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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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die Konsole. »Schalt es ab!« Sie brachte all ihr Wissen zum Einsatz, änderte ihren Tonfall, um so viel Gewicht wie möglich in ihre Worte zu legen, und versuchte die Stimme zu verwenden. »Schalt es ab!«
    Thallo hielt einen Moment lang inne, doch dann sah er sie unbeeindruckt an. Er seufzte nachsichtig und setzte seine Erklärung wie ein Lehrer fort. »Uns bleibt noch ein wenig Zeit miteinander, aber niemand kann das, was ich zu tun beabsichtige, aufhalten. Ich arbeite seit Monaten daran. Schon länger, als wir uns kennen.«
    Von draußen hörte Marie Alarmsirenen. Sie brachte ihren einfühlsamsten Tonfall zum Einsatz. »Und was wird aus mir? Du willst mir doch nicht wehtun, Thallo! Ich bin deine Freundin!«
    »Darum habe ich dich hierher mitgenommen. Wir beide, du und ich, haben einen Pakt. Wir können die Pläne der Meister durchkreuzen und ihr Kwisatz-Haderach-Programm ausradieren.« Er strich sich über das goldene Haar. »Nie wieder wird einer von uns beiden von anderen beherrscht werden.«
    »Wer sagt, dass ich mich beherrschen lasse?« Maries Tonfall war nun kalt und berechnend. »Verstehst du denn nicht? Ich habe sie manipuliert.«
    Er wollte nichts mehr hören. Seine Stimme schien von weit weg zu kommen. »Das Nervengift füllt die versiegelten Rohrleitungen in ganz Thalidei.«
    Marie hörte, wie Männer an die Tür trommelten und mit erstickten Stimmen in die Gegensprechanlage brüllten. Außerdem hörte sie sirrende, kreischende Geräusche von draußen – Bohr- und Schneidwerkzeuge.
    »Sie werden nicht rechtzeitig zu uns durchkommen.« Thallos Gesicht nahm einen versonnenen Ausdruck an. »Endlich habe ich meinen inneren Frieden gefunden, und meine engste, liebste Freundin ist bei mir.«

67
     
    Vertrauen ist ein Luxus, den ich mir nicht länger leisten kann. Ich habe zu viel Verrat erlebt.
    Aus Gespräche mit Muad'dib von Prinzessin Irulan
     
     
    Unmittelbar nach dem Angriff im Himmlischen Audienzsaal sehnte Irulan sich nach Ruhe, aber sie hörte nur schreckliche Schreie und Stöhnen. Unwillkürlich drehte sie sich langsam im Kreis, kaum fähig, alles aufzunehmen, was ihr Blick erfasste. Es sah aus, als wäre ein Coriolissturm durch die riesige Kuppelhalle gefegt.
    Schon in sehr jungen Jahren war sie als Imperiale Prinzessin auf plötzliche Überfälle vorbereitet worden. Ihr Vater war mehreren Mordanschlägen entgangen, und Graf Hasimir Fenring hatte wahrscheinlich viele weitere vereitelt, von denen sie nie erfahren hatte. Mit seinem Djihad zog Paul die Gewalt stärker an, als Shaddam IV. es jemals getan hatte.
    Sie beobachtete, wie Paul sich nach der Explosion des Throns zusammen mit Chani aufrappelte. Bludd hatte die beiden gerettet. Seine Galauniform und seine gräuliche Haut waren von roten Flecken und winzigen Schnitten übersät. Paul stand Chani gegenüber, hielt sie an den Schultern und musterte sie schnell, aber gründlich. »Bist du verletzt? Bist du vergiftet?«
    Chanis erwiderte seinen Blick fest. »Nur Blessuren und Kratzer, Usul.«
    Er berührte ihre Haut, als könnte er auf diese Weise feststellen, ob ihre frischen Wunden kontaminiert waren. Sie wischte seine Hand beiseite. »Nicht jetzt. Wir müssen uns jetzt um viele andere Dinge kümmern.«
    »Alia!«, rief Paul und schaute sich um. »Bist du in Sicherheit?«
    Das Mädchen kam zum Vorschein. Sie sah unversehrt aus. »Ich habe nichts abbekommen, aber den Fedaykin, die mich beschützt haben, ist es nicht so gut ergangen.«
    Auch Bludd kam auf die Beine und klopfte sich den Staub von der Kleidung. Er sah erschöpft aus. Die feine Garderobe des drahtigen Schwertmeisters war von fliegenden Trümmerstücken zerfetzt worden, und sein linker Arm wies einen tiefen Schnitt auf. Wankend blickte er zu Irulan. »Wenigstens ... habe ich diesmal die Prinzessin gerettet.« Er berührte den blutenden Schnitt und sank dann wieder auf die Knie. »Aber ich fürchte, einer der Jäger-Sucher hat mich gestreift. Ich fühle mich ... sonderbar.«
    Paul rief nach einem Arzt, und einer eilte herbei, wobei er über Leichen hinwegsteigen musste. »Man hat diesen Mann vergiftet – retten Sie ihn!«
    »Aber, Herr, ohne zu wissen, um welches Gift es sich handelt, kann ich unmöglich ein Gegenmittel herstellen!«
    Schnell nannte Paul alle elf Gifte, die er bei den Jäger-Suchern identifiziert hatte, damit der Arzt wusste, wie er die Behandlung Bludds angehen sollte. Die Sanitäter brachten den erschlafften Schwertmeister eilig in einen Triage-Bereich außerhalb

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