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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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abzugeben. »Anscheinend führt die Kombination der beiden Drogen zu derselben euphorisierenden Wirkung wie Semuta, allerdings ohne die störende Musik.«
    Mit einem traurigen Nicken erwiderte der Graf: »Eine großzügige Geste, wenn man bedenkt, wie schwer es ist, selbst auf den Schwarzmarkt Semuta zu erwerben, nachdem Armand Ecaz jetzt seine Exporte gedrosselt hat.« Mit finsterer Miene und einem Akzent, der durch seine zunehmende Wut und Sorge deutlicher wurde, kam der Graf auf sein Angebot zu sprechen, ohne zuvor auch nur Erfrischungen auftragen zu lassen. Der Baron vermutete, dass die Festung in Ritka nur selten Gäste von hoher Geburt beherbergte. »Wladimir, wir können uns gegenseitig helfen. Sie hassen die Atreides, und ich hasse die Ecazi. Ich weiß einen Weg, um unser beider Probleme zu lösen.«
    »Ihre Art zu denken gefällt mir jetzt schon. Was schlagen Sie vor?«
    »Ich habe Neuigkeiten aus sicherer Quelle. Herzog Leto Atreides beabsichtigt, Ilesa Ecaz zu heiraten und dadurch die beiden Häuser fester zusammenzuschmieden. Die Zeremonie soll in sechs Wochen auf Caladan stattfinden.«
    »Darüber haben mich meine Spione bereits informiert. Wie hilft uns das? Nach Shaddams jüngstem Spektakel bin ich Hochzeiten leid. So oder so wird man wohl kaum einen von uns beiden zu den Feierlichkeiten einladen.«
    »Das bedeutet nicht, dass wir nicht ein besonderes Geschenk schicken könnten. Damit das Ganze zu einem wahrhaft denkwürdigen Ereignis wird. Wir haben Atomwaffen.« Der Graf hob die buschigen Brauen. »Sie ebenfalls, nehme ich an.«
    Der Baron fuhr erschrocken hoch. »Atomwaffen werden durch die Große Konvention mit aller denkbaren Strenge verboten. Jeder Einsatz von Atomwaffen durch ein Haus gegen ein anderes ist Grund genug für die sofortige Auslöschung des Täters ...«
    Moritani schnitt ihm das Wort ab. »Was ich sehr wohl weiß, Baron. Und solange ich auch nur die geringste Hoffnung hege, mir Ecaz als neues Lehen zu sichern, wäre ich sicher nicht daran interessiert, den Planeten in einen verkohlten Felsbrocken zu verwandeln, nicht wahr? Ich habe den Gedanken nur am Rande erwähnt.«
    Was für eine Art von Befehlshaber kommt in dieser Art und Weise auf Atomwaffen zu sprechen? Am Rande?, dachte der Baron.
    Obwohl offene Kriege unter Beteiligung großer Streitkräfte und mit Schlachten im planetaren Maßstab heutzutage praktisch undenkbar geworden waren, gestatteten die Regeln für Konflikte zwischen Landsraads-Häusern unter bestimmten Bedingungen nach wie vor direkte Mordversuche. Dieser Tanz kontrollierter Gewalt erlaubte es den Herrschern, ihre dunklen Seiten auszuleben, ohne ganze Bevölkerungen aufs Spiel zu setzen. Dieser Kompromiss hielt unter dem Schutz der Großen Konvention seit zehntausend Jahren.
    »Ach, Wladimir, wir können eine ganz andere Art von Botschaft an die Häuser Atreides und Ecaz senden, eine sehr viel persönlichere. Ich möchte Erzherzog Armand wissen lassen, dass ich der Angreifer bin.«
    Der Baron kniff die Augen zusammen. »Ich dagegen würde es bevorzugen, jede Mitwirkung der Harkonnens geheimzuhalten.« Er hatte im Moment weder die Zeit noch die Geduld für einen Assassinenkrieg. »Sie dürfen gerne alle Anerkennung für sich beanspruchen.«
    Der andere Mann lächelte. »Dann sind wir uns absolut einig.«

25
     
    Das Wetter ändert sich, und Freunde kommen und gehen, doch Blutsbande widerstehen großen Kataklysmen.
    Herzog Paulus Atreides
     
     
    Zurück auf Caladan hatte der junge Paul das Bedürfnis, sich zurückzuziehen und in sich zu gehen. Nach allem, was er im Palast des Erzherzogs gesehen und gelernt hatte, hatte er viele Fragen, auf die er in den Filmbüchern keine Antworten fand.
    Er ging ins Hafenviertel, schlenderte an den Ständen der Fischverkäufer entlang und stieg den Pfad zu einem Felskap hoch. Auf der Suche nach Ruhe oder zumindest nach Antworten, die Sinn ergaben, hielt Paul an den kolossalen Statuen von Herzog Paulus Atreides und dem jungen Victor, Herzog Letos erstem Sohn, inne. Mein Bruder, dachte er mit einem Anflug von Traurigkeit. Paul blickte zu den Statuen auf. Er hatte Bilder der wirklichen Personen gesehen und wusste, dass die Darstellungen genau waren, wenn auch leicht idealisiert. Leto hatte die hoch aufragenden Skulpturen an der Hafeneinfahrt errichten lassen, damit alle in Cala City eintreffenden oder auslaufenden Wasserfahrzeuge sie sahen.
    Der Tod dieser beiden Menschen hatte tiefe Spuren im Leben seines Vaters hinterlassen, und

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