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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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hoffe ich.«
    »Natürlich«, sagte Fiona. »Das war erst die Eröffnung der Verhandlungen.« Sie schmiegte sich wieder enger an ihn.
    Sie kamen erneut an Raisa und Nightwalker vorbei, so eng aneinander geklettet wie die Zecken in Ragmarket. Diesmal starrte Raisa Han und Fiona an, und ihre Brauen wölbten sich in die Höhe.
    »Ich glaube nicht, dass wir das hier besprechen sollten«, fand Han. »Eure Familie und Freunde sind nicht die Einzigen, die zusehen.«
    Fiona nickte. »Ihr habt recht.« Sie zog sich etwas zurück. »Aber wenn Ihr bereit seid, mich anzuhören, sollten wir uns schon bald unterhalten.« Ihre Lippen verzogen sich vor Empörung. »Die Erbprinzessin hat meinem Bruder Micah gestattet, ihr den Hof zu machen. Im Geheimen, natürlich.«
    Han versuchte, sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. »Hat sie das?«, fragte er nur. Unwillkürlich suchten seine Augen die Tanzfläche nach Raisa ab.
    »Achtung«, schnappte Fiona und riss ihren Arm von seiner Hand weg. »Ihr strömt aus.«
    »Tut mir leid«, sagte er und brachte seine Magie wieder unter Kontrolle. »Ich bin nur etwas überrascht«, gab er nun doch zu, »nach allem, was passiert ist. Wieso sollte sie so etwas tun?«
    Fiona lächelte grimmig. »Was glaubt Ihr wohl? Micah sieht gut aus und ist charmant und sehr überzeugend. Und er handelt schnell. Wenn wir also verhindern wollen, dass sie sich verloben oder durchbrennen, müssen wir schnell handeln. Ich bin bereit, Micahs Pläne in meinem eigenen Interesse zu durchkreuzen, aber das könnte sehr kompliziert werden, wenn mein Bruder sie heiratet.«
    Kompliziert? Das kann man wohl sagen, dachte Han, dessen Magen sich zu einem Knoten verkrampfte. Es könnte sogar ziemlich kompliziert werden, wenn ich Euren Bruder umbringe.
    Die Tanzmelodie endete, und sie blieben stehen. Und neben ihm, so nah, dass er fast hätte hinspucken können, sah Han, wie Micah Bayar einen finster dreinblickenden Nightwalker wegscheuchte. Micah packte Raisa am Ellenbogen, als würde sie ihm schon gehören, und lächelte auf sie hinunter, bereit, nicht nur den nächsten Tanz für sich zu beanspruchen. Sie lächelte zurück, und bei den neu einsetzenden Klängen glitten sie davon.
    Micah handelt schnell , hatte Fiona gesagt. Wut flackerte in Han auf. Es war schlimm genug mit anzusehen, wie sie mit Nightwalker zusammen war. Aber Micah, nach allem, was er getan hatte? Was dachte sie sich eigentlich dabei?
    Da schwebten Micah und Raisa erneut an ihm vorüber. Micahs Hand lag an Raisas Taille, zog sie zu sich heran, und sein Kopf war so tief heruntergebeugt, dass er ihr Lügen ins Ohr flüstern konnte. Seine Lippen berührten praktisch ihre Haut.
    Ich hätte ihn töten sollen, als ich die Möglichkeit dazu hatte, dachte Han und bewegte die Finger seiner Messerhand. Ich muss die Bayars ein für alle Mal aus den Reihen der Magier entfernen.
    »Wollt Ihr Euch wohl endlich beherrschen ?«, schnappte Fiona, riss sich wieder los und rieb sich den Arm. »Was ist bloß in Euch gefahren?«
    »Nichts«, sagte Han und konzentrierte sich wieder auf Fionas Gesicht. »Es ist nichts.«
    Fiona beäugte ihn, als würde sie ihm nicht ganz glauben. »Wir werden uns schon bald unterhalten – ich werde einen Weg finden.« Sie wich einen Schritt zurück. »Bis dahin denkt über das nach, was ich gesagt habe.«

KAPITEL VIERUNDDREISSIG
    Zweifel
    M agret Gray hielt Wort. Sie gab sich alle Mühe, Cats Ecken und Kanten zu glätten und ihr die grundsätzlichen Aufgaben einer Kammerzofe beizubringen. Mit Magrets Unterstützung lernte Cat nicht nur die Zimmermädchen und Zimmerjungen kennen, sondern auch Namen und Rang von fast allen, die täglich im Schloss verkehrten. Sowohl Cat als auch Magret schienen fest entschlossen zu sein, Erfolg zu haben.
    Trotzdem war es nicht leicht. Raisas Meisterin der Kammerzofen war nicht daran gewöhnt, dass ihre Autorität bezüglich Fragen des Protokolls oder des Benehmens angezweifelt wurde. Und obwohl Cat in dem einen Jahr auf der Tempelschule geformt worden war und bereits etwas Schliff bekommen hatte, kam sie mit Kritik nicht gut zurecht. Immerzu wollte sie wissen, wieso und wozu etwas getan werden sollte, und natürlich auch, wer es tun sollte und was genau.
    Manchmal kehrte Raisa in ihre Gemächer zurück und fand Magret und Cat vor, die sich eisig anschwiegen. Ein anderes Mal waren sie in einen so lauten Streit verwickelt, dass sie sie nicht einmal kommen hörten.
    Magret schrie?
    Aber Raisa hatte keine Zeit,

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