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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zu Boden, an der Seite der Tür, wo niemand mit ihm rechnen würde, da die beiden Jungen eigentlich in ihren Betten liegen sollten. Paul spannte sich an und wartete, während er im Geiste die verwundbarsten Stellen des menschlichen Körpers durchging.
    Die Tür schwang auf, und Licht vom Korridor strömte ins Zimmer. Wie in einem geistigen Schnappschuss sah Paul einen muskulösen Fremden, der in seinem hautengen, öligen Anzug aussah, als sei er mit Teer bedeckt. Er bemerkte einen gekrümmten säbelartigen Dolch in der Hand des Fremden und hegte nun keinen Zweifel mehr an seinen Absichten. Der dunkle Mann mit der glitschigen Haut schlüpfte ins Zimmer.
    Doch Paul schlug zuerst zu.
     
    Im Krankenflügel schlief Erzherzog Armand. Yueh hatte verschiedene wirkungsvolle Drogen und Nahrungsergänzungsmittel vorgeschlagen, um die Energiereserven des Mannes aufzufüllen und seine Widerstandskraft zu stärken, vielleicht sogar eine starke Dosis Melange, doch Armand hatte alles abgelehnt. Der ruhelose Schlaf und die Alpträume schienen ihm lieber zu sein. Duncan konnte sich gut vorstellen, welche Schmerzen und welche Qualen der Edelmann aushalten musste, da auch er seine Familie verloren hatte, als er noch ein Junge gewesen war, auf Giedi Primus, dank Rabban. Doch Duncan hatte sich von seinen Wunden erholt.
    Das Zimmer wurde von Instrumententafeln und medizinischen Überwachungsmonitoren erhellt. Duncan spürte, dass etwas nicht stimmte. Er nahm alle Einzelheiten in sich auf und wartete.
    Er schloss den Griff fester um das Schwert des Alten Herzogs, machte sich auf das grelle Licht gefasst und schlug auf den Wandschalter, um die Leuchtglobentrauben im Zimmer auf volle Leistung hochzufahren. Während er sich in der plötzlichen Helligkeit instinktiv zusammenkauerte, sah er drei schwarze Gestalten, die sich auf ihn stürzten. Alle drei Eindringlinge waren in Haut aus schwarzem Öl gehüllt, die regenbogenfarben irisierte. Sie trugen gekrümmte Dolche, eine Mischung aus Messer und Sichel, an deren Spitze sich ein scharfer Zusatzstachel befand. Diese Assassinen waren eindeutig auf Hauen und Stechen aus. Sie wollten Erzherzog Armand nicht nur töten, sondern in seine Einzelteile zerlegen – offenbar, um eine Botschaft vom Haus Moritani zu übermitteln.
    Duncan stellte sich den schemenhaften Eindringlingen entgegen und schwang sein Schwert. Die Assassinen warfen sich ihm entgegen, wobei sie sich fast lautlos bewegten, aber schnell und koordiniert. Er bemerkte Narben an ihren Hälsen und fragte sich, ob man ihnen die Stimme genommen hatte, damit sie weder schreien noch Informationen preisgeben konnten. Die Augen der Angreifer traten aus den Höhlen, und die Sehnen an den Hälsen waren angespannt, als stünden sie unter dem Einfluss aufputschender Drogen.
    Sie stürzten sich auf ihn wie ein Rudel Wölfe, doch Duncan schaffte es, sich wegzudrehen und sein Schwert und seinen Schild zur Verteidigung einzusetzen. Er schlug mit der langen Klinge fest auf einen der gekrümmten Dolche. Der Hieb hätte kraftvoll genug sein sollen, um dem Angreifer das Handgelenk zu brechen und ihm den Dolch aus der Hand zu schlagen, doch der Assassine lockerte den ölig schwarzen Griff nicht. Die anderen beiden Männer bewegten sich in einem hektischen, ruckartigen, überdrehten Tanz.
    Duncan bohrte einem Mann das Schwert des Alten Herzogs durch die Brust und zog es gerade rechtzeitig wieder heraus, um den Sicheldolch eines anderen Assassinen abzuwehren, der durch seinen Schild drang. Mit der freien Hand packte Duncan den Unterarm des Dolchbesitzers, drückte ihn zurück und stieß das Schwert in den zweiten Assassinen. Die Spitze bohrte sich dem Mann tief in den Unterleib. Obwohl beide Assassinen tödlich getroffen waren, kämpften sie ungeachtet der eigenen Verletzungen weiter. Der dritte Assassine war immer noch unverletzt. Duncan musste diese Sache schnell zu Ende bringen.
     
    Aus seiner geduckten Position schlug Paul mit dem schweren Korallenstück zu und zerschmetterte dem Eindringling die rechte Kniescheibe. Er hörte das Knacken der Patella, das Reißen von Knorpel und das seltsam leise, schmerzhafte Keuchen des Mannes.
    Obwohl der Mann im öligen Anzug kaum aufrecht stehen konnte, schien er die Verletzung einfach wegzustecken. Kein Wort drang aus seinem Mund, nur ein rauer Laut wie von knisterndem Papier. Als er den Sicheldolch schwang, duckte sich Paul, wobei er den scharfkantigen Stein weiterhin festhielt, auch wenn es eine recht klobige Waffe

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