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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wiederzusehen.
    Er entspannte sich und seufzte, als er sie mit tiefer Zuneigung betrachtete. »Mutter, Gurney, ich habe euch beide sehr vermisst. Läuft alles gut auf Caladan? Und auf Giedi Primus?«
    Gurney machte einen beschämten Eindruck, doch Jessica beantwortete die Frage ihres Sohnes ohne Zögern. »Nein, Paul. Auf beiden Planeten nicht.«
    Obwohl Gurney von ihrer Unverblümtheit überrascht war, fügte er hinzu: »Auf Giedi Primus habe ich einige Fortschritte erzielt, Mylord, aber der gesamte Planet stöhnt noch unter dem Schmerz alter Wunden. Es wird Generationen dauern, bis die Bewohner wieder auf eigenen Füßen stehen können.«
    Besorgt wechselte Pauls Blick zwischen den beiden Gesichtern hin und her. »Was ist auf Caladan geschehen, Mutter?«
    Jessica wirkte hoheitsvoll und genauso wunderschön, wie sie auch in Herzog Letos Augen gewesen sein musste. »Es hat Demonstrationen, Beleidigungen und ungerechtfertigte Kritik gegeben. Fahnenflüchtige aus den Atreides-Wachtruppen haben Burg Caladan besetzt und sich darin verschanzt. Ich war gezwungen, anderswo Zuflucht zu suchen, bis wir die Situation wieder unter Kontrolle hatten. Ganze Dörfer wurden niedergebrannt.«
    »Fahnenflüchtige? Aus den Atreides-Wachtruppen?« Paul war stets davon ausgegangen, dass Caladan eine Bastion der Stabilität war, eine von vielen Welten, die zuverlässig auf seiner Seite standen. Er hatte so viele andere Probleme, vor allem die zunehmend aggressive Stechmücke namens Memnon Thorvald. Er sah Gurney an. »Wie konnte so etwas geschehen?«
    »Man erinnert sich an Herzog Leto, Mylord. Und man hat erwartet, dass Sie genauso sind wie er.«
    Muad'dib musste sich zuerst um pragmatische Angelegenheiten kümmern. »Konnten die Unruhen erstickt werden?«
    »Erstickt, aber nicht gelöst«, sagte Jessica. »Die Männer sind von dir enttäuscht, Paul. Du erwartest vielleicht Loyalität von ihnen, aber du hast nichts getan, um sie dir zu verdienen. Ich spreche seit Jahren in deinem Namen zu ihnen, aber in ihren Augen hast du sie vor den Kopf gestoßen und im Stich gelassen. Caladan ist die Heimatwelt der Atreides, aber seit den frühen Tagen des Djihads hast du dem Planeten keinen Staatsbesuch mehr abgestattet.«
    Paul atmete tief durch, um seinen Zorn zu unterdrücken. »Während jenes Besuchs haben meine Armeen Kaitain erobert. Kaitain, Mutter! Ich muss einen Krieg führen. Erwarten die Leute, dass ich nach Caladan zurückkehre, um mir Volkstänze und Paraden anzusehen?« Er hielt kurz inne und schaute ihr dann in die Augen. »Ich habe mich darauf verlassen, dass du mich dort vertrittst.«
    »Das ist richtig, aber ich bin nicht Herzog Leto – genauso wenig wie du.«
    »Ich verstehe.« Paul bemühte sich, nicht verletzt zu wirken. Die radikalen Priester von Dur hatten versucht, den Schrein zu entweihen, der den Schädel seines Vaters enthielt, doch nun fragte er sich, ob er als Muad'dib vielleicht selber das Andenken des Herzogs Leto beschmutzte.
    »Ich sollte so schnell wie möglich zurückkehren, um den Frieden zu wahren«, sagte Jessica. »Und ich möchte Gurney mitnehmen. Die Menschen dort kennen ihn – Gurney, den Tapferen.«
    »Gurney hat auf Giedi Primus wichtige Aufgaben zu erfüllen.«
    Jessicas Augen blitzten auf, und ihre Worte waren scharf wie Messerklingen. »Wie kommst du nur darauf, dass Gurney nach Giedi Primus zurückkehren wollte? Verstehst du so wenig von der Natur des Menschen? Jeder Tag, den er dort verbringt, ist für ihn eine Tortur.«
    Paul riss überrascht die Augen auf. »Ist das wahr, Gurney?«
    Der Mann reagierte verlegen. »Sie haben mir befohlen, einen Auftrag auszuführen, Mylord, also habe ich mein Bestes gegeben. Aber die Wahrheit ist, dass es keinen Planeten im ganzen Imperium gibt, den ich mehr hasse. Für mich wird Giedi Primus immer eine Harkonnen-Welt bleiben.«
    Paul war zutiefst bewegt. »Es tut mir aufrichtig leid, alter Freund. Es war nicht meine Absicht, dir noch mehr Schmerz zuzufügen. Du wirst Baron von Giedi Primus bleiben, weil ich hoffe, dass allein dein Name dafür sorgt, dass einige der begonnenen Reformen fortgesetzt werden. Ich gebe dir zusätzliches Personal und finanzielle Mittel, damit die Arbeit dort weitergehen kann, aber vorläufig erlaube ich dir, nach Caladan zurückzukehren, wo du für die Sicherheit meiner Mutter sorgen wirst.«
    Gurney verbeugte sich förmlich. »Mein Herz lebt auf Caladan, wo ich dem edlen Haus Atreides diente.«
    »Gut, mein Freund. Du hast meiner Familie

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