Der Wuestenplanet - Paul Atreides
lange wach gelegen ...
Die Bediensteten brachten Tabletts mit »leichten Erfrischungen«, eine tropfende Silberhonigwabe, in Butter geröstete Baumkrabben am Spieß, überraschend saure Z-Nüsse. Leto aß, während er sich die Zusammenfassung der Hauptexportgüter von Ecaz anhörte, der gewinnträchtigsten Forstprodukte. Armand sprach davon, große Zeit- und Geldbeträge auf pharmazeutische Forschung, Versuche und Weiterverarbeitung zu verwenden. Die Medochemiker der Suk und die Biopharmazeutiker in den elaccanischen Dschungellagern entdeckten ständig neue Blätter, Flechten, Beeren, Wurzeln und Pilze.
Vor allem aber erläuterte der Erzherzog sein absolutes Handelsembargo gegen Graf Hundro Moritani von Grumman. Er reichte Leto eine Proklamation, in der es hieß: »Kein einziges nützliches Handelsgut soll an das Haus Moritani geliefert werden.«
Armand zeigte auf das offizielle Dokument. »Wenn du Ilesa heiraten willst, musst du dieser Bedingung zustimmen, Leto. Diese Regel kann ich nicht beugen. Es darf nicht ein einziges Blatt von einem Baum oder eine einzige Beere von einem Busch geliefert werden. Dieses Ungeheuer soll nicht die winzigste Annehmlichkeit von unserer Welt genießen.«
Einmal hatte Leto versucht, ein Ende der schwelenden Fehde zwischen Ecaz und Moritani auszuhandeln, und der Imperator hatte sogar zwei Jahre lang Sardaukar als Wachhunde auf Grumman stationiert. Doch sobald die imperialen Soldaten abgezogen waren, hatte Graf Moritani erneut zugeschlagen und Armands Bruder und seine Tochter Sanyá öffentlich ermordet, womit er die Schleusen für einen ausgewachsenen Krieg geöffnet hatte.
»Wird diese Fehde denn nie ein Ende haben?«, fragte Leto.
»Kürzlich musste ich Herzog Prad Vidal verwarnen, weil er versucht hat, gegen meinen Eilbefehl eine Schwarzmarktlieferung zu organisieren. Als ich ihn erwischte, bot mir Vidal einfach die Hälfte des Gewinns an und erwartete, dass ich ihm vergeben würde, doch ich habe ihm ins Gesicht gespuckt. Ich habe ihm buchstäblich ins Gesicht gespuckt!« Armand blinzelte Leto an, als wäre er über sich selbst erstaunt. »Er reichte eine formelle Entschuldigung für sein Handeln ein und schien zu erwarten, dass ich mich im Gegenzug ebenfalls entschuldige. Meine Verwalter behaupten, dass uns aufgrund des Embargos Gewinne verlorengehen, aber was ist schon Geld? Ich hasse die Moritanis.«
Mit leiser Stimme sagte Leto: »Ich habe gehört, dass der Sohn des Grafen an einer schrecklichen Krankheit leidet und dass es hier auf Ecaz ein Heilmittel gibt. Wenn du dich mitfühlend zeigst, indem du ihm die Medizin zur Verfügung stellst, wäre das nicht eine Möglichkeit, den Konflikt friedlich beizulegen?«
Armand erwiderte in beißendem Tonfall: »Wie könnte ich seinen jämmerlichen Sohn retten, nachdem er meine Tochter ermordet hat? Indem ich Moritani die Medizin verweigere, lasse ich diesen Wahnsinnigen etwas von dem Schmerz spüren, den er meinem Haus verursacht hat. Der Streit wird erst dann enden, wenn die eine oder die andere Familie gänzlich ausgelöscht ist.«
Der Erzherzog hob eine kleine Kristallphiole, die vor ihm auf dem Tisch stand. »Dies ist das seltene Medikament, dass der Graf so verzweifelt benötigt. Es dauert Monate, Esoit-Poay zu extrahieren, zu raffinieren und zu verarbeiten. Ja, ich könnte es Moritani zur Verfügung stellen. Ich könnte seinen Sohn retten.«
Armand umfasste das winzige Fläschchen mit der Hand und schleuderte es dann auf den steingekachelten Fußboden. Die Phiole zersprang zu schimmernden Scherben. »Ich lasse das Heilmittel eher auf dem Boden vertrocknen, als zu erlauben, dass es die Lippen dieses scheußlichen Grumman-Gezüchts berührt.« Er wurde leiser. »Stell dir vor, du hättest die Möglichkeit, den jungen Neffen des Barons Harkonnen zu retten oder ihm eine Annehmlichkeit zukommen zu lassen. Würdest du es tun?«
Leto seufzte schwer. »Ich bezweifle es. Die Harkonnens hatten mit dem Tod meines Vaters zu tun und wahrscheinlich auch mit der Intrige, die das Leben meines erstgeborenen Sohns gefordert hat. Nein, ich würde Feyd-Rautha eher mit bloßen Händen erdrosseln, als ihn zu retten.«
»Dann verstehst du meine Haltung besser als die meisten.«
Leto nickte. »Ich stimme den Bedingungen zu.«
Die restlichen Verhandlungen verliefen reibungslos, und bald war es Zeit für Leto, mit Paul und Jessica nach Hause zurückzukehren und mit den Vorbereitungen zu beginnen. Die Hochzeit würde in zwei Monaten auf Burg
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