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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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besiegelten.
    »Was sollen wir für dich tun?«, fragte Sarie, kaum dass sie wieder standen.
    »Ihr kennt Ragmarket und alle, die hier leben«, sagte Han. »Irgendjemand versucht, die Prinzessin zu ermorden – die Dornenrose –, und er wird vermutlich wieder jemanden anheuern, da er gerade drei Attentäter verloren hat.«
    Seine beiden Freunde starrten ihn mit großen Augen an. »Beim Blute des Dämons!«, rief Flinn. »Wer kann denn ihren Tod wollen? Die Leute in Ragmarket und Southbridge reden über sie wie von einer Heiligen.«
    »Diejenigen, die die Attentäter anheuern, sind wahrscheinlich nicht aus unserer Gegend«, sagte Han trocken. »Aber sie könnten dennoch hier nach Leuten suchen. Sprecht mit allen, von denen ihr wisst, dass sie im Geschäft sind. Seht, ob ihr herausfinden könnt, wer merkwürdige Fragen stellt und nach Auftragsmördern sucht. Sie wollen gute Leute und sind bereit, dafür eine ziemliche Summe hinzulegen.«
    Flinn und Sarie nickten.
    »Aber passt gut auf und redet nicht darüber. Wir haben es vermutlich mit den Gleichen zu tun, die Velvet und die anderen fertiggemacht haben.«
    »Ist das alles?« Sarie wirkte enttäuscht.
    »Noch eines«, ergänzte Han. »Findet raus, was die Leute über ein paar tote Magier sagen, die man mit durchgeschnittener Kehle in Ragmarket gefunden hat. Findet raus, ob irgendjemand verkündet, Amulette verkaufen zu wollen.« Er nickte Dancer zu. »Und passt auf Dancer auf. Er ist magiebegabt, und es gibt ein paar Leute, die Grund haben, ihn zum Schweigen zu bringen.«
    »Ich kümmere mich um Dancers Rückendeckung«, sagte Cat und legte ihm ihre Hand auf die Schulter.
    Sarie und Flinn starrten die beiden an, als könnten sie nicht glauben, was sie da mit eigenen Augen sahen. »Du gehst mit einem Kupferkopf?«, fragte Sarie schließlich.
    »Habt ihr ein Problem damit?«, fragte Cat herausfordernd.
    Sarie und Flinn schüttelten den Kopf.
    Dancer legte seine Arbeit beiseite und rieb sich die Augen. »Je schneller wir das hier schaffen, umso eher werde ich die Stadt wieder verlassen können.«
    Cat zog ein finsteres Gesicht. »Lass dir einfach ein bisschen Zeit. Wenn du dich erstmal dran gewöhnt hast, wirst du es hier mögen.«
    Cat und Dancer zusammen – das ist wie ein Fisch, der mit einem Vogel spricht, dachte Han. Keiner von beiden kann in der Welt des anderen leben.
    »Für dich hab ich was anderes, Cat«, sagte Han. »Und ich weiß nicht, ob es dir gefallen wird.«

KAPITEL EINUNDDREISSIG
    Seltsame Genossen
    A ls Raisa das Krankenzimmer in der Halle der Heiler betrat – begleitet von der üblichen Schar von Wachen –, verlor die Gehilfin dort vor Furcht beinahe die Besinnung. Dann sank das Mädchen auf die Knie, sodass ihre Stirn fast den Boden berührte.
    Raisa bedeutete ihr, sich zu erheben. »Wo finde ich Talia Abbott?«, fragte sie. »Sie muss vor etwa drei Tagen hergebracht worden sein.«
    Zitternd deutete die Gehilfin zum anderen Ende des Saals. »Letztes Bett auf der linken Seite«, quiekte sie. »Beim Fenster.« Und dann flüchtete sie durch die Tür nach draußen.
    Die Wachen blieben an der Tür stehen, während Raisa zwischen den schmalen Pritschen der Krankenabteilung hindurchging. Der Gestank von ungeleerten Nachttöpfen schlug ihr entgegen. Manche Patienten – die, die dazu in der Lage waren – stützten sich auf ihre Ellenbogen auf und starrten sie an. Leises Gemurmel wogte von einem Ende des Saals zum anderen und wieder zurück.
    Einige Patienten streckten ihre Arme nach Raisa aus, als sie an ihnen vorbeischritt. »Königin Raisa!«, riefen sie. »Die Herrin ist da! Die Dornenrose! Berührt uns! Heilt uns!«
    »Ich bin keine Heilerin«, sagte Raisa, während sie links und rechts von ihr Hände drückte. »Aber ich wünsche euch allen rasche Genesung.«
    Schließlich erreichte sie Talia, die an die Wand gelehnt in ihrem Bett saß; ihr Hals steckte in makellos weißen Verbänden. Eine Tafel und ein Stück Kreide lagen auf ihrer Decke.
    Pearlie saß neben dem Bett auf einem Stuhl; sie beugte sich über ein Buch, aus dem sie Talia gerade vorlas. Als Raisa näher kam, sah sie hoch und sprang augenblicklich auf. Ihre Wangen färbten sich rosa vor Verlegenheit.
    »Hoheit!« Sie klemmte sich das Buch unter einen Arm und salutierte mit der Faust über der Brust.
    »Setz dich«, sagte Raisa. »Bitte, lies ruhig weiter. Ich wollte mich nur selbst davon überzeugen, wie es Talia geht.«
    »Oh, nein, Eure Hoheit, bitte, setzt Euch«, beteuerte Pearlie

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