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Der Wolfstrank

Der Wolfstrank

Titel: Der Wolfstrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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treffen sollte.
    Den Trank hielt er fest. Eine Pranke umschloss den Hals sehr hart.
    Sein Verhalten änderte sich von Sekunde zu Sekunde. Er wurde immer hektischer, und aus seinem Mund drang ständig ein scharfes Zischen. Es war kaum zu fassen, aber Marlene King erlebte, dass auch eine Kreatur wie Gordon Furcht haben konnte.
    »Sie sind da. Sehr nah sogar. Ich... ich...«
    Es waren seine letzten Worte. Ihn hielt nichts mehr. Er brauchte nicht mal Anlauf zu nehmen. Mit zwei Sprüngen hatte er die Decke erreicht und brach hindurch wie ein riesiger Gorilla...
    ***
    Wir hatten uns tatsächlich auf Lucy King verlassen können. Sie spielte nicht mehr falsch. Es war ihr auch nicht möglich, denn mein Kreuz hatte ihr den Keim entrissen. Nur sah sie noch immer aus wie jemand, der nicht begreifen konnte, was mit ihm eigentlich ablief. Bestimmt würde sie noch lange darüber nachdenken, auch zusammen mit ihrer Großmutter, die wir zu retten hofften.
    Ich hatte schon mit Suko abgesprochen, dass uns Lucy nicht bis an die Hütte begleiten sollte. Es war einfach zu gefährlich für sie, denn niemand konnte wissen, wie sich die Bestie verhielt. Lucy war auch damit einverstanden und blieb im Schutz einer alten Birke zurück.
    Wir hatten ihr versprochen, uns auch um ihre Großmutter zu kümmern, dann waren wir die letzten Meter bis zum Ziel gelaufen. Beide wollten wir kaum glauben, was wir sahen. In der tiefsten Stelle des Waldes stand tatsächlich eine Hütte.
    Es war keine Blockhütte, auch wenn sie in ihrem unteren Teil aus geschälten Stammteilen errichtet worden war. Der Erbauer hatte sich einzig und allein auf die Materialien des Waldes verlassen und ein Dach aus Zweigen, Ästen und Blättern errichtet.
    Suko zeigte mir, wie man sich anschleicht. Er tauchte plötzlich weg und schien in den Boden eingedrungen zu sein. Dabei glitt er nur über ihn hinweg und nutzte Strauchwerk sowie hohes Gras als Deckung aus. Ich tat es ihm nach und erreichte ihn wenig später. Da hockte er bereits an der Hüttenwand und legte seinen Zeigefinger auf die Lippen. Die Holzbalken schlossen längst nicht dicht. Die Zwischenräume waren nur zum Teil mit Moos oder Gras abgedichtet worden, so dass Lücken vorhanden waren, durch die wir hätten schauen können, wenn es nicht so finster gewesen wäre.
    Im Innern der Hütte war nichts zu erkennen, aber etwas zu hören.
    Eine Stimme!
    Sie gehörte einem Mann, aber sie klang verstellt, und es hörte sich an, als hätte der Mann große Mühe, seine Sätze hervorzubringen.
    Wir mussten uns schon anstrengen, um ihn genau verstehen zu können. Als heimliche Lauscher erfuhren wir einiges, und plötzlich öffnete sich uns der gesamte Fall.
    Als der Name Morgana fiel, tauschten wir Blicke, denn jetzt wussten wir beide Bescheid. Sie, die noch Gefangene, schien ihre Rückkehr vorzubereiten, und sie hatte auch einen willfährigen Diener gefunden, eben diesen Gordon.
    Suko schaute gegen die Außenwand. Er suchte eine Lücke, fand sie auch, konnte jedoch nichts erkennen, da sich die Dämmerung im Innern ausbreitete.
    Eine Frau gab es dort ebenfalls. Es musste die Großmutter der jungen Lucy sein.
    Aber die Stimmung in der Hütte änderte sich plötzlich. Die Sicherheit der Kreatur verschwand von einem Augenblick zum anderen. Wir hörten auch keine Worte mehr. Alles war anders geworden. Suko und ich zogen uns etwas zurück, damit wir mehr Platz hatten.
    Dann sprach die Kreatur wieder. Es wurde sogar indirekt über mich geredet, und wieder fiel der Name Morgana.
    Wir richteten uns auf.
    Ich deutete mit der rechten Hand auf die Eingangstür. Zugleich zog ich meine Beretta.
    Suko verließ sich da auf eine andere Waffe. Er schlug mit der Dämonenpeitsche den Kreis über den Boden, und die drei Riemen rutschten hervor.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Du kannst!«
    Ja, ich konnte, aber ich schaffte es nicht, denn es kam alles anders. Plötzlich brach das Dach der Hütte auf, wir hörten noch ein mächtiges Brüllen, und einen Moment später jagte eine monströse und Grauen erregende Gestalt aus dem Dach...
    ***
    Zum ersten Mal bekamen wir Gordon zu Gesicht. Aber wir sahen ihn nicht so überdeutlich, denn der Sprung in die Höhe hatte das Dach nicht nur zerrissen, sondern auch all die Teile in die Luft geschleudert, aus denen es geschaffen war.
    Zweige und Äste. Dicke Klumpen aus Moos. Alles regnete zuerst in die Höhe, bevor es dann in Massen zu Boden fiel. Ich wusste nicht, ob er uns gesehen hatte, aber er hatte sich ein

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