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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sie verzehren zu können. Holloway reichte jedem der aufgeregten Fuzzys einen Streifen und behielt den letzten für sich. Carl winselte mitleiderregend, um der Ungerechtigkeit dieser Verteilung Ausdruck zu verleihen.
    »Beim zweiten Schub, Kumpel«, versprach Holloway. Er nahm die nächsten Streifen aus der Verpackung und legte sie in die Pfanne. Dann drehte er sich um und beobachtete die Fuzzys, wie sie das gepökelte und nitrierte Fleisch verzehrten. Papa Fuzzy hielt einem sehr aufmerksamen Carl ein Stück von seinem Schinkenspeck hin. Papa quiekte. Carl setzte sich. Holloway musste darüber lächeln, dass Papa Fuzzy nachahmte, was er mit dem Truthahnfleisch gemacht hatte.
    Wieder öffnete Papa den Mund. Sofort legte sich Carl auf den Boden. Papa öffnete den Mund ein drittes Mal, und Carl rollte sich auf den Rücken und ließ die Zunge heraushängen. Papa warf dem Hund den Speck zu, und dieser verschlang ihn gierig. Dann widmete sich der Fuzzy dem Rest seines Leckerbissens.
    Ein heißer Fettspritzer an Holloways Arm rief ihm in Erinnerung, dass er eigentlich dabei war, weiteren Speck zu braten. Er garte die zweite Runde und teilte sie gleichmäßig unter den Fuzzys und Carl auf. Alle waren entzückt von diesem Nachschlag. Der Schinkenspeck hatte dem Truthahnfleisch nun offenbar den Rang als begehrenswertester Leckerbissen abgelaufen, zumindest für die Fuzzys. Holloway legte den Rest des Specks in den Kühlschrank zurück, reinigte und verstaute die Pfanne und ging dann an seinen Schreibtisch, um sich seinem Infopanel zu widmen.
    Als Isabel gegangen war, hatte sie Holloway Kopien ihrer Videos und Notizen dagelassen, teils aus Höflichkeit, teils zu archivarischen Zwecken. Wenn es irgendwelche Probleme mit ihren Daten gab, konnte sie immer noch auf seine Kopien zurückgreifen. Nun griff Holloway auf diese Daten zu, insbesondere auf die Videodateien. Er spielte damit herum und änderte einige Vorführungseinstellungen.
    Das tat er während der nächsten paar Stunden.

16
    »Die Anhörung läuft folgendermaßen ab«, sagte Sullivan zu Holloway. Die beiden standen draußen vor dem einzigen und winzigen Gerichtssaal von Aubreytown. »Die Richterin kommt herein und gibt ein paar einleitende Erklärungen ab. Dann werden die Beweise präsentiert. Darum kümmert sich Isabel. Das Ganze geschieht eigentlich nur pro forma, weil die Richterin bereits alle Dokumente und Aufzeichnungen von Isabel gesehen hat, aber wenn sie Isabel dazu Fragen stellen möchte, wird sie es bei dieser Gelegenheit tun. Dann wird ein Vertreter von ZaraCorp die Experten befragen, die in diesem Fall Isabel und du sind. Auch die Richterin kann in dieser Zeit weitere Fragen stellen. Und am Ende wird die Richterin ein Urteil sprechen.«
    Holloway runzelte die Stirn. »Also kann ZaraCorp Isabel und mich befragen. Wer vertritt uns?«
    »Niemand. Es ist nur eine Anhörung, kein Gerichtsverfahren«, sagte Sullivan.
    »Am Ende wird ein rechtskräftiges Urteil gesprochen. Das klingt für mich nach einem Gerichtsverfahren.«
    »Aber du bist keines Verbrechens angeklagt, Jack«, sagte Sullivan. »Du und Isabel sind Zeugen und keine Angeklagten.«
    »Richtig. Die Angeklagten sind die Fuzzys.«
    »In gewisser Weise«, sagte Sullivan.
    »Und wer vertritt sie ?«, fragte Holloway.
    Sullivan seufzte. »Versprich mir einfach nur, dass du die Richterin nicht verärgerst.«
    »Ich kann dir versichern, dass ich nicht hierhergekommen bin, um die Richterin zu verärgern.«
    »Gut«, sagte Sullivan.
    »Und welche Rolle spielst du bei dieser Anhörung?«, erkundigte sich Holloway.
    »Ich habe keine offizielle Rolle. Ich habe mich selbst wegen Voreingenommenheit ausgeschlossen, weil es hier um Isabel geht, und damit hatte meine Chefin nicht das geringste Problem. Ich habe dir doch gesagt, dass sie selbst scharf auf dieses Verfahren ist. Sie glaubt, es sei ihr Ticket, das sie von diesem Felsbrocken wegbringt. Apropos … da kommt sie.« Sullivan deutete mit einem Nicken in den Korridor des Verwaltungsgebäudes.
    Janice Meyer näherte sich dem Gerichtssaal und den beiden Männern. Ihr folgte ein junger Assistent, der ihre Akten trug.
    »Wie ist sie so?«, fragte Holloway.
    »Wie meinst du das?«
    »Als Mensch.«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer«, flüsterte Sullivan, da seine Chefin jetzt fast in Hörweite war.
    Sie blieb vor den beiden stehen. »Mark«, sagte sie anstelle einer Begrüßung und wandte sich dann Holloway zu. »Und Mr. Holloway. Freut mich, Sie

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