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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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es ist wahrscheinlich auch keine gute Idee, sie auf diese Weise zu domestizieren. Du wirst nicht für immer hier sein, Jack. Wenn du fortgehst, wirst du sie kaum mitnehmen können.«
    »Du scheinst zu glauben, dass ich die freie Wahl hätte«, sagte Holloway. »Ich wünsche mir eher, sie würden sich etwas weniger domestiziert verhalten. Dann könnte ich vielleicht mal wieder eine Nacht durchschlafen.«
    »Sie schlafen in deinem Bett?«
    »Jetzt weißt du, warum ich dich nicht dorthin eingeladen habe. Darin ist es schon beengt genug. Letzte Nacht bin ich sogar aufgestanden und habe im Gleiter geschlafen. Es sieht eher danach aus, dass sie sich selbst domestizieren, aber auf diese Weise musst du nicht allzu viel Zeit darauf verwenden, ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Was schlägst du vor, wie wir das anstellen?«, fragte Isabel. »Die Begegnung zwischen ihnen und mir, meine ich. Ich möchte ihnen keine Angst machen oder sie verjagen.«
    »Keine Sorge. Sie sind äußerst zutraulich.«
    »Auch das ist nicht unbedingt etwas Gutes«, sagte Isabel. »Tiere, die keine Angst vor Menschen haben, neigen traurigerweise dazu, schnell auszusterben. Frag den Dodo, was er dazu meint.«
    »Das ist mir klar. Aber es ist ja nicht so, dass ich ihnen die Zutraulichkeit antrainiert hätte.«
    »Aber was du tust, ist für sie auch nicht gerade hilfreich, Jack. Mehr will ich damit gar nicht sagen.«
    »Sag es ihnen selbst.« Holloway zeigte auf das Fenster. Baby hockte auf der anderen Seite der Scheibe und blickte nach draußen.
    »O Gott, ist das süß!«, entfuhr es Isabel.
    Baby drehte den Kopf und öffnete den Mund. Wenige Sekunden später starrte die komplette Fuzzy-Familie durch das Fenster.
    »Es sieht fast so aus, als hätte die Evolution sie auf Liebenswürdigkeit getrimmt, nicht wahr?«
    »Das kannst du laut sagen«, bestätigte Isabel.
    Die Hundetür ging auf, und Carl schob sich nach draußen. Isabel rief ihn, doch er verharrte in der Tür.
    »Ist er stecken geblieben?«, fragte Isabel.
    »Wart’s ab«, sagte Holloway.
    Nacheinander traten die Fuzzys durch die Tür. Als alle draußen waren, schob sich Carl ganz hindurch und lief mit aufgeregt wedelndem Schwanz auf Isabel zu.
    Isabel drehte sich um und sah Holloway erstaunt an.
    Er zuckte nur mit den Schultern. »Ich habe ihm das nicht beigebracht«, sagte er.
    Dann hatten Carl und die Fuzzys Isabel erreicht, und sie wurde völlig von ihrer Zutraulichkeit in den Bann geschlagen.
    Holloway lächelte und nutzte die Gelegenheit, um ins Haus zu gehen und sich ein Bier zu holen. Drinnen bemerkte er, dass auf dem Infopanel immer noch der Film lief. Die Fuzzys mochten klug sein, aber sie hatten offenbar noch nicht herausgefunden, wie man das Gerät ausschaltete. Holloway hob das Panel auf, drückte auf PAUSE und schloss das Filmfenster. Auf dem Hauptmenü sah er, dass er eine Nachricht von Chad Bourne erhalten hatte. Holloway öffnete sie.
    »Hallo, Jack«, war Chads Stimme zu hören. »Bevor ich irgendetwas anderes sage, möchte ich klarstellen, dass das Ganze nicht meine Idee war. Wir haben unsere eigenen Probleme, aber ich glaube, Sie wissen, dass ich nicht versuchen werde, Ihnen zusätzliche Steine in den Weg zu legen. Alles klar?«
    Was zum Henker hat das zu bedeuten? , dachte Holloway.
    »Ich habe die Anweisung erhalten, sämtliche Zahlungen auf Ihr Geschäftskonto einzustellen«, fuhr Bourne fort. »Diese Anweisung kam von Wheaton Aubrey dem Siebenten höchstpersönlich. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass eine Einstellung unserer Zahlungen an Sie gegen unsere Vertragsvereinbarungen verstößt, aber er sagte, dass er mit Ihnen reden will, bevor die erste Prämie für die Sonnensteinader an Sie ausgezahlt wird. Er sagte, er würde Ihnen gern ein Geschäftsangebot machen, und das kann er nur mit Ihnen persönlich besprechen.«

9
    Wheaton Aubrey VII . war derzeit nicht in der Lage, sich unverzüglich mit Holloway zu treffen. Er befand sich auf dem südwestlichen Kontinent des Planeten, um die dortigen Bergbauprojekte zu besichtigen, wurde Holloway mitgeteilt. Außerdem wurde ihm gesagt, dass er die Berechtigung und die Verpflichtung hatte, die Sonnensteinader weiter zu erkunden, dass er jedoch vorläufig darauf verzichten sollte, bis Aubrey einen Gesprächstermin frei hatte. Unterdessen würde man ihm eine symbolische Summe auf sein Konto überweisen, um ihn für diese erneuten »dringlichen Umstände« zu entschädigen.
    Natürlich konnte Holloway nicht auf dieses Geld

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