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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Holloway.
    »Mr. Holloway, dies ist ein sehr ernstes Angebot«, sagte Landon. »Hier steht eine Menge auf dem Spiel. Die Anhörung muss damit enden, dass der Richter eine Meldung mutmaßlicher Intelligenzwesen für nicht gerechtfertigt hält. Jede andere Möglichkeit wäre eine Katastrophe. Es steht in Ihrer Macht, für ein Urteil zu sorgen, das für alle Beteiligten das beste ist.«
    »Klar doch. Dazu muss ich nur Isabel als Idiotin hinstellen.«
    »Das wäre nichts Neues, falls Sie mir diese Bemerkung erlauben, Mr. Holloway«, sagte Landon. »Mr. Bourne hat uns erzählt, dass Sie während einer Untersuchung schon einmal etwas Ähnliches mit Miss Wangai gemacht haben. Sie behauptete, Sie hätten Ihrem Hund beigebracht, Sprengsätze zu zünden. Daraufhin haben Sie sie als Lügnerin bezeichnet. Damals hatten Sie damit kein Problem, als lediglich Ihr Vertrag als Prospektor auf dem Spiel stand. Wenn es nun darum geht, dass Sie vielleicht zu einem der reichsten Männer des Universums werden, könnte Sie das zusätzlich motivieren.«
    »Das wäre gut möglich«, sagte Holloway.
    »Gut«, sagte Aubrey. »Dann sind wir also im Geschäft.«
    »Ich muss noch einmal betonen, Mr. Holloway, dass wir natürlich niemals hier waren«, sagte Landon.
    »Natürlich nicht«, sagte Holloway. »Nur Bourne war hier, um sich die Tiere anzusehen.«
    »Wir haben uns verstanden«, sagte Landon.
    »O ja«, sagte Holloway. »Das haben wir.«

15
    Als die Besucher weg waren, nahm Holloway sein Infopanel und rief die Aufzeichnung der Überwachungskamera auf. Anscheinend hatte keiner der drei Männer, die sich in seinem Haus aufgehalten hatten, die Kamera bemerkt, was gut so war, weil genau das Holloways Absicht war. Es gab einen guten Grund, warum der Hut auf dem Kameraständer hing.
    Während der ersten paar Minuten war lediglich der Gleiter zu sehen, in dem Joe DeLise saß. Er hantierte mit den Schlüsseln und den Armaturen und wirkte die meiste Zeit gelangweilt. Holloway spulte vor und verlangsamte wieder, als plötzlich etwas auf der Motorhaube des Gleiters auftauchte. Holloway zoomte näher ran. Es war Pinto, der ungestümste der Fuzzys.
    Pinto ging zur Windschutzscheibe des Gleiters und betrachtete neugierig den Menschen, der sich dahinter befand. Dieser erwiderte den Blick des Fuzzy mit finsterer Miene. Pinto drückte sein kleines Gesicht an die Scheibe, um sich den Menschen genauer anzusehen. DeLise schlug von innen gegen das Glas.
    Pinto zuckte erschrocken zurück, doch dann schien ihm klarzuwerden, dass der Mensch hinter dem Glas keine Gefahr für ihn darstellte. Der Fuzzy kam wieder näher, worauf DeLise erneut gegen die Scheibe schlug. Diesmal rührte sich Pinto nicht. DeLise schlug mehrmals gegen das Glas. Holloway zoomte das Gesicht des Mannes heran und sah, dass er brüllte. Der Gleiter war zu weit entfernt, um die Worte verstehen zu können. Außerdem war das Mikro auf stumm geschaltet.
    Holloway runzelte die Stirn. Er hatte die Überwachungskamera auf DeLise gerichtet, aber eine Audio-Aufzeichnung dessen, was im Haus gesprochen worden war, wäre eine nützliche Absicherung gewesen. Anscheinend hatte er versehentlich das Mikro ausgeschaltet, als er die Kamera zurechtgerückt hatte. Daran ließ sich jetzt nichts mehr ändern.
    Holloway ging wieder auf die Totale und sah, wie Pinto sich nun von der Scheibe zurückzog und den brüllenden Menschen interessiert beobachtete. Vielleicht wunderte er sich, warum der Mensch nicht aus dem Gleiter kam und versuchte, den Fuzzy zu fangen oder zu schlagen. Als sich DeLise nach ein paar Minuten beruhigt hatte, rückte Pinto wieder näher an die Scheibe heran. DeLise schien nun fest entschlossen zu sein, das kleine Wesen zu ignorieren.
    Pinto drehte sich um, hockte sich hin und rieb offensichtlich in voller Absicht seinen Hintern über die Scheibe – genau vor DeLises Gesicht.
    DeLise explodierte vor Wut und lehnte sich zurück, um mit dem Fuß gegen die Scheibe zu treten. Offenbar war DeLise tatsächlich davon überzeugt, dass Holloway ihm mit der Schrotflinte den Kopf wegpusten würde, so dass er es nicht wagte, den Gleiter zu verlassen. Andernfalls wäre Pinto zu diesem Zeitpunkt erledigt gewesen.
    Holloway spulte das Video zurück, um sich diese Szene noch einmal mit einem breiten Grinsen im Gesicht anzusehen.
    Pinto wagte sich erneut vor und blickte auf, als würde er jemanden rufen. Und tatsächlich tauchte eine Minute später ein weiterer Fuzzy auf der Motorhaube auf: Opa. Die beiden

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