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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Dunncraig. Sein Plan, zu beweisen, dass MacKay der Mörder war, und sich Dunncraig zurückzuholen, hatte sich nicht geändert, aber Annora war inzwischen ein Teil davon.
    »Ich habe gerade gehört, wie MacKay Egan gesagt hat, dass er dich in einem Monat heiraten kann.«
    »So bald schon?«, wisperte sie, entsetzt, wie wenig Zeit ihr blieb zu überlegen, was sie nun tun sollte und wohin sie gehen konnte.
    Er lehnte sich ein wenig zurück und sah sie an. »Du hast gewusst, dass es dazu kommen würde?«
    »Ich habe sie davon sprechen hören, doch Donnell wollte sich nicht auf ein Datum festlegen. Er klang, als würde er noch ein Weilchen brauchen, aber offenbar hat er seine Meinung geändert. Gestern Abend bin ich deshalb so blindlings in dein Zimmer gestürmt, weil ich mitbekommen hatte, wie sie sich darüber unterhielten.« Sie errötete. »Aber dann wurde ich abgelenkt.«
    »Du hättest es mir sagen können, sobald du nicht mehr abgelenkt warst.« James wusste nicht recht, ob er sich ärgern sollte, dass sie sich ihm nicht anvertraut hatte, oder ob er nur neugierig war, warum sie es nicht getan hatte.
    »Du kannst doch nichts daran ändern, oder? Nicht, wenn du deine Unschuld beweisen und dir Meggie und Dunncraig zurückholen willst. Deine Leute wie auch Meggie haben es bitter nötig, dass du diesen Ort von Donnell befreist.«
    »Und du denkst, ich könnte einfach darüber hinwegsehen, dass du einem anderen Mann zur Frau gegeben wirst?«
    »Ich habe nicht vor, einem anderen Mann zur Frau gegeben zu werden, aber ich kann auch nicht sofort verschwinden.«
    »Das kannst du, und das wirst du. Ich werde dich und Meggie nach Frankreich bringen. Egan kann dir nicht bis dorthin folgen, das würde MacKay nicht zulassen.«
    »James, du kannst jetzt nicht weg.«
    Annora sah ihm seufzend zu, als er anfing, erregt herumzulaufen. Dass sein Wunsch, sie zu beschützen, so stark war, dass er dafür alles andere ruhen lassen wollte, wofür er gekämpft hatte, rührte sie zwar, aber sie konnte es nicht zulassen. Dunncraig ging unter Donnells Herrschaft zugrunde. Für sehr viele Menschen war es wichtig, dass James seine Burg, sein Land und seinen guten Namen zurückerlangte. In Frankreich würde er das nicht tun können.
    »Donnell zerstört Dunncraig«, sagte sie und bemühte sich, ihre Worte dringlich klingen zu lassen. »Er überfällt deine Nachbarn und macht sich viele Feinde, die die Menschen von Dunncraig vernichten werden, weil sie sie für Donnells Leute halten, für Menschen, die Donnell vielleicht sogar bei seinen Überfällen geholfen haben. Beim letzten Überfall ist der älteste Sohn eines Lairds getötet worden. Und es wird mit jedem Tag schlimmer. Ich kann es nicht zulassen, dass du das Leben deiner Leute für meine Sicherheit eintauschst.«
    Er drehte sich ihr zu. Beinahe musste er lächeln. MacKay hatte recht, Annora war nicht das süße, fügsame Mädchen, für das Egan sie hielt. In diesem schlanken Rücken steckte Stahl. Besonders rührte ihn, dass sie sich um die Menschen von Dunncraig sorgte. Er hatte bald festgestellt, dass sie sich nicht freiwillig von diesen Menschen fernhielt, und ihre Sorge bestätigte sein Gefühl, dass Annora seine Leute wirklich am Herzen lagen, selbst wenn ihr nicht gestattet war, an ihrem Leben teilzuhaben. Sie war genau die richtige Herrin für Dunncraig.
    »Ich könnte dich zu meiner Familie schicken«, sagte er.
    Annora setzte sich aufs Bett. »Vielleicht. Ich muss darüber nachdenken.«
    James setzte sich neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. »Warum musst du darüber nachdenken? Du willst Egan doch bestimmt nicht heiraten, oder?«
    »Meistens kann ich es nicht einmal ertragen, im selben Raum mit ihm zu sein. Er ist zwar nicht so verschlagen wie Donnell, doch genauso brutal und grausam. Derartige Gefühle beunruhigen mich sehr, manchmal werde ich richtig krank davon. Aber ich kann nicht einfach verschwinden. Meggie braucht mich hier. Irgendwie werde ich es schaffen müssen, Egan aus dem Weg zu gehen und weiter auf Meggie aufzupassen, bis du Donnell und seine Männer losgeworden bist. Wer auch immer von Donnell beauftragt wird, an meiner Stelle auf Meggie aufzupassen, wird bestimmt nicht gründlich genug darauf achten, Meggie von Donnell fernzuhalten und auch von den Grausamkeiten, die hier fast jeden Tag vorkommen.«
    Er war so bewegt von ihrer Fürsorge für seine Tochter, dass er sie küssen musste. Bald lagen beide auf dem Bett, und er war hart vor Verlangen. Etwas

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