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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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dem Vakuum ausgesetzt wurde. Ich fürchte, das hat er nicht lange überlebt. Als man seine Leiche entdeckte, war sie aufgedunsen und erfroren. Sein Gesicht dürfte höchst schaurig ausgesehen haben.«
    »Und dafür hast du gesorgt, Onkel?«, fragte Rabban begeistert.
    Der Baron starrte ihn böse an.
    Feyd kicherte. »Es war ein Unfall .«
    »Du bewunderst mich, Feyd, das merke ich.« Der Baron nickte. »Eines Tages – wenn auch nicht bald – wirst du genauso sein wie ich.«
    Feyds Antwort kam schnell und überraschend. »Aber nicht so fett, hoffe ich.«

83
     
    Die größte Persönlichkeitsveränderung während des Erwachsenwerdens eines jungen Mannes findet statt, wenn er feststellt, dass sein eigener Vater sterblich, menschlich und fehlbar ist.
    Das Leben des Muad'dib, Band 2,
    von Prinzessin Irulan
     
     
    Über der Nachtseite von Caladan entließ der Heighliner Truppentransporter und Kampfjäger, gefolgt von der Familienfregatte der Atreides. Herzog Leto, der wie immer jene respektierte, die im Assassinenkrieg so tapfer für ihn gekämpft hatten, bestand darauf, zuerst seine Soldaten nach Hause zu schicken.
    Während Paul neben ihm an einem breiten Aussichtsfenster saß, sinnierte Leto: »Ich freue mich darauf, deine Mutter wiederzusehen, insbesondere nach allem, was wir gerade durchgemacht haben. Bei ihr ... lebe ich wieder auf. Im Moment fühle ich mich so taub.« Ruhelos stand der Herzog auf und bedeutete seinem Sohn, ihm zu folgen. Gemeinsam gingen sie durch einen Korridor zur Steuerbordseite der Fregatte, während das Schiff in die Atmosphäre eintauchte. Sie kamen an einer Reihe Bullaugen vorbei, hinter denen man die fliegenden Lichter der herzoglichen Eskorte nach unten verschwinden sah.
    »Ich weiß, wie es dir geht, Vater. Ich habe sehr viel aus dem Geschehenen gelernt. Vor allem hoffe ich, dass ich nie wieder eine Schlacht erleben muss.«
    »Das magst du hoffen, doch ich fürchte, dass es unwahrscheinlich ist. Du bist der Sohn eines Herzogs. Selbst wenn du keinen Streit suchst, wird der Streit dich finden.«
    Die Atreides-Fregatte durchbrach die unterste Wolkendecke, so dass Paul die funkelnden Lichter der Küstendörfer und ihr hell erleuchtetes Ziel, den Raumhafen von Cala City, sehen konnte. Ein launischer Wind ließ das absteigende Schiff erzittern, und Leto hielt sich fest, um nicht durch die unerwartete Erschütterung das Gleichgewicht zu verlieren. Die Fregatte nahm mehr Abwärtsschub auf und erreichte den Rand des Sturms. Paul spähte in den windgepeitschten Regen hinaus und erhaschte einen Blick auf Burg Caladan und die ersten Schiffe, die auf dem Raumhafen landeten und wie Figuren auf einem großen Spielbrett ihre vorgegebenen Positionen einnahmen.
    Ein großer Bildschirm an der Rumpfinnenseite zeigte eine Auflistung der Schiffe, und jedes Mal, wenn eines sicher gelandet war, wurde ein bernsteinfarbenes Licht grün. Über Funk gab der Herzog seinen Offizieren schnelle Befehle und erhielt von ihnen Lageberichte. Zufrieden und erleichtert stellte er fest, dass alle sicher nach Hause zurückgekehrt waren.
    Ihre Familienfregatte kreiste über dem Raumhafen und hielt dann auf den Hauptlandeplatz zu. Durch ein Steuerbordfenster sah Paul, wie die windgepeitschte See an die Klippen brandete. Bei Sonnenuntergang war die Fischereiflotte noch vor dem Sturm in den Hafen zurückgekehrt, und obwohl die Boote vertäut waren, zerrten sie heftig schaukelnd an den Pfählen. Paul wusste, dass die guten Leute von Caladan Stürme mit Leichtigkeit überstanden. Raues Wetter würde es immer geben, aber das minderte nicht ihre Liebe zu ihrem Planeten.
    Die Fregatte legte eine holprige Landung hin und fuhr in einen großen Hangar, in dem die übrigen Schiffe bereits Zuflucht gefunden hatten. Als Paul und sein Vater von Bord gingen und den Boden betraten, der nass vom Regenwasser war, das am glatten Rumpf herablief, stellten sie fest, dass Lady Jessica bereits auf sie wartete. Feuchte Strähnen in ihrem bronzefarbenen Haar und Wasserspritzer auf ihrem Umhang verrieten, dass sie auf dem Weg zum Hangar vom Regenguss überrascht worden war.
    Leto verzichtete auf Formalitäten, zog sie fest an sich und küsste sie. »Es tut mir leid, dass du in den Sturm geraten bist.«
    »Das ist nur ein bisschen Regen. Nicht weiter schlimm.« Sie hielten sich ohne viele Worte in den Armen, obwohl Paul wusste, dass sie sich eine Menge zu erzählen hatten. Während Letos Verlobung mit Ilesa Ecaz war Jessica wie ein steuerloses Boot auf

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