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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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vorläufig auf sich beruhen. Erzählen Sie uns doch bitte, wie Sie von den Fuzzys erfahren haben, Dr. Wangai.«
    »Jack Holloway hat mir von ihnen erzählt und gab mir eine Videoaufzeichnung, die er von ihnen angefertigt hat. Das Video war interessant, aber es war keine gesicherte Aufnahme. Deshalb wollte ich mir die Sache mit eigenen Augen ansehen und gesicherte Aufzeichnungen machen, um jeden Verdacht auszuräumen, die Daten könnten manipuliert worden sein.«
    »Wie lange hat es gedauert, bis Sie diese Wesen zum ersten Mal mit eigenen Augen sahen, nachdem Mr. Holloway Ihnen diese ersten Videos gegeben hat?«
    »Insgesamt fünf Tage, würde ich schätzen.«
    »Als Mr. Holloway Ihnen die ersten Videos gab, machten Sie sich also Sorgen, dass die Aufnahmen manipuliert oder gefälscht sein könnten«, fasste Meyer zusammen. »Gab es einen bestimmten Grund für diese Sorgen?«
    »Das ist keine zutreffende Wiedergabe meiner Aussage«, entgegnete Isabel.
    »Wenn Sie möchten, können wir den Gerichtsreporter bitten, Ihre Worte noch einmal abzuspielen«, sagte Meyer.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Isabel mit einer Spur von Verzweiflung in der Stimme.
    Holloway fragte sich, ob es irgendjemandem außer ihm auffiel. Vielleicht Sullivan. Er blickte sich zu ihm um, doch sein Gesicht zeigte nach wie vor keine Regung.
    »Ich habe damit gemeint, dass Jacks Video keine gesicherte Aufzeichnung war«, fuhr Isabel fort. »Selbst wenn sie echt ist – woran ich keinen Augenblick zweifle – , könnte ich sie zum Beispiel in einer Anhörung wie dieser nicht als Beweis verwenden.«
    »Sie haben Mr. Holloway soeben ›Jack‹ genannt«, stellte Meyer fest. »Sind Sie näher mit ihm bekannt?«
    »Ja, wir sind Freunde«, sagte Isabel.
    »Waren Sie schon einmal mehr als nur Freunde?«, hakte Meyer nach.
    Isabel hielt kurz inne. »Ich bin mir nicht sicher, ob diese Frage relevant ist.«
    »Dieser Einschätzung schließe ich mich an«, sagte Soltan.
    »Ich versichere Ihnen, Euer Ehren, dass der Hintergrund meiner Frage klarwerden wird.«
    Soltan schürzte für einen Moment nachdenklich die Lippen. »Gut«, sagte sie schließlich. »Aber lassen sie ihn möglichst schnell klarwerden, Mrs. Meyer.«
    Meyer wandte sich wieder an Isabel. »Dr. Wangai … «
    Isabel sah Meyer mit kühlem Blick an. »Wir hatten eine Beziehung.« Ihre Worte klangen sogar noch abgehackter, als es der Fall war, wenn sie ganz besonders sauer war.
    »Aber nicht mehr«, sagte Meyer.
    »Nein. Wir haben sie vor einiger Zeit beendet.«
    »Aus einem bestimmten Grund?«
    »Wir hatten unterschiedliche Erinnerungen an ein bestimmtes Ereignis.«
    »Spielen Sie damit zufällig auf einen Untersuchungsausschuss der Zarathustra Corporation an, vor dem Sie behaupteten, Mr. Holloway hätte seinem Hund unter anderem beigebracht, Sprengsätze zu zünden, worauf Mr. Holloway behauptete, Ihre Aussage sei eine Lüge?«
    »Ja«, antwortete Isabel.
    »Wer hat während dieser Untersuchung gelogen, Dr. Wangai?«, fragte Meyer.
    »Das Urteil des Untersuchungsausschusses lautete, dass die Behauptungen hinsichtlich des Hundes ›nicht bewiesen‹ seien«, sagte Isabel.
    »Danach habe ich nicht gefragt. Ich weiß, welches Urteil damals gesprochen wurde. Ich frage Sie hier und jetzt nach Ihrer Meinung, und für das Protokoll möchte ich erwähnen, dass Ihre Antwort keinerlei Auswirkung auf Ihr jetziges oder künftiges Beschäftigungsverhältnis mit ZaraCorp haben wird. Also, Dr. Wangai, wer hat während dieser Untersuchung gelogen?«
    »Ich nicht«, sagte Isabel und sah dabei Holloway an.
    »Also hat Mr. Holloway gelogen«, sagte Meyer.
    Isabel wandte sich wieder Meyer zu. »Ich glaube, meine Antwort war eindeutig genug.«
    »Ja«, sagte Meyer. »Das ist sie. Entspricht es außerdem den Tatsachen, dass Sie infolge dieses Urteils einen Vermerk in Ihrer Personalakte erhielten?«
    »Sie hatten versprochen, den Hintergrund Ihrer Fragen klarwerden zu lassen«, wurde Meyer von Soltan unterbrochen.
    »Es ist bereits alles klargeworden«, sagte Meyer. »Dr. Wangai ist eine hervorragende Wissenschaftlerin, die mit den Fuzzys, wie sie diese Wesen nennt, eine bedeutende Entdeckung gemacht hat. Es besteht nicht der geringste Zweifel an ihrer Kompetenz auf ihrem Fachgebiet oder bei der wertvollen Arbeit, die sie mit der Beschreibung dieser Wesen für die Biologie geleistet hat. Gleichzeitig wurde klar, dass sie keine Expertin auf dem Gebiet der Xenointelligenz ist.« Meyer zeigte auf Holloway. »Und es wurde

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