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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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und mir schon so große Hilfe geleistet, dass ich meine Schuld niemals abzahlen kann. Also begib dich nach Caladan. Lass die Wunden heilen, die ich dir durch meine Nachlässigkeit unabsichtlich zugefügt habe.«
    Nach dem Treffen blieb Paul noch eine Weile im kleinen Zimmer. Jetzt war es dort so ruhig, so unendlich ruhig ...
    In einem düsteren Winkel seines Geistes machte er sich Sorgen, dass er die Hinweise in seinen längerfristigen Visionen vielleicht nicht richtig gedeutet hatte. Vielleicht läuteten seine eigenen Krieger ein neues dunkles Zeitalter ein, das viel schlimmer war als alles, was die Menschheit nach Butlers Djihad durchgemacht hatte. Außerhalb dieser Wände fegte sein heiliger Krieg über zahllose Planeten hinweg. Seine Legionen ließen traumatisierte Völker und schwere Verwüstungen zurück. Regierungen wurden enthauptet, und es gab nichts, was das Machtvakuum ausfüllen konnte. Irgendwie musste er die Scherben wieder zusammensetzen.
    Ein Problem, mit dem Alexander der Große nie konfrontiert wurde.

43
     
    Überraschungen sind allzu häufig unangenehmer Art.
    Korba, der Panegyriker, vor einer Delegation von Missionaren des Qizarats
     
     
    Hasimir und Margot Fenring hielten wachsam nach Hinweisen auf Verrat Ausschau, als sie dem albinoiden Tleilaxu durch schmale, mit Metall verkleidete Tunnel unter der Stadt Thalidei folgten. Schwarze Streifen und Flecken verunzierten die grauen Platten, wo Wasser eingedrungen war und sich Schimmel gebildet hatte. Als Dr. Ereboam durch das komplizierte Labyrinth der Gänge huschte, musste Graf Fenring an eine weiße Laborratte denken.
    Fenrings hartnäckige »Überredungstechniken« hatten Ereboam überzeugt, ihm zu zeigen, was er sehen wollte, aber der Graf blieb dennoch vorsichtig. Er traute dem Wissenschaftler nicht. Zumindest war die kleine Marie mehr oder weniger in Sicherheit, in der Obhut von Tonia Obregah-Xo, eingeschlossen in ihr Quartier und fernab von Störungen oder Erpressungsversuchen. Die Bene Gesserit würde jeden töten, der in die Räume einzudringen versuchte. Nach vielen Jahren der widerstrebenden Duldung bezweifelte Fenring jedoch, dass sich die Tleilaxu einen so dreisten Übergriff erlauben würden, vor allem jetzt, wo sie nur von der Anwesenheit der Fenrings profitieren konnten. Mit Marie und dem angeblichen Kwisatz Haderach boten sich interessante Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Synergie.
    Nein, die Gefahr würde sich eher gegen ihn wenden – oder gegen Lady Margot. Fenrings Instinkte würden ihn rechtzeitig vor einer Falle oder einem Hinterhalt warnen, aber von Ereboam spürte er nicht mehr als Resignation, gepaart mit Arbeitseifer. Sie sollten den angeblich erfolgreichen Kandidaten für einen neuen Kwisatz Haderach zu Gesicht bekommen.
    Sie hatten das Labyrinth über eine lange, streng gesicherte Treppe erreicht, deren Eingang sich in der Nähe der äußeren Mauer von Thalidei befand, gleich gegenüber dem tiefen und stinkenden See, und waren so häufig abgebogen, dass Fenring jede Orientierung verloren hatte. »Sind wir noch unterhalb der Stadt, oder befinden wir uns bereits unter dem See?« Er wischte sich einen Wassertropfen aus dem Gesicht.
    Ereboam gluckste amüsiert. »Wir befinden uns im atmosphärischen Luftverteilungssystem von Thalidei. Bitte folgen Sie mir. Es ist nicht mehr weit.«
    Ein Lift aus Klarplaz trug sie durch eine Röhre in ein mehrstöckiges Gebäude hinauf. Sie kamen an mehreren Etagen vorbei, in denen Tleilaxu-Forscher emsig an der Arbeit waren und Experimente durchführten. Als der ungewöhnliche Lift behutsam anhielt, öffnete sich die Türblende, und Ereboam führte sie durch einen Korridor mit weißen Wänden. Die Aufregung verlieh seinem schmalen, bleichen Gesicht eine leichte Rosafärbung. »Hier entlang, bitte. Beeilen Sie sich. Sie werden sehr beeindruckt sein.«
    Am Ende eines Korridors, der in zitronengelbes Licht getaucht war, justierte Ereboam einen Sicherheitsscanner, worauf die Tür aufglitt und den Blick auf eine Szene in grauem Nebel freigab. Sie traten ein.
    Als seine Augen sich an die Lichtverhältnisse angepasst hatten, bemerkte Fenring, dass die Wände gepolstert waren und zahlreiche Risse und Kratzspuren aufwiesen. Er drückte Margots Hand und übermittelte ihr ein dringliches Fingersignal, wachsam zu sein. Sie brachte sich vorsichtig neben ihm in Stellung, bereit, im Ernstfall sofort zuzuschlagen. Er nahm eine chemische Duftnote im Raum wahr, das Aroma von Heilkräutern ... und

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