Der will doch nur spielen: Roman (German Edition)
Protokoll festhalten, dass der Verteidiger der Beklagten seinem Co-Verteidiger das gezeigt hat, was man umgangssprachlich den »Stinkefinger« nennt?
ML:
Ja, Sir.
SH:
Miriam, streichen Sie das wieder.
MH:
Zu spät. Oder, Miriam?
ML:
Ja, Sir.
JV:
Ms. Mackenzie.
KM:
Ja?
JV:
Das Schreiben, das Sie in der Hand halten. Stammt das von Ihnen?
KM:
Äh … na ja, ich kann mich erinnern, dass ich es angefangen habe … oder jedenfalls so ein ähnliches.
AJ:
Sehen Sie? Sehen Sie, ich habe ja gleich gesagt, dass sie sich nicht erinnert. Kann ich jetzt gehen?
JV:
Bitte, Ms. Jenkins. Ms. Mackenzie?
KM:
Aber das hier stammt nicht von mir.
AJ:
Sie lügt!
SH:
Sagen Sie, Jeri, merken Sie nicht, was hier gespielt wird? Diese junge Frau ist verbittert, weil sie gestern von Ms. Jenkins zurechtgewiesen wurde wegen ihrer für das Büro unangemessenen Kleidung, und jetzt versucht sie …
JV:
Stimmt das, Ms. Mackenzie?
KM:
Na ja, ja, was den Rock betrifft. Ich meine, Amy hat mich deswegen abgemahnt.
MH:
Meinen Sie den, den Sie gestern im Restaurant anhatten? Den schwarzen Wildlederrock?
KM:
Äh … ja.
MH:
Mir hat der Rock gefallen. Was stimmt denn nicht damit?
SH:
Würdest du BITTE beim eigentlichen Thema bleiben, Mitchell? Wir reden hier von Dokumentenfälschung. Denn wenn diese junge Frau behauptet, dass das Schreiben nicht von ihr stammt, ist das eine sehr ernste Anschuldigung!
MH:
Ist das Ihre Unterschrift auf dem Brief, Kate?
KM:
Sie sieht ziemlich echt aus. Aber ich habe diesen Brief weder geschrieben noch unterschrieben.
AJ:
Das ist unmöglich!
MH:
Und Sie haben dieses Schreiben auch nicht Mrs. Lopez gegeben und sie gegenzeichnen lassen?
KM:
Ich habe Mrs. Lopez keinerlei Schreiben gegeben zum Gegenzeichnen.
JV:
Vielen Dank, Ms. Mackenzie. Mr. Hertzog, Ms. Jenkins, wir sehen uns wohl vor Gericht wieder. Kommen Sie, Ida, lassen Sie uns gehen.
SH:
Augenblick! Jeri, legen Sie sofort Ihre Aktentasche wieder hin. Wir sind noch nicht fertig.
MH:
Nein? Ich denke schon.
SH:
Verzeihung, Ms. Mackenzie, aber ist Ihnen die Tragweite Ihrer Aussage bewusst?
MH:
Sind wir fertig, Jeri?
JV:
Ja, das sind wir, Mitch.
SH:
Sie unterstellen damit, dass irgendjemand ein wichtiges Dokument gefälscht hat, Ms. Mackenzie.
KM:
Nun, darüber weiß ich nichts. Ich weiß nur, dass dieses Schreiben nicht von mir stammt. Und dass ich es nicht Mrs. Lopez gegeben habe zum Gegenzeichnen.
MH:
Ich danke Ihnen sehr, Ms. Mackenzie. Sie dürfen jetzt gehen.
SH:
Nein, verflucht, sie darf nicht gehen, Mitch.
JV:
Doch, verflucht, meine Mandantin und ich gehen jetzt auch.
SH:
Niemand geht hier irgendwohin. Ms. Mackenzie, wie lange sind Sie beim New York Journal beschäftigt?
JV:
Stuart, Ms. Mackenzie hat ihre Aussage bereits gemacht. Ich habe kein Interesse daran …
SH:
Aber Jeri, Sie selbst haben doch darum gebeten, dass sie heute dabei ist, um zur Aufklärung beizutragen. Das waren doch Ihre Worte, oder?
JV:
Ja, aber …
SH:
Nun, ich versuche nichts anderes, als ein paar Dinge aufzuklären. Also, Ms. Mackenzie, Sie arbeiten noch kein Jahr für die Zeitung, ist das richtig?
MH:
Stuart, das ist mein Fall, wenn ich mich nicht irre, nicht deiner.
KM:
Äh … ja?
SH:
Gut. Und gehe ich recht in der Annahme, dass Sie auf die Empfehlung Ihrer Freundin, Ms. Jennifer Sadler, eingestellt wurden?
KM:
Jen hat mir erzählt, dass in ihrer Abteilung eine Stelle frei ist, und ja, daraufhin habe ich mich beworben …
MH:
Ich glaube, Stuart, du wolltest ursprünglich außen vor bleiben, weil du persönlich in den Fall verwickelt bist. Hast du selbst gesagt …
SH:
Und daraufhin wurden Sie eingestellt, ist das richtig, Ms. Mackenzie? Und Sie und Jen, wie Sie Ms. Sadler nennen … Würden Sie sagen, Sie sind beste Freundinnen?
MH:
Stuart, worauf zum Teufel willst du hinaus?
SH:
Verzeihung, Mitchell, aber ich darf wohl dieselbe Höflichkeit erwarten, die ich euch gewährt habe. Ms. Mackenzie, haben Sie nicht noch bis vor kurzem bei Ms. Sadler gewohnt?
KM:
Nun, ich … Ich meine, ich habe Mühe, eine Wohnung zu finden, darum habe ich vorübergehend bei Ms. Sadler gewohnt, bis sich etwas Passendes ergibt …
SH:
Und trifft es zu, dass Sie und Ms. Sadler – mit der Sie seit dem College befreundet sind, wenn ich recht informiert bin – im Büro häufig tratschen?
MH:
Stuart, also wirklich. Was soll das?
SH:
Oh, das wirst du gleich sehen. Trifft es zu, Ms. Mackenzie, dass Sie und Miss Sadler während der Arbeitszeit sich Zettel schreiben, miteinander chatten und hin und her mailen?
KM:
Nun, Jen und
Weitere Kostenlose Bücher