Der wilde Planet

»Und weil die fünf Prozent Provision steuerlich absetzbar sind.«
    »ZaraCorp zahlt doch schon jetzt so gut wie keine Steuern«, sagte Holloway.
    »Dann nennen wir es eine Versicherung«, sagte Aubrey.
    Holloway zeigte mit dem Daumen auf Bourne. »Also werde ich zum Multimilliardär, indem ich seinen Job übernehme?«
    »In einem etwas größeren Maßstab«, sagte Landon. »Aber im Prinzip, ja. Das Beste daran ist, dass Sie alles delegieren können. Sie müssen nicht einmal auf dem Planeten bleiben. Sie können alles von der Erde aus erledigen und sich Ihre Kontoauszüge an den Pool bringen lassen.«
    »Was muss ich dafür tun?«, wollte Holloway wissen.
    »Miss Wangais Glaubwürdigkeit zerstören«, sagte Aubrey.
    »Das wird nicht einfach sein«, sagte Holloway nach kurzer Überlegung. »Ganz zu schweigen davon, dass es keinen guten Eindruck machen wird, wenn Sie mir anschließend einen Kontinent schenken.«
    »Sie sollten uns etwas mehr Diskretion zutrauen, Mr. Holloway«, sagte Landon. »Wir werden natürlich eine gewisse Zeit verstreichen lassen, bevor wir diese geschäftliche Vereinbarung verlautbaren. Und Miss Wangai wird in keiner Weise für die Beantragung der Untersuchung bestraft, zu der sie schließlich gesetzlich verpflichtet ist. Sie wird sogar befördert und zur Leiterin eines unserer Labore auf der Erde ernannt.«
    »Das heißt, sie wird die Treppe hinaufgestoßen, weit weg von hier und von den Fuzzys«, sagte Holloway.
    »Sie erhalten die einmalige Gelegenheit, ihrer Karriere behilflich zu sein«, sagte Aubrey. »Nicht nur Miss Wangai wird die Treppe hinaufgestoßen, sondern auch Sie und Bourne.«
    Holloway sah Bourne an. »Tatsächlich?«
    »Zumindest gewissermaßen«, sagte Aubrey. »Wir haben ihm gesagt, dass er für Sie arbeiten könnte. Wir dachten uns, dass Sie bestimmt hochmotiviert sind, sich um ihn zu kümmern.«
    »Das wäre gut möglich«, sagte Holloway.
    Bourne hingegen machte einen recht elenden Eindruck, wie schon während des gesamten Gesprächs. Ihm war klar, dass man ihn als Vorwand für Aubreys Ausflug zu Holloways Haus missbraucht hatte, und er wusste, was mit kleinen Leuten passierte, die großen Leuten im Weg standen.
    Holloway hätte ihn fast bemitleidet. »Damit wären also alle Menschen glücklich und zufrieden«, sagte er. »Und was wird aus den Fuzzys?«
    Aubrey zuckte mit den Schultern. »Wenn sie Ihnen so wichtig sind, nehmen Sie sie mit auf Ihren Kontinent. Geben Sie ihnen ein Reservat. Was auch immer. ZaraCorp würde sogar eine ›Rettet die Fuzzys‹-Stiftung finanzieren. Das macht bei den Leuten zu Hause immer einen guten Eindruck. Hauptsache, niemand kommt auf die Idee, dass diese Wesen intelligent sein könnten.«
    »Isabel hat ein Video von den Fuzzys«, sagte Holloway. »Gesicherte und unmanipulierbare Aufnahmen, in denen sie Dinge tun, von denen Isabel glaubt, dass sie eindeutig ihre Intelligenz beweisen.«
    »Sie haben Ihrem Hund beigebracht, Sprengladungen zu zünden, Mr. Holloway«, sagte Landon.
    »Das ist nicht dasselbe.« Holloway erkannte, worauf Landon hinauswollte, und führte Isabels Argumente ins Feld. »Und wenn Sie mir zu verstehen geben wollen, dass ich sagen soll, ich hätte den Fuzzys ein paar Tricks beigebracht, um ihr einen Streich zu spielen, könnte es wiederum einen seltsamen Eindruck machen, wenn Sie sie anschließend befördern.«
    »Sie hat die Fuzzys nicht trainiert, sondern Sie haben es getan«, sagte Landon. »Geben Sie einfach vor dem Richter zu, Sie hätten die Tiere dressiert, bevor Miss Wangai eintraf. Wir stellen nicht infrage, dass diese Tiere recht klug sind. Sie hätten ihnen mühelos beibringen können, solche Dinge zu tun. Sagen Sie, dass Sie ihr einfach nur einen harmlosen Streich spielen wollten. Sie ist darauf hereingefallen und hat einen Antrag auf Untersuchung gestellt, bevor Sie die Gelegenheit hatten, ihr die Wahrheit zu sagen. So kann man Miss Wangai nichts vorwerfen, und Sie waren einfach nur jemand, der sich einen bösen, aber unschuldigen Streich ausgedacht hat.«
    »Dann würde ich wie ein ziemliches Arschloch dastehen«, sagte Holloway.
    »Nehmen Sie es mir nicht übel, aber Sie gelten schon jetzt für die meisten Leute als ziemliches Arschloch«, sagte Aubrey.
    »Eine solche Feststellung kann ich Ihnen nicht verübeln«, sagte Holloway.
    »Und in Anbetracht des Geldes, über das wir hier reden, können Sie es sich leisten, als Arschloch dazustehen«, sagte Aubrey.
    »Wenn man es so betrachtet … «, sagte