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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Kreis vorüber waren, genoss Irulan ihre Freizeit – aber sie konnte sich dabei nicht entspannen. Sie saß auf ihrem riesigen Himmelbett zwischen weichen Decken und Kissen, umgeben vom Luxus, der ihrer adligen Herkunft angemessen sein sollte. Sie hörte nur wenige Stimmen im Korridor vor ihrem Zimmer, die allgegenwärtigen weiblichen Wachen, die Paul an ihrer Tür postiert hatte, nicht das normale emsige Treiben, von dem ihr Ehegatte umschwirrt wurde.
    Diese Momente waren für ihre schriftstellerische Tätigkeit am produktivsten.
    Gemäß Bludds Gesamtkonzept waren ihre privaten Gemächer mit dem Schmuck verziert worden, den man aus ihrer Kabine in Shaddams erobertem Schiff auf den Ebenen von Arrakeen geholt hatte. Das Schiff des Imperators und die besiegten Sardaukar waren im Besitz der Familie Corrino gewesen – ein Vermächtnis, das ihr Vater über viele Jahre hinweg ruiniert hatte, wie ihr schließlich mit großer Traurigkeit bewusst geworden war. Ihr eigenes Schicksal als Prinzessin, die nicht mehr als ein Aushängeschild gewesen war, und als symbolische Ehefrau eines Eroberers erinnerte sie ständig an Shaddams Versagen. Doch nun hatte Irulan eine Stellung erlangt, die potenziell von größerer Bedeutung war als alles, was ihr als Corrino-Tochter möglich gewesen wäre.
    Vor einem Jahr hatte Paul ihr gestattet, wieder Kontakt zur Familie des Imperators im Exil auf Salusa Secundus aufzunehmen. Irulan zweifelte jedoch nicht daran, dass er jedes Kommuniqué auf Hinweise für eine Verschwörung untersuchte. Damit musste sie einfach rechnen. Mit seinem Wahrheitssinn sollte er erkennen, dass sie nicht die Absicht hatte, Imperator Muad'dib zu stürzen oder zu töten, um wieder ihren Vater auf den Thron zu bringen. Aber sie konnte es ihm nicht verübeln, dass er vorsichtig war.
    Selbst in der Isolation von Salusa zogen die in Ungnade gefallenen Reste des Hauses Corrino die Fäden eines Netzwerks aus Spionen, Schmugglern und Schwarzmarkthändlern, die Zugriff auf den versteckten Reichtum hatten, den der Padischah-Imperator in den vielen Jahren seiner Herrschaft in Sicherheit gebracht hatte. Dennoch erhielt ihr Vater wahrscheinlich nur begrenzte und ungenaue Informationen über das, was tatsächlich im Rest des verwüsteten Imperiums geschah. Shaddam würde das wahre Ausmaß des Djihads niemals so begreifen, wie es Irulan tat.
    Sie war überzeugt, dass Graf Memnon Thorvald Kontakt mit Shaddam gehabt hatte, aber Irulan wusste auch, dass der aristokratische Rebell ihrem Vater keine große Zuneigung entgegenbrachte. Schließlich hatte Thorvalds Schwester Firenza nicht mehr allzu lange gelebt, nachdem sie vor vielen Jahren den Imperator geheiratet hatte ...
    Unterdessen konzentrierte sie sich auf Neuigkeiten über ihre Familie. Angeblich bedeutungslose Dinge. Wensicia hatte einen gesunden Sohn zur Welt gebracht, Shaddams ersten Enkelsohn und einzigen männlichen Erben. Dieses Ereignis schien ihrem Vater jedoch nur wenig Freude bereitet zu haben, da die Corrinos dadurch nicht auf den Thron zurückkehren würden, wie es mit einem Sohn von Irulan und Paul geschehen wäre.
    In ihrer offiziellen Funktion hatte Irulan förmliche und dennoch aufrichtige Glückwünsche und Geschenke für den kleinen Farad'n nach Salusa geschickt, doch die Antwort ihrer Schwester war überraschend grausam und anklagend ausgefallen. Wensicia betonte, dass die gesamte Familie sie als Verräterin betrachtete, weil sie an der Seite des Eroberers geblieben war und nun sogar seine Propaganda schrieb. »Mit dem Feind ins Bett gehen« bezeichnete sie diese Haltung.
    Darüber konnte Irulan nur verbittert lächeln. Wenn sie nur wüssten ...
    Selbst die nette und unschuldige Rugi war der gleichen Ansicht. Ihre jüngste Schwester hatte ein schreckliches Postskriptum hinzugesetzt: »Wir alle hassen dich für das, was du uns angetan hast! Du kannst dir nicht vorstellen, wie es hier ist.« Dieser Teil hatte sie am tiefsten getroffen. Rugi hatte sie bisher immer abgöttisch geliebt.
    Bestürzt blickte Irulan durch den bauschigen nonianischen Spitzenvorhang ihres Himmelbetts zu den handgefertigten Möbeln, den antiken Balut-Lampen und den kostbaren Gemälden. Paul erlaubte ihr jeden Luxus, er verweigerte ihr kein Zeichen ihres Reichtums oder ihrer adligen Herkunft. Von einer Frau des Imperators erwartete man, dass sie sich mit solchen Dingen umgab.
    Doch trotz des Zierrats um sie herum verspürte Irulan eine Leere in ihrer Seele. Sie versuchte sich vorzustellen,

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