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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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etwas laufen. Dein Vater ist bereits nervös, weil du mich in den Magierrat berufen hast.«
    »Aber du wirst ganz alleine sein«, wandte sie ein. »Du kannst nicht gegen alle kämpfen.«
    » Ich werde alleine sein?« Er sah sie von oben bis unten an und verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. »Wer ist wohl mehr allein, du oder ich? Ich habe nicht viele Freunde, aber zumindest kann ich mich auf diejenigen, die ich habe, verlassen. Niemand schmeichelt mir, nur um voranzukommen.«
    Raisa holte tief Luft; sie wollte ihm widersprechen. Dann atmete sie aus, ohne etwas zu sagen. Er hatte natürlich recht.
    Han lächelte, als wüsste er, dass er einen Punkt gemacht hatte. »Ich kann selbst auf mich aufpassen. Ich habe einige Verbündete, und ich werde noch mehr finden, du wirst sehen.« Er hielt inne und musterte ihr Gesicht. Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihren Lippen. »Ich bin wirklich sehr sympathisch, wenn man mich erst näher kennenlernt«, flüsterte er.
    Er ließ einen ihrer Arme los und schob ihr eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, hinter das Ohr zurück.
    Raisa war ihm so nah, dass sie die Bartstoppeln auf seinen Wangen sehen konnte; Erinnerungen an vergangene Küsse wallten in ihr auf.
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, griff mit ihrer freien Hand nach seinem Kopf und zog sein Gesicht zu sich herunter. Sie küsste ihn, küsste ihn voller Verzweiflung und vergrub dabei ihre Finger in seinen Haaren, um ihn festzuhalten.
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern, als wollte er sie von sich wegschieben, aber dann glitten sie zu ihren Schulterblättern hinunter, und er zog sie zu sich heran. Seine Lippen prickelten auf ihren, und ein Schauer durchwogte sie bis zu ihren Zehen hinunter.
    Erst einmal angefangen, konnte er nicht wieder aufhören. Er küsste ihre Lippen, küsste ihre Mundwinkel, küsste die Stelle unter dem Kinn und hinter dem Ohr, und überall, wo seine Lippen ihre Haut berührten, spürte sie seine Hitze.
    Er atmete schwer, und sie konnte sein Herz unter der Seide hämmern hören.
    »Süße Hanalea«, murmelte sie und packte ihn vorn an seinem Umhang. Ihr eigenes Herz pochte so heftig, dass es schmerzte. »Ich hab dich so vermisst.«
    »Hör zu«, erwiderte er mit heiserer Stimme und schluckte mühsam. »Das hier ist keine gute Idee. Ich … ich sollte besser gehen, bevor wir …«
    »Nein – geh nicht.« Ihr Begehren schwappte über sie hinweg und schwemmte alle guten Vorsätze davon. Sie schob ihre Hände in seinen Nacken, zog seinen Kopf wieder zu sich herunter und verschloss ihm den Mund mit einem weiteren Kuss, während sie ihren Körper an seinen presste.
    Er hob sie hoch, trug sie zum Sofa und bettete sie darauf, auf Samt und Seide. Dann quetschte er sich neben sie und zog sie dicht an sich. Raisa riss ihm das Hemd aus der Hose und schob ihre Hände darunter. Ihre Finger strichen über Han’s muskulöse Schultern und seinen Rücken, hinunter zu der Wölbung am Ende seines Rückgrats, tasteten über die Narben seiner alten Verletzungen.
    Han’s Lippen berührten ihre Haut, und heiße Schauer überliefen sie; seine Zärtlichkeiten ließen auch den letzten Rest an Widerstand einfach in sich zusammenfallen.
    »Es tut mir leid«, keuchte er und küsste eine empfindsame Stelle hinter ihrem Ohr. »Ich wollte das nicht. Es ist nur … es ist wirklich schwer zu widerstehen, wenn du …«
    Es klopfte an der Tür, und sie fuhren auseinander. Diesmal war es tatsächlich die Tür, die zum Korridor führte. In nur einem Herzschlag war Han auf den Beinen, strich seine Kleidung glatt und fuhr sich mit den Fingern durch die zerzausten Haare.
    Raisa setzte sich zögernd auf. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Han es wohl gewohnt war, sich bei einer Störung rasch von seinem Rendezvous zurückzuziehen.
    Es klopfte erneut. »Eure Hoheit?«, fragte eine Frauenstimme. »Darf ich Euch Euer Abendessen bringen?«
    Raisa brauchte einen Moment, bevor sie antworten konnte. »Stell es einfach vor die Tür«, sagte sie. Ihre Stimme klang seltsam belegt.
    Die Frau zögerte einen Moment, dann sagte sie: »Ich kann es nicht auf dem Korridor stehen lassen, Hoheit. Ihr wisst, dass es dort nicht sicher ist.«
    »Ich habe keinen Hunger«, murmelte Raisa an Han gewandt. Sie hob beide Hände, um ihn zum Bleiben zu bewegen, während er Anstalten machte, seine eigenen Räumlichkeiten aufzusuchen.
    Han schüttelte den Kopf. »Ich werde gehen«, flüsterte er und beugte sich so dicht zu ihr

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