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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Westen zeigte ein seltsames Grün, und über der Westmauer zuckten Blitze. Der Wind wurde stärker, fegte vom Marianna-Gipfel herunter und verriet jedem, der es vergessen hatte, dass der Frühling in den Bergen wankelmütig war.
    Han’s Nacken prickelte. Was auch immer man über die Grauwolf-Königinnen sagen mochte, sie besaßen tatsächlich eine magische Verbindung zu den Spirit Mountains. Er hoffte, dass das seine Arbeit etwas erleichtern würde.
    Er sah Raisa wieder an, und sie nickte und reckte ihr Kinn. Der Blick ihrer grünen Augen war ruhig und ohne jede Furcht.
    »Achte darauf, dass du im Sattel bleibst«, schärfte Han ihr noch einmal ein. Er wünschte, er könnte ihr eindeutigere Anweisungen geben. »Ich weiß nicht, wie die Ponys auf all das hier reagieren werden.«
    Sie nickte wieder und griff nach den Zügeln, die Lippen fest zusammengepresst.
    Also schön. Han zeigte mit seiner freien Hand in ihre Richtung und erweckte jene Verbindungen zum Leben, die er vorher bereits aufgebaut hatte. Sie begannen beide zu glühen, leuchteten heller und heller, bis sie wie zwei vom Himmel fallende Sterne wirkten. Raisa streckte ihre Arme aus, und Flammen lösten sich von ihren Händen und zogen in einem weiten Bogen hinter ihnen her, sodass sie wie Flügel wirkten. Auch um ihre Ponys flackerten strahlende Flammen und ließen Erinnerungen an jene Pferde aufsteigen, die der Sonnengott der Sage nach über den Himmel getrieben hatte.
    Dann wurde das Trugbild um sie herum größer und breitete sich immer weiter aus, bis sie etwa doppelt so groß wirkten, als sie normalerweise waren. Das würde sie zumindest zu schwierigeren Zielscheiben machen, falls die magischen Barrieren versagten.
    Und dann kamen die Wölfe – schrecklich und wundervoll, mit flammenden Augen und rasiermesserscharfen Zähnen und beeindruckenden Fellkrausen um ihre gewaltigen Schultern. Die Wölfe waren so groß wie Pferde, ihre Zähne wie Dolche.
    Und sie waren echt – zumindest für Han. Zum ersten Mal waren sie ihm erschienen, als er verzweifelt versucht hatte, Raisa zu heilen, und er sich mit ihr verbunden hatte. Jetzt hatte Han sie nur in einen Zauber gehüllt – um sie größer und damit für alle sichtbar zu machen.
    Diese gewaltigen Tiere erinnerten Han an Mams Schauergeschichten – an die Höllenhunde, die der Zerstörer am Ende aller Tage reiten würde.
    Zweiunddreißig Wölfe liefen vor ihnen den Berg hinunter und näherten sich der Menge am Hang – all die Grauwolf-Königinnen seit Hanalea.
    Als Han und Raisa die Hügelkuppe erreichten, strömte Licht über den Berghang und löschte die Wolkenschatten aus.
    Wir müssen wie ein Sonnenaufgang wirken, dachte Han. Ein neuer Tag. Er lächelte in sich hinein. Er hatte sich ganz bewusst eine sichtbare Rolle in diesem Drama gegeben. Damit machte er sich zwar selbst zur Zielscheibe, aber er fand, dass es an der Zeit war, dass die Leute ihn mit neuen Augen sahen.
    Zusammen mit Raisa zog er eine Show ab.
    Die Menge drehte sich zu ihnen um, als Han und Raisa ihre Pferde nebeneinander den Berg hinunterlenkten. Die Demonai-Krieger, die sich höher am Berg befanden als alle anderen, hielten nach ihnen Ausschau. Die Clan-Leute starrten den Berg hinauf und beschatteten dabei die Augen gegen das blendende Licht.
    Wie eine Woge strömte der Klang ihrer Stimmen über Han hinweg. »Die Wolfsköniginnen kommen, um ihre Schwester Marianna zu begrüßen!«, riefen sie, genauso wie es abgemacht war. »Die Grauwolf-Königinnen kommen!«
    Die Demonai teilten sich jetzt in der Mitte, sodass ein breiter Pfad entstand. Sie sanken auf die Knie, während die Wölfe zwischen ihnen hindurchmarschierten.
    Inzwischen war Han nah genug, um die Reaktion der Blaublütigen sehen zu können. Er freute sich, als er auf dem Podest Redner Jemson in seinem schönen Tempelgewand sah. Jemson runzelte die Stirn, als er zu ihnen hochblinzelte. Seine Miene verriet Verwirrung.
    Auf dem Podest wimmelte es außerdem von Magiern – Han erkannte den Hohemagier Gavan Bayar sowie Micah und Fiona und ein halbes Dutzend andere.
    Lord Bayar blinzelte ebenfalls in ihre Richtung und hielt sich den freien Arm über die Augen. Geblendet von Han’s strahlender Magie konnte er offenbar nicht erkennen, wer sich näherte.
    Die drei Bayars stellten sich jetzt zwischen Han’s Gruppe und die Würdenträger. Sie umfassten ihre Amulette, als wollten sie sie benutzen und wüssten nur noch nicht, welchen Zauberspruch sie verwenden sollten.
    Ein massiger

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