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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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zu haben.«
    Eine Frau, die Raisa am liebsten geradewegs vom Thron schubsen würde, dachte Han.
    Raisa verschränkte die Arme als Zeichen ihres Widerstands. »Haben die Bayars nicht bereits einen Sitz im Rat? Zusätzlich zu Eurer Rolle als Hohemagier und Vorsitzender?«
    Lord Bayar nickte. »Mein Ältester, Micah, wird den Sitz der Bayars im Rat einnehmen. Ich werde natürlich weiterhin den Vorsitz führen, bis ein neuer Hohemagier gewählt ist.«
    Also ist Micah der ältere der Zwillinge, dachte Han. Zusammen mit Fiona wären dann drei Bayars im Magierrat. Keine sehr gute Idee, vor allem dann nicht, wenn sich der Rat darauf vorbereitet, einen neuen Hohemagier zu wählen.
    »Danke, Lord Bayar«, sagte Raisa. »Ich weiß Euren Vorschlag zu schätzen, aber ich habe meinen Repräsentanten für den Rat bereits ausgesucht.«
    Lord Bayars Kopf schoss hoch, und er wischte einen Ausdruck der Verblüffung von seinem Gesicht. »Wirklich, Eure Hoheit? So schnell? Jemand, den ich kenne?«
    »Alister hat sich einverstanden erklärt, diese Rolle zu übernehmen«, sagte Raisa und nickte Han zu, der nach wie vor an der Wand stand. Wieder drehten sich alle Köpfe zu ihm um.
    Straßengesicht, befahl Han sich selbst und starrte zurück.
    Gavan Bayar machte sich gar nicht erst die Mühe, seine Meinung zu verbergen.
    »Eure Hoheit«, wandte er ein. »Zweifellos würde Alister eine erfrischend neue Perspektive in unsere Beratungen bringen. Aber auch wenn Ihr ihn großzügigerweise von seinen früheren Verbrechen freigesprochen habt, so wäre er doch höchst ungeeignet, Eure Interessen inmitten der Mitglieder aus den ältesten und edelsten Magierfamilien des Königinnenreichs zu vertreten. Seine schillernde Vorgeschichte hat ihn nicht auf die Pflichten dort vorbereitet.«
    »Ich weiß nicht, Lord Bayar«, sagte Raisa. Ihre Stimme klang wie süßes Gift, das sie ihm in die Ohren träufelte. »Der Magierrat ist mir als Schlangengrube beschrieben worden. Es könnte sein, dass ihm in einer solchen Umgebung seine Erfahrung als Straßenkämpfer nützlich sein wird.«
    Die anderen Ratsmitglieder rutschten unruhig auf ihren Stühlen herum und sahen überallhin, nur nicht zu dem mächtigen Hohemagier und der störrischen jungen Königin. Han verschränkte die Arme und gab sich gelassen; er sah jeden offen an, der mutig genug war, ihm einen Blick zuzuwerfen.
    »Prinzessin Raisa, ich bitte Euch, noch einmal darüber nachzudenken«, meldete sich die rothaarige Frau zu Wort. »Es bestehen Zweifel, ob Alister die Gabe wirklich besitzt. Er ist wie aus dem Nichts aufgetaucht, und wir wissen überhaupt nichts über seine Familie. Es scheint, als hätte sich seine Macht erst kürzlich manifestiert.«
    »Lady Gryphon hat recht«, sagte Bayar. »Es wird gemunkelt, dass seine sogenannten Gaben gar keine Gaben sind, sondern nur das Ergebnis von dämonischer Besessenheit, das durch Blutopfer genährt wird.«
    Nur wer selbst ein Dämon ist, erkennt einen anderen, dachte Han.
    »Ich bin aus Ragmarket, Lord Bayar«, sagte er und löste sich von der Wand, um sich etwas breitbeiniger hinzustellen. »Und ich bin auf ganz gewöhnliche Weise zu meiner magischen Gabe gekommen. Warum sie nicht früher deutlich wurde, nun, dafür gibt es Gründe.«
    Han’s Blick flackerte zu Lord Averill, der seine Händlermiene aufgesetzt hatte, und dann wieder zurück zu Bayar.
    »Was meine Familie betrifft, so hieß mein Vater Danel; er ist als Söldner in den Kriegen im Süden gestorben«, sprach Han weiter. »Meine Mutter hieß Sarah, genannt Sari, und meine Schwester Mari. Sie sind im letzten Sommer gestorben. Aber das wisst Ihr ja bereits. Und jedes Mal, wenn Ihr es vergessen solltet, werde ich Euch daran erinnern. Das ist das einzige Blutopfer, das ich erbracht habe, um hier zu sein, und das ist genug.«
    Seine Worte erschütterten den Rat, wie ein Stein, den man in einen Teich geworfen hatte. Han sah von einem zum anderen, doch das einzig freundliche Gesicht war das von Jemson. Und Jemson blickte besorgt drein.
    Lady Gryphon räusperte sich. »Genau das meine ich, Eure Hoheit. Mein Sohn Adam ist kürzlich zum Ratsmitglied ernannt worden. Wenn Ihr seine Herkunft mit der eines Straßendiebs vergleicht, denke ich, werdet Ihr feststellen, dass …«
    »Lady Gryphon, Euer Sohn war mein Lehrer in Mystwerk House«, unterbrach Han sie. »Wenn Ihr irgendwelche Fragen bezüglich meiner Qualifikation als Magier habt, schlage ich vor, dass Ihr nach Dekanin Abelard schickt.«
    »Wie es sich

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