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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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konnte nicht antworten.
    Fenring sorgte sich zutiefst um Maries Sicherheit. Sie war nicht seine biologische Tochter, aber er war vom Moment ihrer Geburt an ihr Vater gewesen. Und er hatte so viele Hoffnungen und Pläne an ihre besonderen Fähigkeiten geknüpft. Wir brauchen sie!
     
    Auf der anderen Seite der versiegelten Sicherheitstür hörte Marie den Ruf über die Gegensprechanlage und bemerkte den zwingenden Tonfall, doch ihre Mutter hatte ihr beigebracht, wie man die Stimme erkannte und sich dagegen wehrte. Nicht einmal ihr Kindermädchen Tonia konnte ihr Befehle erteilen, und jetzt widerstand Marie Lady Margots Anweisungen. Ihr blieb nichts anderes übrig. Wenn sie hier in Thallos Nähe blieb, hatte sie zumindest eine Chance, die Katastrophe abzuwenden.
    Doch einen hoch entwickelten Kwisatz-Haderach-Kandidaten zu besiegen, würde ihre Fähigkeiten bis aufs Äußerste beanspruchen. Sie war sich darüber im Klaren, dass dies sehr viel schwerer werden musste als all ihre vorangegangen harten Übungen. Das hier war es, wofür sie geboren und ausgebildet worden war.
    Offensichtlich war Thallo davon überzeugt, dass sie nichts tun konnte, um ihn aufzuhalten. Sein klassisch schönes Gesicht wirkte geradezu verzückt, wie hypnotisiert von den bunten Mustern der Kontrollkonsole. Seine Finger tanzten effizient über die Druckflächen, justierten, schalteten Sicherheitssysteme und Sperren ab und sorgten dafür, dass das unter Druck stehende Nervengas sich weiter verdichtete und an alle Ausstoßöffnungen verteilt wurde, durch die es gleichzeitig in der ganzen Stadt freigesetzt werden sollte.
    Über die Gegensprechanlage riefen und flehten Maries Mutter und Fenring weiter und hofften verzweifelt auf Antwort.
    Langsam und leise schlüpfte Marie aus dem Blickfeld der missglückten Kreatur, damit sie einen guten Vorsprung vor Thallo hatte. Sie dachte darüber nach, die Schuhe auszuziehen, da ihre bloßen Füße hart und tödlich waren und sie damit leichter einen präzisen, entscheidenden Tritt landen konnte. Das hatte sie ihrer Bene-Gesserit-Ausbildung zu verdanken. Doch jetzt, wo die Bioreaktoren kurz vor der Überlastung standen, zählte jede Sekunde. Die Nerventoxin-Welle würde sie alle töten. Sie durfte nicht das Risiko eingehen, dass Thallo sie bemerkte.
    Er hat keine Augen im Hinterkopf, und mit seinen hellseherischen Fähigkeiten – wenn er denn über welche verfügt – scheint er mich auch nicht zu bemerken. Dennoch hatte Thallo ein hervorragendes Gehör, und seine Reaktionen waren erstaunlich flink ... und er war fest entschlossen, in einer großen Katastrophe zu sterben.
    Doch Marie war ebenso fest entschlossen zu leben.
    Sie war zu seiner Freundin geworden und hatte diesem linkischen, »perfekten« Kwisatz Haderach gezeigt, dass er nicht allein in seiner Entfremdung war. Außerdem hatte Marie mit Thallo trainiert, war in Übungskämpfen gegen ihn angetreten, und sie war bewandert in den besten Tötungstechniken der Bene Gesserit und in Graf Fenrings Assassinenfähigkeiten. Sie war kein Kind – sie war eine Waffe. Selbst einen Kwisatz Haderach zu töten lag nicht jenseits ihrer Möglichkeiten.
    Sie spannte all ihre Energien an, rief sich jede Fertigkeit in Erinnerung, die man ihr beigebracht hatte, und warf sich wie ein menschliches Suchgeschoss auf Thallo. Sie sah, wie ein Muskel in seinem Nacken zuckte. Mit unglaublicher Schnelligkeit drehte er sich um. Doch sie hatte seine Reaktion vorausgeahnt – hatte sie genau genommen sogar eingeplant. Seine Hand zuckte wie ein verschwommener Blitz hoch, doch einen winzigen Sekundenbruchteil lang zögerte er, entweder, weil es ihm widerstrebte, die Konsole loszulassen ... oder, weil er sie nicht verletzen wollte.
    Mit den starren Spitzen beider Füße traf Marie gegen seinen Hals. Sie hörte das Knacken brechender Knochen.
    Thallos Kopf neigte sich in einem spitzen, unnatürlichen Winkel nach vorn. Sein Gesicht krachte auf die Konsole, und er sackte zu Boden. Während seine Finger von den Kontrollen glitten, schob sie den schweren Leib des missglückten Kwisatz Haderach beiseite. Ohne sich weiter für ihn zu interessieren, konzentrierte Marie sich auf die komplizierte Schalttafel. Ihr blieben nur noch wenige Augenblicke, um den Druck wieder zu drosseln.
     
    Draußen auf dem Korridor hörte Graf Fenring das Beben der Explosionen unterhalb der Stadt. Ein tiefes Rumpeln ertönte, dann ein weiteres, sehr viel näher. Ereboam wimmerte: »Es ist zu spät!«
    Doch das

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