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Der Wolf aus den Highlands

Der Wolf aus den Highlands

Titel: Der Wolf aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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zaghaft, denn er wusste noch genau, wie entsetzt seine Frau gewesen war, als er einmal tagsüber versucht hatte, sich ihr zu nähern, wartete er auf ein Anzeichen von Unbehagen oder Ablehnung. Als er Annoras Gewand aufgeschnürt hatte und begann, es abzustreifen, und sie noch immer nichts tat, um ihn daran zu hindern, schlug sein Herz höher.
    »Wir müssen wirklich vorsichtig sein«, murmelte Annora, während sie James zusah, der sich aufgesetzt hatte, um sich zu entkleiden. Trotz seiner vielen Narben war er wirklich ein wunderschöner Mann.
    »Ich weiß«, sagte er und warf sein letztes Kleidungsstück zur Seite. Dann machte er sich daran, sie ganz auszuziehen. »Ich habe gut aufgepasst, als ich hierher geeilt bin, um dich zu retten, galanter Ritter, der ich nun mal bin.«
    Obwohl sie von einem nackten Mann mitten am Tag ausgezogen wurde, konnte Annora nur lachen. »Ausgesprochen galant, aber ich glaube nicht, dass galante Ritter auf diese Weise hübsche Jungfrauen retten.«
    »Du kennst das Ende der Geschichte nicht. Eben deshalb riskieren galante Ritter alles, um die Mädchen zu retten. Der Lohn dafür ist zu süß, man kann ihm nicht widerstehen.« Freudig aufseufzend betrachtete er sie in ihrer Blöße, dann legte er sich auf sie und genoss das Gefühl ihrer nackten Körper. »Ich möchte nicht, dass du aus Dunncraig weggehst, aber es ist besser, als zusehen zu müssen, wie du Egan ausgeliefert wirst, oder, schlimmer noch, zu wissen, dass er dich irgendwo erwischt und vergewaltigt hat, und ich ihn nicht aufhalten konnte.«
    Annora streichelte seine Wange. »Ich bin ihm seit drei Jahren entwischt, nun werde ich es bestimmt noch ein wenig länger schaffen. Ich habe vor, Dunncraig erst zu verlassen, wenn mir nichts anderes übrig bleibt. Meggie braucht mich, und wenn ich wegmuss, wird sie ganz allein sein, egal, mit wie vielen Kindermädchen Donnell sie umgibt.«
    »Big Marta und ich könnten uns auch um sie kümmern«, begann er, doch zu seiner Überraschung hinderte sie ihn mit einem kurzen, heftigen Kuss am Weiterreden.
    Annora wusste, dass sie ihr Geheimnis, was Donnell mit Meggie vorhatte, nicht länger wahren konnte. James’ Entschluss, auf Dunncraig zu bleiben und um das zu kämpfen, was ihm gehörte, war ins Wanken geraten. Seine Angst um sie rührte sie zwar, aber er musste sie erst einmal beiseiteschieben und erkennen, dass es noch viel mehr gab, was gerettet werden musste. Sie hoffte nur, dass das, was sie ihm jetzt erzählen würde, ihm nicht einen umso stärkeren Grund liefern würde, sie zu packen und mit ihr und Meggie nach Frankreich zu fliehen.
    »Meggie muss in den nächsten sieben Jahren sehr gut behütet werden. Donnell hat vor, sie mit Ian Chisholms jüngstem Sohn zu verheiraten.« Sie schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest, während sein Körper sich anspannte, als wolle er auf der Stelle losstürmen und Donnell töten.
    »Nay!« Mehr brachte James nicht heraus, denn seine Kehle war vor Wut wie zugeschnürt. Wie gern hätte er Donnell sofort erwürgt, doch trotzdem wehrte er sich nicht dagegen, von Annora gehalten zu werden.
    »Nay, ist ganz richtig. Aber es ist ein Grund mehr, warum du bleiben und erledigen musst, was du dir vorgenommen hast. Donnell hat es geschafft, dass viele Leute glauben, Meggie sei seine Tochter, und er würde sie bestimmt zurückholen wollen, wenn wir sie aus Dunncraig fortbrächten. Vermutlich würden die Chisholms ihm dabei helfen, denn zweifellos winkt ihnen ein stattlicher Gewinn aus der Verbindung der beiden Familien. Meggies Sicherheit und ihr Glück hängen davon ab, dass du Donnell besiegst und als Laird nach Dunncraig zurückkehrst. Das ist wirklich die einzige Lösung für all unsere Nöte und für die Nöte der guten Leute von Dunncraig. Du kannst dich nicht von deinem Zorn leiten lassen, denn der wird dich auf den falschen Weg führen. Das tut Zorn nämlich immer.«
    James lehnte seine Stirn an ihre und versuchte, Kopf und Herz von der Wut freizubekommen, die in ihm tobte – eine wilde Wut und gleichzeitig eine tiefe Angst um sein Kind. Die Angst half ihm schließlich, sich wieder zu fassen. Annora hatte in allen Punkten recht. Der einzige Weg, die beiden zu retten, bestand darin, weiter zu versuchen, alles zurückzugewinnen, was Donnell ihm gestohlen hatte. Es war bitter, dass er dadurch gehindert war, seiner Gefährtin den Schutz zu geben, den er ihr bieten wollte, aber er musste sich wohl oder übel fügen. Letztendlich war es der einzige Weg,

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