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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Nachdem Paul von Gurney erfahren hatte, dass man einigen seiner Männer nicht vertrauen konnte, wurde Korba die Aufgabe übertragen, sie sorgfältig zu durchsuchen. Tatsächlich waren mehrere dieser Männer verkleidete Sardaukar gewesen, doch irgendwie hatte Korba die Waffen in Form falscher Fußnägel übersehen, ebenso wie die Shiga-Würgedrähte in ihrem Haar und die in ihren Destillanzügen versteckten Dolche. Eine skandalöse Sicherheitspanne. Hatte schon damals Absicht dahintergesteckt?
    Als Paul hörte, wie Korba sich über die Anschuldigungen gegen ihn empörte, erhielt er den Eindruck, dass der Fedaykin zu lautstark protestierte. War es möglich, dass Korba Muad'dib zu einem Märtyrer machen und seinen Tod als Sprungbrett nutzen wollte, um selbst nach mehr religiöser Macht zu greifen? Ja, dachte Paul. Dazu mochte Korba durchaus fähig sein.
    Und doch überzeugte Pauls Wahrheitssinn ihn letztlich davon, dass der Mann nicht log.
    Als Schwertmeister Bludd ins Zentrum der Ermittlungen rückte, wusste Paul, dass Korba nur Sorgfalt walten ließ. Bludd hatte sich ohne Rücksicht auf seine eigene Sicherheit ins Gefecht gestürzt, hatte Irulan gerettet und Paul vor der Explosion abgeschirmt, und er war beinahe an einer vergifteten Wunde gestorben.
    Dennoch hatte Bludd trotz Pauls entgegengesetzter Befehle einen Körperschild mitgebracht. Und er hatte geahnt, dass unter dem Thron eine Bombe versteckt war. Oder hatte er es gewusst?
    Ein kalter Schauer lief Paul über den Rücken.
    Erstaunlicherweise machte sich der genesende Schwertmeister nicht die Mühe abzustreiten, dass er etwas mit der Sache zu tun hatte, als Korba ihn in seinen Gemächern zur Rede stellte. »Ich hätte erwartet, dass Sie früher mit mir reden. Sie hätten sich eine Menge Schwierigkeiten ersparen können.« Er rümpfte die Nase. »Und Sie hätten die Leben all jener armen Unschuldigen retten können, die Sie verhört haben. Bevor ich mehr sage, will ich mit Paul Atreides sprechen.«
    Bludd trug seine beste, farbenprächtigste Garderobe. Obwohl selbst Korba sich neuerdings in die feinen Gewänder der Außenweltler hüllte und damit unbewusst dem Vorbild des Schwertmeisters in Sachen Mode folgte, befahl er blaffend, dass man den Gecken ausziehen, durchsuchen und so genau elektronisch abtasten sollte, wie man es bei einem gefangenen Sardaukar gemacht hätte.
    Korba fand großen Gefallen daran, an Bludds Ärmeln und Kragen zu zerren, den Stoff zu zerreißen und Bludds Kniehosen aufzuschlitzen, bis er nackt dastand. Sein durchtrainierter Körper war ein Flickwerk aus Verbänden, die zahlreiche Schnitte bedeckten. Grob tasteten die Wachen seine Haare nach Shiga-Würgedrähten ab, untersuchten seine Zähne auf versteckte Selbstmordwaffen und den Schweiß aus seinen Poren auf spezielle Nervengifte. Sie zogen ihm sogar Finger- und Fußnägel ab, um sicherzugehen, dass darunter keine winzigen Stichwaffen versteckt waren.
    Der Schwertmeister ertrug die entsetzlichen Schmerzen ohne die geringste Klage. Er reagierte vielmehr ungeduldig und beleidigt. »Sie haben nichts von mir zu befürchten.« Da sie ihm nicht glaubten, untersuchten sie ihn noch einmal.
    Schließlich brachte man den übel zugerichteten, blutbesudelten Bludd, der selbst humpelnd noch eine gewisse Würde wahrte, vor den Imperator Muad'dib. Statt seiner feinen Gewandung trug der Verräter einen einfachen Lendenschurz. Auf seinen Verbänden zeigten sich hellrote Flecken frischen Bluts aus wieder aufgerissenen Wunden. Er lächelte reuevoll zu Paul empor. »Es tut mir leid, dass ich nicht vorzeigbarer bin, Mylord. Meine Gewänder wurden von Ihren Eiferern beschädigt. Aber das spielt keine Rolle.« Er zuckte mit den Schultern. »Mit diesen Lumpen kehre ich zu meinen Wurzeln zurück. Ich fühle mich wie ein junger Schwertmeister in Ausbildung auf Ginaz, ein bisschen wie Duncan Idaho.«
    Paul erhob sich. Er war erschöpft und wütend, und er wollte ebenso sehr Bludds Beweggründe begreifen, wie es ihn nach Rache dürstete. »Sie leugnen Ihre Taten nicht?«
    »Warum sollte ich das? Eine Lüge würden Sie im selben Moment erkennen, in dem ich sie ausspreche. Ach, ich wünschte, es wäre nicht so weit gekommen. Das hatte ich nicht beabsichtigt.«
    Korba trat vor und brüllte den Gefangenen an. »Erzählen Sie uns, wer noch an dieser Verschwörung beteiligt war. Wie weit ist sie verzweigt? Wie viele Verräter gibt es noch an Muad'dibs Hof?«
    Bludd bedachte den Fremen-Anführer mit einem vernichtenden

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