation und ebneten den Boden ein, um das Fundament für dauerhafte Bauten zu schaffen. Außerhalb waren Roboter unterwegs, die Löcher in den Boden bohrten, dirigiert von Leuten, die sich auf der sicheren Seite des Zauns befanden. Anschließend rückte ein zweiter Trupp Roboter an und installierte Verankerungen in den Löchern, auf denen sie weitere Zaunmodule errichteten. Auf diese Weise wurde das Gelände schrittweise erweitert, bis genug Platz für alles da war, das ZaraCorp hier brauchte. Holloway sah sich die Naturlandschaft an, die sich unter ihm ausbreitete. Schließlich würde sie nicht mehr lange da sein.
    »Gleiter, identifizieren Sie sich«, meldete sich eine Stimme über sein Infopanel.
    Holloway zog verwundert die Augenbrauen hoch. »Wie bitte?«, antwortete er. »Identifizieren Sie sich erst einmal selber, Kollege!«
    »An unbekannten Gleiter: Identifizieren Sie sich unverzüglich, oder wir eröffnen das Feuer!«
    »Wenn Sie auf mich schießen, werde ich mit meiner Kiste genau auf Ihrem Schädel landen«, sagte Holloway. »Und niemand wird mich dafür zur Rechenschaft ziehen, weil Sie sich auf meinem Territorium ausgebreitet haben. Jetzt identifizieren Sie sich gefälligst! Andernfalls sehen wir uns vor Gericht wieder, wo Sie komplett eingegipst erscheinen werden!«
    Eine Weile herrschte Funkstille, dann meldete sich die Stimme zurück. »Gleiter, Sie haben die Genehmigung, am Funkmast zu landen.« Auf dem Infopanel erschien ein Bild, das einen Funkmast und einen Landeplatz zeigte, ein Stück von den größeren Bauten entfernt. »Mr. Aubrey erwartet Sie dort.«
    Das will ich hoffen! , dachte Holloway. Er gab einen automatischen Landekurs ein. Eine Minute später war er am Boden. Als er ausstieg, sah er zwei Männer, die sich ihm näherten. Den einen erkannte er als Joe DeLise, einen Mitarbeiter der Sicherheitskräfte von ZaraCorp in Aubreytown. Er war einer der Leute, mit denen Holloway ausdrücklich niemals saufen ging.
    »Ach, Sie sind es«, sagte Holloway. »Passt ja. Sie haben sich noch nie die Mühe gemacht, sich zu identifizieren, Joe. Das ist ein Verstoß gegen die Vorschriften von ZaraCorp. Ich könnte Sie deswegen anzeigen.«
    »Wenn Sie sich das nächste Mal nicht identifizieren, werde ich das Feuer auf Ihren Gleiter eröffnen«, versprach DeLise. »Ich habe meine Befehle.«
    »Und ich habe ein vertraglich zugesichertes Prospektionsterritorium.«
    »Es ist nicht mehr Ihr Territorium«, sagte DeLise.
    Darüber musste Holloway lächeln. »Ich glaube kaum, dass es sich vor Gericht mit den ›dringlichen Umständen‹ so weit treiben lässt, Joe. Nicht, dass ich nicht große Lust hätte, Ihren Hintern vor einen Richter zu zerren, um es herauszufinden.«
    »Bitte, meine Herren!«, sagte der zweite Mann, der die freundliche Begrüßung zwischen Holloway und DeLise mit belustigter Miene verfolgt hatte. »Mr. Holloway, Mr. DeLise hat in der Tat den Befehl erhalten, jeden sich nähernden Gleiter, der sich nicht identifiziert, notfalls mit Gewalt zur Landung zu zwingen. Mr. DeLise, Mr. Holloways Ansprüche auf diesen Fund sind keineswegs erloschen. Also haben Sie beide Recht, und jetzt können Sie Ihre Schwänze wieder in die Hosen stecken.«
    DeLise knirschte hörbar mit den Zähnen, sagte aber nichts mehr.
    Holloway legte den Kopf schief und sah den zweiten Mann amüsiert an. »Und wer sind Sie?«
    »Brad

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