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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Magierrat hilft?«
    »War nicht genau das der Plan?«, fragte Raisa und rieb sich die Augen. »Hat Elena Cennestre ihn nicht genau deshalb rekrutiert? Soviel ich weiß, sollte er die Geheimwaffe sein.«
    »Ich sage ja nicht, dass wir ihn nicht benutzen sollten. Ich sage nur, dass wir ihm nicht dein Leben anvertrauen sollten.« Nightwalker lehnte an einer Säule in der Matriarchinnen-Lodge. Er wirkte so geschmeidig und gefährlich wie eine Fellskatze, und seine Kleidung sah aus, als wollte er in eine Schlacht ziehen. Er trug einen Umhang und Clan-Leggins mit dem Muster aus Sonnenlicht und Schatten, und an seinem Hals strahlte das Amulett, das ihn als Demonai auswies.
    Nightwalker wirkte nicht im Geringsten übernächtigt, obwohl er zweifellos die halbe Nacht auf gewesen war und seinem Namen alle Ehre gemacht hatte. Auf dem Weg zum Abort hatte Raisa ihn und Night Bird gesehen; die beiden hatten sich vor der Gäste-Lodge einen Gute-Nacht-Kuss gegeben. Offenbar waren sie also immer noch zusammen.
    Sie zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart zu richten.
    »Han hasst den Hohemagier«, sagte sie. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich mit den Magiern verbündet.«
    »Das hat er dir erzählt. Aber er hat mehr mit ihnen gemein als mit irgendwem von uns.«
    Raisa setzte sich auf ihre Fersen und ließ die Hände auf den Oberschenkeln ruhen. »Du tust es schon wieder«, sagte sie. »Du behandelst mich, als wäre ich dumm. Ich habe in Odenford einige Zeit mit Alister verbracht. Ich kenne ihn besser als du. Ich weiß, was ich tue.«
    Nightwalker hob beide Hände. »Ich bitte um Vergebung, Hoheit.« Er hielt inne und räusperte sich verlegen. »Es scheint, dass ich mich immer wieder entschuldigen muss. Ich glaube, ich verbringe einfach zu viel Zeit mit Leuten, die mir zustimmen.« Er holte tief Luft. »Trotz meines Mangels an Diplomatie ist es nicht meine Absicht, deine Urteilsfähigkeit anzuzweifeln. Ich bin nur einfach um deine Sicherheit besorgt.«
    Raisa blinzelte ihn überrascht an. So viel Selbstkritik hätte sie bei Nightwalker nicht erwartet. Dennoch hatte sie nicht vor, ihn so leicht davonkommen zu lassen. »Ich vermute, dass du deshalb gegen meine Schwester in den Krieg ziehen willst. Gegen eine Prinzessin des Grauwolf-Geschlechts. Obwohl du ihre Absichten gar nicht kennst.«
    Nightwalker schüttelte den Kopf. »Ich wollte sie nur aus dem Spiel nehmen. Es wäre sicherer für dich, und auch für sie.«
    »Es wird keine Kämpfe geben«, sagte Raisa. »Und deshalb werden wir alle in Sicherheit sein.« Sie ging ihre Kleider durch und versuchte herauszufinden, was sie anziehen sollte, um den Trauergästen die richtige Botschaft zu übermitteln.
    Nein, berichtigte sie sich und legte die Fingerspitzen an die Stirn. Was kann ich anziehen, um meine Mutter und ihr Vermächtnis zu ehren?
    Sie hatte nicht viel zur Auswahl – nur das, was die Clans ihr seit ihrer Ankunft zur Verfügung gestellt hatten. Alles andere hatte sie zurückgelassen, in Fellsmarch und in Odenford. Sie dachte an die Wandschränke im Schloss, mit den vielen hübschen Kleidern, und seufzte.
    Du bist eine Bettelprinzessin, dachte Raisa, die in den Häusern von anderen wohnt und geliehene Sachen trägt.
    Sie entschied sich für einen Glockenrock aus Walkwolle und eine perlenbesetzte Tunika aus leichtem Wildleder und legte alles über ihre Pritsche. Willo hatte ihr eine schöne, weiße Hirschlederjacke gegeben, deren Rücken und Ärmel mit den Grauwolf-Symbolen bemalt und bestickt waren. Die Trauerkleidung der Clans hatte nichts mit der düsteren, schmucklosen Trauerkleidung der Flatlander gemein. Die Clans feierten das Leben der Toten und ihre Verbindung mit den Lebenden.
    »Warte bitte draußen auf mich«, sagte Raisa zu Nightwalker, der fast den Anschein erweckte, als wollte er an ihrer Seite kleben, bis es Zeit war, zum Marianna-Gipfel aufzubrechen. Möglicherweise lautete dahingehend sogar Elenas Befehl, angesichts zweier Magier im Camp. Oder war es seine eigene Idee?
    Nightwalker nahm ihre Ellenbogen und zog sie zu einem innigen Kuss zu sich heran. Er roch nach Leder und frischer Luft.
    Raisa löste sich zögernd aus seiner Umarmung. Er schien unbedingt dort weitermachen zu wollen, wo sie aufgehört hatten. Sie wusste aus Erfahrung, dass Reid Nightwalker eine sehr willkommene Abwechslung von all ihren Sorgen sein konnte, wenn sie es zuließ. Er konnte ihr helfen zu vergessen, dass Han Alister sie behandelte, als wäre sie

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