Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
Vom Netzwerk:
Ideen besprochen«, sagte Nightwalker. »Und jetzt fragen wir uns, was die Amulettschwinger anzubieten haben.« Der Demonai-Krieger sah von Han zu Dancer. Seine Miene war wachsam und interessiert, aber Han vermutete, dass Nightwalker nicht viel erwartete.
    Han zuckte mit den Schultern. »Ich halte nicht viel von dem, was Ihr bisher aufgezählt habt.«
    Elenas Lippen spannten sich an. »Verstehe. Nun … Vielleicht kannst du uns dann verraten, was du vorschlägst.«
    Han sah Dancer an. »Fire Dancer und ich müssen das erst noch durchgehen«, sagte er. »Wir werden Euch morgen unseren Vorschlag mitteilen. Jetzt nur so viel … wenn Prinzessin Raisa wirklich die Königin des Reiches ist, sollten sich auch alle – eingeschlossen sie selbst – entsprechend verhalten.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Raisa und setzte sich aufrecht hin. Ihre grünen Augen hefteten sich in der für sie so typischen aufwühlenden Weise auf ihn.
    Es liegt nicht an Raisa, dachte Han. Er erinnerte sich daran, wie sie in das Wachhaus von Southbridge gegangen war und sich Gillen wie eine Löwin entgegengestellt hatte. Sie war furchtlos. Manchmal vielleicht auch ein bisschen zu furchtlos.
    »Ich bin nur ein Streetlord«, antwortete Han. »Oder besser gesagt, ich war mal einer. Aber man wird kein Streetlord, wenn man sich in den eigenen Bau zurückzieht.«
    »Das ist uns sehr wohl klar«, sagte Averill mit scharfer Stimme. »Aber es hat bereits einen mutmaßlichen Anschlag auf die Königin gegeben, und ganz eindeutig einen auf die Erbprinzessin. Es besteht die konkrete Gefahr, dass …«
    »Ich weiß«, unterbrach Han ihn. »Das könnt Ihr mir glauben. Aber stellen wir uns vor, ich wäre Streetlord von Ragmarket. Selbst in Southbridge schleiche ich nicht in der Hoffnung herum, dass mich niemand sieht. Nein, ich stolziere da rein, als würde das Gebiet mir gehören. Ich gehe einfach die Hauptstraße entlang. Natürlich habe ich meine Ragger bei mir – ich bin ja nicht dumm –, aber die Sache ist, dass meine Feinde sich Sorgen um sich machen sollten. Darüber, was passieren könnte, wenn sie mir in die Quere kommen. Sie sollten sich fragen, was ich für einen Plan habe und was ich weiß und wer auf meiner Seite ist.
    Und Prinzessin Raisa? Das hier ist ihr Gebiet. Die anderen sind die Eindringlinge. Wenn sie sich aber präsentiert, als hätte sie Angst vor ihnen, ist die Sache gelaufen. Sie muss nach Fellsmarch zurückkehren. Sie muss in ihr altes Gebiet zurück und das ganze rivalisierende Pack rauswerfen. Solange sie hier ist, hat sie keine Macht.«
    »Wir haben dich nicht um deinen politischen Rat gebeten.« Elena hatte die Augen zusammengekniffen. »Uns interessiert mehr, was du uns in Bezug auf Magie sagen kannst.«
    Raisa sprang auf und sah die anderen an. »Er hat aber recht! Von hier aus kann ich nicht herrschen. Je länger ich mich verstecke, desto mehr Zeit haben meine Feinde, sich zu verschanzen. Wenn wir warten, kriegen wir sie nie mehr weg.«
    Averill verdrehte die Augen. »Er schlägt dir genau das vor, was du die ganze Zeit schon selbst tun wolltest«, sagte er. »Dadurch wird es aber nicht zu dem, was wir wirklich tun sollten.«
    »Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren, Enkelin«, ergänzte Elena. »Wenn die Fluchbringer dich auch noch töten, wird das Geschlecht zerstört werden.«
    »Dann sorgen wir dafür, dass das nicht passiert«, sagte Raisa und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen.
    »Die Demonai werden ihren Teil dazu beitragen«, versicherte Nightwalker. »Aber es wird weit schwieriger für uns sein, Euch in der Stadt zu verteidigen. Für Hunts Alone steht bei alldem hier nichts auf dem Spiel. Für uns sehr wohl. Bis jetzt haben wir von den Fluchbringern nichts gehört, was vermuten lässt, dass sie irgendetwas beisteuern werden.«
    »Dancer und ich werden uns morgen mit Euch treffen, Hoheit.« Han sprach Raisa betont formell an. »Nur wir drei. Ich werde Euch sagen, was wir vorhaben, und Ihr sagt Ja oder Nein. Ihr seid die Prinzessin, also ist es Eure Entscheidung. Was Ihr braucht, ist etwas Blitzkraft – genug, um den Magierrat in Angst zu versetzen, sodass er Euch zumindest für eine Weile in Ruhe lässt. Ihr wollt Eindruck schinden. Dabei können wir Euch helfen.«

KAPITEL ZWANZIG
    Lucius und Alger
    H an bat Dancer, ihn zur Gästehütte zurückzubegleiten. Als sie aus der Tür der Matriarchinnen-Lodge traten, wirbelte Pulverschnee in kleinen dämonischen Tänzen um ihre Füße, und Han’s Nase

Weitere Kostenlose Bücher